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10:42 Uhr, 03.09.2014

Zulieferindustrie profitiert vom Trend zum selbstfahrenden Auto

In den kommenden Jahren dürfte um die Technologie des autonom fahrenden Autos nach Meinung von Mark Nichols, Fondsmanager des F&C European Growth & Income Fund, ein ganzer Industriezweig entstehen.

London (BoerseGo.de) - Die Entwicklung hin zum selbstfahrenden Auto beschleunigt sich. Mark Nichols, Fondsmanager des F&C European Growth & Income Fund, sieht deshalb große Chancen für Investoren. „Das autonom fahrende Auto ist keine Zukunftsvision mehr, sondern von der Politik mittlerweile aktiv unterstützt. In den kommenden Jahren dürfte um die Technologie ein ganzer Industriezweig entstehen“, erklärt er. Der Experte erwartet daher ein strukturelles Wachstum über die anhaltende Expansion der Automobilbranche hinaus. Bereits heute fänden computergesteuerte Komponenten wie Fahrassistenzsysteme (FAS) zunehmend Einsatz – ein Trend, der einen Vorgeschmack auf die automobile Zukunft biete und sich weiter verstärken dürfte. Nichols erwartet für die Zuliefererbranche ein Umsatzwachstum von bis zu 25 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2020.

Von der steigenden Nachfrage dürfte nicht nur der Vorreiter Google, sondern auch die europäischen Zulieferer wie Bosch oder Continental profitieren. Potenzial sieht Fondsmanager Nichols zum Beispiel bei dem schwedisch-amerikanischen Zulieferer Autoliv, der unter anderem auf dem Gebiet kameraunterstützter Assistenzsysteme führend ist und seine Technologie schon heute in den Fahrzeugen von BMW anbietet. Einige dieser Zulieferer beschränkten sich nicht mehr auf Komponenten und Assistenzsystem, sondern arbeiteten selbst an Prototypen für selbstfahrende Fahrzeuge, so Nichols. „Die hochspezialisierte Technologie ermöglicht nicht nur höhere Margen, sondern bringt auch eine engere und langfristigere Bindung zwischen den Herstellern von Fahrzeugen und Komponenten mit sich, die zu eine Konsolidierung der Lieferketten führen dürfte“, erläutert er.

Vier US-Bundesstaaten hätten bereits Gesetze verabschiedetet, um das Fahren ohne Fahrer zu ermöglichen, und auch einige europäische Städte seien an einer Einführung interessiert, betont Nichols. Computergesteuerte Fahrzeuge hätten das Potenzial, die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen, und so die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten zu reduzieren. Dazu tragen beispielsweise Radar- und Infrarotsensoren bei, die eine automatische Erfassung der Umwelt ermöglichen. „Mit Hilfe digitaler Karten und Echtzeitverkehrsdaten könnten autonome Fahrzeuge zudem helfen, Staus zu vermeiden, und tragen deshalb auch zur Verringerung der Umweltbelastung durch den Straßenverkehr bei“, erklärt der Fondsmanager. Letztlich entschieden jedoch die Konsumenten über den Markterfolg. „Mit dem autonomen Fahrzeug gewinnen die Fahrer Zeit für andere Dinge. Und schlussendlich könnte es dieser Komfortgewinn für die Reisenden sein, der den Ausschlag für den Erfolg der neuen Technologie gibt“, schätzt er.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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