Zinserwartungen
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Mit leichten Kursgewinnen verabschiedete sich der US-Aktienmarkt ins Wochenende, denn die positive Grundstimmung der letzten Wochen hielt an. Die überraschend schwachen Oktober-Beschäftigungs-zahlen taten Anleger mit einem Achselzucken ab und konzentrierten sich stattdessen auf die starken Zahlen in der Technologiebranche. Die NASDAQ verbuchte entsprechend das beste Wochenergebnis seit mehr als einem Jahr.
Äußerst gut verlief die letzte Woche am japanischen Aktienmarkt, der am Mittwoch einen neuen mehrjährigen Rekord erklomm. Dem war der steile Anstieg vom Vortag innerhalb von anderthalb Stunden nach einem Systemzusammenbruch vorausgegangen. Vor allem die Zuversicht in weiteres Wachstum sowie das bevorstehende Ende der langen Deflationsphase in Japan gaben den Kursen Auftrieb.
Weitere Übernahmen und insgesamt ermutigende Unternehmensgewinne verhalfen den europäischen Aktienmärkten zu Kursgewinnen. Nicht anders verlief der Trend in Großbritannien, wo fieberhafte Übernahme-spekulationen die Kursrichtung bestimmten.
Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte schlossen jeden Handelstag der letzten Woche mit positivem Vorzeichen. Für den koreanischen Markt summierte sich das Plus auf 7,1%, für den taiwanesischen auf 4,9%.
Ihren Positivtrend setzten die Emerging Markets fort, und die Aktienmärkte in Lateinamerika, Osteuropa und Russland schlossen im Plus.
Eine weitere verlustreiche Woche beendeten die Staatsanleihemärkte in den USA und Europa, denn wegen anhaltender Inflationssorgen hatten die Verkäufer das Sagen. Während die Europäische Zentralbank über die künftige Zinsrichtung beriet, gaben die Kurse von Kurzläufern aus der Eurozone nach. Sie katapultierten damit die Renditen auf ein neues 15-Monats-Hoch in Erwartung einer baldigen Zinserhöhung, der ersten seit mehr als zwei Jahren.
An den Devisenmärkten legte der Dollar trotz des schwachen Oktober-Beschäftigungsberichts gegenüber allen wichtigen Währungen deutlich zu.
Obwohl sich Öl zum Wochenschluss leicht verteuerte, notierten die Energiemärkte leichter. Belastet wurden die Preise durch das ungewöhnlich milde Wetter in den USA sowie durch Meldung über die fast vollständige Wiederaufnahme der Produktion im Golf von Mexiko. Ein starker US-Dollar nahm in dieser Woche etwas die Luft aus dem Goldpreis. In der Regel setzt ein stärkerer Dollar den Goldmarkt unter Druck, denn hierdurch verteuert sich Gold für jene Käufer, die andere Währungen als US-Dollar halten.
Zinserwartungen
Bedingt durch die zunehmenden Inflationssorgen überdenken Anleger derzeit ihre Zinserwartungen. Inzwischen wird am US-Futures-Markt ein Zins in der Spitze von 4,75% im zweiten Quartal 2006 eingepreist. Unseres Erachtens wird sich die moderate US-Inflation fortsetzen, während das Risikopendel zu Gunsten eines Zinshochs unterhalb von 4,75% ausschlagen dürfte. Gleichzeitig hat der Ton der Europäischen Zentralbank in Sachen Zinsen an Schärfe gewonnen. Wir meinen aber, dass eine EZB-Zinsanhebung solange eine recht riskante Sache bleibt, wie das Wachstum in der Eurozone auf wackeligen Füßen steht.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 473 Mrd. US-Dollar (per 31. März 2005). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
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