Kommentar
10:10 Uhr, 30.10.2008

Zinssenkung der Fed erfüllt Erwartungen, weitere globale Hilfsmaßnahmen stabilisieren!

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Der Euro eröffnet heute bei 1.3165, nachdem in Fernost Höchstkurse bei 1.3295 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY derzeit auf 98.60. "Carry-Trades" sind im Zuge der globalen Stabilisierung wieder verstärkt "en vogue". EUR-JPY notiert bei 129.80 nach zwischenzeitlichen Höchstkursen bei 131.04 und EUR-CHF oszilliert bei 1.4850 nach Höchstkursen bei 1.4900.

Die verbesserte Stimmungslage an den Finanzmärkten mit entsprechender Stabilisierung erhielt und erhält von Seiten der Zentralbanken als auch der öffentlichen Hand weitere Unterstützung. Die Fed liefert zinstechnisch die notwendigen preislichen Vorlagen als auch die Voraussetzungen verbesserter USD-Liquidität in den Schwellenländern mit entsprechenden Swapvereinbarungen. Wir verweisen auf die Rubrik "Letzte Nachrichten".

Japans (50 Mrd. USD) als auch Deutschlands (20-25 Mrd. Euro) diskutiertes Konjunkturprogramm verdeutlichen den Willen auf globaler Ebene in homogener Form, die Weltwirtschaft vor dem Depressionsszenario zu schützen.

Die supranationalen Anstrengungen, im Rahmen der globalen Finanzkrise gestrauchelte Ländern Unterstützung zu gewähren, werden an den Märkten entsprechend diskontiert. Der IWF, die Weltbank und die EU haben sich mit Ungarn auf ein Rettungspaket in einem Volumen von 25,1 Mrd. USD geeinigt.

Diese Maßnahmen liefern derzeit die Grundlagen für die aktuelle Erholung des Euros, der "Carry-Trades" und der Aktienmärkte.

Wenden wir uns der Zinsentscheidung der Fed kurz und prägnant zu. Der Offenmarktausschuss hat den Markterwartungen entsprechend den Zielsatz der Fed Funds von bisher 1,50% auf 1,00% gesenkt. Nach Ansicht des Offenmarktausschusses hat sich die wirtschaftliche Aktivität in den USA markant verlangsamt. Ebenso wurde eine restriktive Kreditvergabe diagnostiziert. Man sehe weitere Abwärtsrisiken für die US-Wirtschaft. Genau dieser Hinweis impliziert eine hohe Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen. Das Thema Inflation wird zunehmend stiefmütterlich behandelt. Man erwartet zurückgehenden Inflationsdruck.

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Der US-Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter legte im Monatsvergleich überraschend um 0,8% (Prognose -1,2%) zu, nachdem es im Vormonat zu einem Rückgang um 5,5% (revidiert von - 4,8%) gekommen war. Diese Zahlenreihe ist notorisch volatil. Eine Trendwende ist hier nicht absehbar. Der beigefügte Chart ist diesbezüglich ausreichend ausdrucksstark.

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Heute kommen dem Geschäftsklimaindex der Eurozone als auch der 1. Schätzung des US-BIP per 3. Quartal 2008 besondere Aufmerksamkeit zu. Beide Daten sollten das kontraktive Bild der Konjunktur in den westlichen Ländern unterstreichen. Unsere kritische Haltung zu der Qualität der US-Wachstumsdaten setzen wir als bekannt voraus.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der bisherigen Tiefstkurse bei 1.2600 - 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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