<b>Zunächst keine Zinssenkungen erwartet</b>
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Zunächst sah es an den Aktienmärkten nach einem erfolgreichen Start ins neue Jahr aus. In der zweiten Wochenhälfte sorgten dann jedoch besser als erwartete Konjunkturdaten in den USA für einen Dämpfer bei den Zinssenkungsspekulationen und somit für eine Korrektur an den Aktienmärkten. Hierfür verantwortlich zeigten sich ein besserer ISM für das Verarbeitende Gewerbe (mit 51,4 wieder leicht im expansiven Bereich) und ein freundlicher Arbeitsmarkt mit deutlich mehr neugeschaffenen Stellen als erwartet. Als Reaktion stiegen die Rentenrenditen, und der US-Dollar verzeichnete eine Gegenbewegung. Letztendlich konnte der Einbruch beim Ölpreis wegen des warmen Winters das Korrekturpotenzial begrenzen. Unterm Strich bewegten sich die Weltaktienmärkte in der letzten Woche unverändert, in den USA überwogen leichte Abgaben von 0,6%. Auf STOXX-Branchenbasis führten stärkere Korrekturen beim Kupferpreis, die auch auf andere Rohstoffpreise überschwappten, zu einer negativen Wochenperformance bei den Rohstoffwerten von 6,2%. Ölwerte gaben ebenfalls deutlich um 3,3% nach. Auf der Gewinnerseite standen die Branchen, die im letzten Jahr zu den Schlusslichtern gehörten: Telekom (+3,7%) und Pharma (+3,0). Travel und Leisure profitierten mit +1,5% zudem vom schwachen Ölpreis.
Der Start ins Jahr 2007 verlief an den Aktienmärkten zunächst holprig. Bislang sorgten Zinssenkungserwartungen in den USA für eine positive Grundstimmung. Mittlerweile wird mit der ersten Zinssenkung frühestens im Mai gerechnet. Dies basiert auf der Einschätzung, dass die Konjunkturdaten in den nächsten beiden Monaten wenig Enttäuschungspotenzial aufweisen werden und somit das Szenario des „soft landings“ bekräftigen. Das Wachstum dürfte sich aufgrund des sinkenden Ölpreises geringer als erwartet abschwächen, weil dieser sowohl wachstumsfördernd als auch inflationsdämpfend wirken kann. Insofern dürfte die Zinssenkungsfantasie als Impulsgeber für die Aktienmärkte ausgedient haben.
Immer mehr rückt die Berichtssaison der Unternehmen in den Fokus der Anleger, die in dieser Woche am Dienstag mit Alcoa beginnt. In den USA wird für das 4. Quartal 2006 nur noch ein einstelliger Gewinnanstieg von 9,7% gegenüber dem Vorjahresquartal erwartet. Hier macht sich bereits die abnehmende Gewinndynamik bemerkbar. Die konjunkturellen Bremsspuren sollten zudem das Überraschungspotenzial in Grenzen halten, das in den letzten Quartalen immer wieder für positive Impulse gesorgt hat. Insgesamt hat sich das Konsolidierungsrisiko an den Aktienmärkten erhöht. Nach den Kurssteigerungen der letzten sechs Monate ohne nennenswerte Korrekturen wäre eine vorübergehende Konsolidierung als durchaus gesund anzusehen.
Große Impulse durch den US-Rentenmarkt wird es in der laufenden Woche nicht geben. Am Freitag werden die Einzelhandelsumsätze für den Dezember 2006 bekannt gegeben, die aufgrund eines freundlichen Weihnachtsgeschäfts mit einem Wachstum von 0,7% erwartet werden. In Euroland werden, neben den heute erschienen Einzelhandelsumsätzen für November in Deutschland, welche inkl. Autos um 0,4% gestiegen sind, vor allem die deutsche BIP-Prognose des statistischen Bundesamtes für Deutschland (Schätzung: 2,5%) und die ebenfalls am Donnerstag stattfindende EZB-Sitzung Beachtung finden. Hier wird eine Aussage erwartet, wann mit einem weiteren Zinsschritt zu rechnen ist. Diesen erwartet cominvest im Laufe des ersten Quartals 2006, jedoch nicht im Januar. Die Erwartungen für den Bund-Future liegen bei einer Seitwärtsbewegung zum Wochenende bei Kursen unter 116,00.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.