Kommentar
14:20 Uhr, 05.11.2008

Zeit der hohen Rabatte: Deutsche Telekom vor den Zahlen

Die schlechten Nachrichten von der Deutschen Telekom AG scheinen nicht abzureißen. So bekräftigte der Chef des ehemaligen Staatskonzerns René Obermann erst vor einigen Tagen, den Sparkurs weiter verschärfen zu wollen. Demnach beschäftigt die Telekom im Branchenvergleich trotz empfindlicher Stelleneinsparungen immer noch zu viele Mitarbeiter. Aus dem bestehenden Kostensenkungsprogramm sollen die maximal möglichen Einsparungen in Höhe von 4,7 Mrd. Euro herausgeholt werden, ergänzte Obermann.

Nähere Informationen zum Fortschritt bei der Kostensenkung erwarten Börsianer von der Vorlage der Quartalsberichte am Donnerstag (6. November). Schon vorab signalisierte der Telekom-Chef, an den Prognosen zur Geschäftsentwicklung festhalten zu wollen. So wurde im zurückliegenden Quartalsbericht für das Gesamtjahr 2008 beispielsweise ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von rund 19,3 Mrd. Euro veranschlagt. Ob die Deutsche Telekom ihre Ziele tatsächlich erreichen kann, dürfte von erheblichen Auswirkungen auf den Aktienkurs sein.

Ehemalige „Volksaktie“ mit aktuell wenig Phantasie

Dabei haben viele Anleger mit der ehemaligen Volksaktie derzeit nicht viel Freude. Doch das Schmuddelkind-Image des ehemaligen Staatsmonopolisten ist vielleicht auch deplaziert. Denn die Deutsche Telekom zählt unter den DAX -Werten in 2008 noch zu den stabileren Werten. So stürzte der deutsche Leitindex zwischen dem Jahresbeginn und Montag um 37,7% auf 5027 Punkte ab, was als wahres Desaster bezeichnet werden muss. Dagegen fiel die ehemalige Volksaktie um „nur“ 21,9% auf 11,73 Euro. Vor einem Jahr notierte die Aktie der Deutschen Telekom AG noch bei 13,91 und vor fünf Jahren bei 13,71 Euro.

Turbulente Börsenzeiten erhöhen den Rabatt bei Diskont Zertifikaten

Damit hat sich das Papier bislang in einer langen Seitwärtsentwicklung befunden. In einer solchen Marktphase schneiden Diskont Zertifikate besonders gut ab. Denn diese Derivate bringen gegenüber dem direktem Erwerb einen wichtigen Vorteil mit sich. Sie werden mit einem Rabatt gegenüber der eigentlichen Aktie ausgeliefert. Selbst wenn die Telekom während der Laufzeit nur seitwärts tendiert oder sogar leicht sinkt, sind daher positive Renditen möglich.

Beispielsweise beträgt der Rabatt bei dem Diskont Zertifikat DB1BQV vom X-markets Team der Deutschen Bank mit einer Laufzeit bis zum 17. Dezember 2010 derzeit etwa 30%, womit Anleger einen beachtlichen Risikopuffer gegenüber Kursverlusten erhalten. Daraus errechnet sich eine Seitwärtsrendite von ca. 20% p.a., wobei die Gewinnmöglichkeiten jedoch mit einem Cap begrenzt sind.

Ermöglicht wird der Diskont durch eine pfiffige Investmentstrategie: So wird mit einem solchen Derivat nicht nur direkt in die Aktie der Deutschen Telekom AG investiert. Vielmehr tritt der Anleger indirekt über die Struktur auch als sogenannter Stillhalter bei einem Optionsgeschäft auf. Demnach wird ein Call auf die Aktie verkauft, wofür quasi der Anleger eine Prämie erhält. Mit dieser Prämie wird der Diskont finanziert. Der Wert einer solchen Prämie steigt indes bei stark schwankenden Märkten deutlich an. Somit sollten auch die Rabatte bei Diskont Zertifikaten in der gegenwärtigen turbulenten Börsenphase besonders hoch ausfallen. Für die Auszahlung bei Fälligkeit zählt natürlich nur der Kurs des Basiswerts am Laufzeitende und der Cap.

Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Der maßgebliche Prospekt für die genannten Wertpapiere kann unter www.xmarkets.de heruntergeladen oder bei der Deutsche Bank AG, CIB, GME X-markets, Große Gallusstraße 10-14, 60311 Frankfurt, kostenfrei angefordert werden.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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