„Zinserhöhung muss Bullenmarkt nicht beenden"
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Rotterdam (BoerseGo.de) - Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Zinserhöhungen scheinen für die Wertentwicklung von Aktien gar nicht so schlecht zu sein, wie allgemein angenommen wird. Laut Lukas Daalder, Chief Investment Officer Robeco Investment Solutions, wird die Theorie, dass Zinserhöhungen negativ sein müssen, durch Daten für die Finanzmärkte in den USA, Deutschland, Japan und Großbritannien nicht bestätigt. Sein Team stellte fest, dass es seit 1971 insgesamt 29 Zinserhöhungszyklen gegeben hat. Die Robeco-Analysten untersuchten daraufhin, wie sich in diesem Zeitraum die Preise von Finanzmarktaktiva in den 90 Tagen vor der ersten Zinserhöhung und in den 200 darauf folgenden Tagen entwickelt haben.
Demnach seien die Aktienkurse im Durchschnitt in den ersten beiden Monaten nach Beginn des Zinserhöhungszyklus gefallen, danach hätten sie jedoch ihren Aufwärtstrend fortsetzen können. Die Effektivverzinsung von Staatsanleihen habe nicht wie erwartet angezogen und die Auswirkungen auf den Markt für Unternehmensanleihen seien zu vernachlässigen gewesen, heißt es weiter.
„So viel zur Theorie. In der realen Welt sind die Dinge manchmal etwas komplizierter. Zum einen werden die Zinsen nicht ohne Grund erhöht. Normalerweise sind höhere Zinssätze ein Zeichen für positive wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Soll heißen: starke Nachfrage, besser werdende Gewinnaussichten und eine insgesamt positive Stimmung", so Daalder. „Da die Stimmung ein wichtiger Antriebsfaktor für die Finanzmärkte ist, muss man eine Zinserhöhung gar nicht als so negativ betrachten. Vieles hängt von den Begleitumständen und den zukünftigen Erwartungen ab.”
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