ZEW-Konjunkturerwartungen – Rückkehr der Zuversicht
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1. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im Januar zum zweiten Mal in Folge spürbar verbessert. Sie stiegen um 15,4 Punkte auf -3,6 Punkte an. Damit wurden die Erwartungen der von Bloomberg befragten Analysten (Median: -10,0 Punkte) wie auch unsere etwas optimistischere Prognose (-9 Punkte) übertroffen. Die Lagebeurteilung hat sich entgegen den Erwartungen nicht eingetrübt. Sie verbesserten sich von 63,5 auf 70,6 Punkte.
2. Kein anderer Indikator außer den ZEW-Konjunkturerwartungen hat die Mehrwertsteuerdelle derart pointiert mitgemacht. Angesichts der eher geringen Vorzieheffekte scheint das Ausmaß der Eintrübung in den vorangegangenen Monaten zwar übertrieben, die zu erwartende konjunkturelle Grundtendenz haben die ZEW-Konjunkturerwartungen aber frühzeitig angezeigt. Der aktuelle Anstieg ist natürlich vor dem Hintergrund des derzeit äußerst geringen Niveaus zu sehen. Er ist aber auch ein Spiegelbild dessen, was sich im zweiten Halbjahr (Umfragemonat für die Konjunkturerwartungen ist Juli) ereignen wird, nämlich die Fortsetzung des Aufschwungs. Dafür sprechen derzeit aus Sicht der Finanzmarktanalysten einige Faktoren:
• So zeigen sich die Unternehmen in ihren Zukunftserwartungen (ifo-Umfrage) ungebrochen zuversichtlich. Das spricht schon für sich, doch es hat auch andere, äußerst angenehme Begleiterscheinungen. Unternehmen, die mit einer derartigen Zuversicht nach vorne blicken, investieren und schaffen Arbeitsplätze.
• Der Arbeitsplatzaufbau ist ein zweiter Faktor für die Zuversicht der Finanzmarktanalysten, denn bei den starken Belastungen für die Haushaltseinkommen kommt dem Arbeitsmarkt eine Schlüsselfunktion zu, um die Haushalte bei (Kauf-)Laune zu halten.
• Die Finanzmarktanalysten setzen auf eine Belebung der Weltwirtschaft, die vor allem durch das Comeback der USA neuen Schwung erhält.
3. Wir sind ebenfalls zuversichtlich, dass der Aufschwung sich fortsetzt. Doch sollte man in den kommenden Monaten auf einige entscheidende Entwicklungen achten:
• Bislang war die Kauflaune der Haushalte noch nicht besonders ausgeprägt, zumindest mit Blick auf das vergangene Jahr. Trotz des starken Rückenwinds von Fußball-WM, Vorziehanreizen durch die angekündigte Mehrwertsteuererhöhung und Arbeitsplatzaufbau in 2006 kam es nur zu einem bescheidenen Konsumplus. Der Konsument wirkt immer noch verschüchtert. Angesichts der Steuer- und Abgabenbelastungen sowie der Preisniveausteigerung in diesem Jahr ist das auch nicht erstaunlich. Jetzt ist es daher umso wichtiger, dass weitere Arbeitsplätze geschaffen werden und dies nicht nur im Bereich der Zeitarbeit.
• Deutschland konnte sich bisher den Auswirkungen der langsameren Gangart der Weltwirtschaft entziehen. Das erste Quartal könnte hier mit Verzögerung noch einige Belastungen mit sich bringen. So zeigt sich beispielsweise mit Blick auf die Industrieproduktion in der Eurozone, dass es derzeit eher eine deutsche One-Man-Show ist. Der Anstieg der Produktion in Euroland seit Januar 2006 von 3,7 % yoy ist vor allem auf die Entwicklung in Deutschland (+5,4 %) zurückzuführen. Nur zwei kleinere Länder (Österreich und Finnland) konnten das übertreffen. Die anderen europäischen Schwergewichte blieben deutlich zurück.
4. Alles in allem erwarten wir für 2007 ein gutes Konjunkturjahr für Deutschland. Mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,4 % wächst die deutsche Volkswirtschaft auf dem Potenzialpfad. Damit kann man in einem Jahr mit hohen Belastungen für die Haushalte durchaus zufrieden sein.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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