Analyse
09:45 Uhr, 23.08.2022

ZOOM - Zahlen schicken die Aktie auf Talfahrt

Wachstumsproblem besorgen die Anleger des Videokonferenz-Dienst Zoom. Der Gewinn im letzten Quartal betrug nur ein Bruchteil dessen, was vor einem Jahr verdient wurde. Die Aktie verliert rund 7% an Wert.

Erwähnte Instrumente

  • Zoom Video Communications Inc. - WKN: A2PGJ2 - ISIN: US98980L1017 - Kurs: 97,440 $ (Nasdaq)

Der Gewinn brach im zweiten Quartal von 316,9 Mio. USD im Vorjahresquartal auf nur noch 45,7 Mio. USD ein. Zwar konnte das Unternehmen mit einem Gewinn je Aktie von 1,05 USD die Analystenschätzungen von 0,94 USD schlagen, doch verfehlte der Umsatz mit 1,1 Mrd. USD die Erwartungen von 1,12 Mrd. USD knapp (Quelle: Guidants News). Die Anleger reagieren verunsichert und trennen sich von den Papieren. Nachdem es gestern nachbörslich noch bis 87 USD nach unten ging, notiert der Wert aktuell im frühen europäischen Handel bei rund 90 USD. Der Rückfall unter den Support bei 94,51 - 98,14 USD löst ein kleines, charttechnisches Verkaufssignal aus.

Das hätte nicht passieren dürfen

Mit der Aufgabe des Supports bei 94,51 - 98,14 USD trübt sich die charttechnische Situation deutlich ein. Die Bären hätten jetzt wieder viel leichteres Spiel, "ihren" übergeordneten Trend wieder aufzunehmen. Weiter fallende Kurse bis zum Jahrestief bei 79,03 USD und anschließend in Richtung Allzeittief bei 59,94 USD könnten die Folge sein.

Erholungen könnten als bärische Pullbacks bis zum Ausbruchslevel bei 94,51 - 98,14 USD gehen. Dort könnten sich ggf. Short-Chancen ergeben. Aufgehellt wird die Situation erst bei einer nachhaltigen Rückkehr über diesen Preisbereich sowie anschließend auch über den EMA50 (aktuell 107,58 USD). Größere Kaufsignale entstehen oberhalb von 124 USD.

Fazit: Sofern jetzt kein massives, bullisches Reversal mit einer Rückkehr über 98 und 108 USD gelingt, bleiben die Bären im Vorteil. Die gesamte Erholung seit Mai könnte beendet und der übergeordnete Abwärtstrend wieder aufgenommen werden.

Zoom Video Communications Inc.
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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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