Nachricht
20:06 Uhr, 01.10.2001

Zahlreiche Star-Analysten positiv zum Markt

US Trackbox - Godmode-Trader.de

Heute meldet sich aus der Analystengilde alles, was Rang und Namen hat. Grundtenor scheint zu sein, daß sich die US Märkte nahe einer Bodenbildung befinden dürften. Über das bis Ende des Jahres bzw. bis Ende 2002 bestehende Aufwärtspotential bestehen jedoch Differenzen. Die auf einen Schlag auftretende geballte Ladung an Analystenäußerungen läßt beinahe schon auf eine konzertierte Aktion der Investmentbanken schließen. Zwar steht erneut ein FOMC Meeting an,- Analysten äußern sich oftmals im Vorfeld dieser Sitzung -, doch eine solche Ansammlung von Analystenkommnetaren ist trotz allem "auffällig". Nachfolgend eine Auflistung einiger heute lancierter Analysteneinschätzungen. Die Meldungen liefen allesamt über den boerseGo Newsticker.

01.10. 10:06
Ralph Acampora: Wann kommt der finale Boden?

Der Charttechnik Spezialist von Prudential, Ralph Accampora, sieht die finale Bodenbildung erst im Laufe des kommenden Jahres. Im Dow dürften in den nächsten Monaten durchaus die 10.000 Punkte getestet und evtl. auch überschritten werden - die Frage sei jedoch für wie lange, so Acampora.

Auch vor den Anschlägen befand sich die Wirtschaft am umkippen in eine potentielle Rezession, jetzt nach den Anschlägen befinde sich die Wirtschaft vor einer "garantierten" Rezession.

Den Zeitpunkt, wann der Dow die 12.000 Punkte erreiche werde, will Acampora nicht festmachen, da die Börse und die Psychologie der Menschen vor allem im derzeitigen und wahrscheinlich länger anhaltenden Kriegszustand von hoher Unsicherheit geprägt sei. Die Erholung werde langsamer von Statten gehen und länger benötigen, als man bisher glaubte, so Acampora.

01.10. 10:57
Lehman Brothers`s Top Analyst zum Marktverlauf

Jeffrey Applegate, Chef Investment Stratege von Lehman Brothers, änderte sein DOW-Kursziel für 2002 nach den Terroranschlägen von 11.500 Punkten auf 10.000 Punkte, für den Nasdaq gibt er keine Vorhersage. Die Korrektur wurde notwendig, da das allgemeine Risiko stark angestiegen sei und auch eine Rezession unausweichlich erscheine, so der Analyst.

Wichtig für die weitere Performance sei ein erfolgreicher Verlauf der Anti-Terror Aktivitäten. Applegate bezeichnet seine DOW Vorhersage als konservativ, ein Anstieg auf 11.000 Punkte in 2002 sei durchaus möglich, wenn auch ein Erreichen dieser Marke in 2003 wahrscheinlicher sei.

01.10. 11:47
AG Edwards Analyst:Überverkauft/Unterbewertet

Al Goldman, Chef Stratege von AG Edwards ist der Meinung, dass der Aktienmarkt af dem jetzigen Level so überverkauft sei, wie er es in den 40 Jahren Berufsausübung nicht erlebt habe. Der Markt sei etwa 20% unterbewertet, eine Vorhersage, wann der DOW wieder über die 10.000 gehen werde, wolle er jadoch nicht machen. Vorsichtig gibt er als Kursziel für dieses Jahr eine 20%ige Erholung auf 10.560 Punkte an - wetten würde er aber nicht darauf. Auch Goldman erwartet in den beide letzten Quartalen dieses Jahres Negativ-Wachstum.

Ein Kursziel 2001 von 2000 Punkten für den Nasdaq erscheint ihm sehr viel, wobei es durchaus in Reichweite erscheint. Die 5000 Punkte Marke dürfte seiner Meinung nach für lange Zeit Geschichte sein, da viele Highflyer wie die Internet Unternehmen nicht mehr existent seien.

01.10. 13:19
Ein weiterer Top Analyst ist optimistisch

First Albany`s Hugh Johnson würde sich nicht wundern, wenn der DOW noch in diesem Jahr die 10.000 Punkte Marke erreichen würde, da der Aktienmarkt derzeit derart unterbewertet sei, wie der Analyst seit Aufnahme seiner Tätigkeit noch nicht erlebt habe. Die Investoren müssten über den Tellerrand, d.h. die kommenden Earnings-Enttäuschungen und kurzfristigen wirtschaftlichen Rahmendaten hinausschauen.

Seiner Meinung nach setze sich immer mehr die Ansicht durch, dass die Börsen sich mit Hilfe der Zinssenkungen in 2002 wieder erholen werden. Johnson rät in den komnmenden Monaten vor allem die Aktien aus dem Verteidigungssektor im Blick zu behalten. Verheerende Auswirkungen mit weiter fallenden Börsen hätte seiner meinung jedoch ein abermaliges schlimmes Ereignis wie der Terroranschlag am 11 September.

01.10. 13:51
Analystenstimmen zu Aktien und Markt

Morgan Stanley`s Top Analystim Mary Meeker veröffentlichte bereits am Freitag einen Research Bericht über die Internetbranche. Das jahr 2002 dürfte ihrer Meinung nach das schwere sein, in 2003 dürfte dann die Erholung einsetzen. Zu ihren Top Picks zählen Verisign, AOL, Intuit, eBay und Freemarkets.

Arthur Levitt, Chairman der SEC, warnt vo übertriebenem Pessimismus und ermahnt die Investoren mit Intellekt und Geduld an den Markt heranzugehen und nicht das Handeln durch Emotionalität bestimmen zu lassen. Er zeigt sich zufrieden mit dem bisherigen Verhalten der Börsen.

SG Cowen reduziert seine Gewinnschätzungen der Jahre 2001 und 2002 für das Storage Unternehmen Veritas Software. Die Prognose wird für 2001 von 65 Cents auf 61 Cents und für 2002 von 85 auf 71 Cents Gewinn herabgesetzt.

ABN Amro empfiehlt weiterhin die die lokalen Telefongesellschaften der USA zu halten, da diese nicht so unmittelbar durch die jüngsten Ereignisse beeinträchtigt würden. Die Favoriten seien SBC Comm. und Verizon. Eine Ergebnisreduzierung von 5% sei zukünftig möglich, was jedoch bedeutend weniger als die Prognosekürzungen in anderen Sektoren sein dürfte.

01.10. 18:08
Merrill Lynch: Bullenmarkt vor der Tür

Der technische Chefanalyst von Merrill Lynch, Richard McCabe, erklärt heute, daß der Aktienmarkt mit seinem jüngsten Einbruch ein erstes Tief ausgebildet habe, welches einen Grundstein für einen Boden im Markt bilde. In den kommenden Wochen sollten die Tiefstände getestet werden, anschließend könne eine breit angelegte Aufwärtsbewegung beginnen.

Indessen hat sein Arbeitskollege Richard Bernstein darauf hingewiesen, daß der nächste Bullenmarkt vor der Tür stehe und dann Gestalt annehmen würde, wenn die Zinssenkungen der FED ihr Ende gefunden hätten. Am Dienstag wird zunächst ein weiterer Zinsschritt der FED erwartet (BörseGo berichtete).

01.10. 18:02
Analysten: Blue Chips bleiben erste Wahl

Der fundamentale Marktstratege von USB Piper Jaffray, Brian Belski, wies heute darauf hin, daß der Russell 2000 Index der leichtgewichtigen Aktien seine relative Stärke der vergangenen zwei Jahre gegenüber dem S&P 500 Index eingebüßt habe.

Daran sei zu erkennen, wie sehr Anleger derzeit darauf achten würden, ihre Cashpositionen so hoch wie möglich zu halten. In einer Zeit von Unsicherheit bleibe Liquidität zunächst Trumpf.

Dennoch rät Belski Investoren, in große und renommierte Unternehmen zu investieren. Die Bewertung vieler Marktsektoren liege derzeit unter den Niveaus der Krisenjahre 1990 und 1998, was langfristige Käufe rechtfertigen würde.

01.10. 18:45
Merrill Lynch: 100% im Bullenlager?

100% ins Lager der Bullen scheinen die Analysten des größten Investmenthauses der USA, Merrill Lynch, gewechselt zu sein. Nach entsprechend zuversichtlichen Kommentaren von McCabe und Steinberg (BörseGo berichtete) verkündet heute Merrill´s Investment-Chefstrategin Christine Callies, daß Aktien im Schnitt 15 bis 20% unterbewertet seien.

Zwar befinde sich die US-Wirtschaft möglicherweise bereits in einer Rezession und auch Merrill´s Volkswirte prognostizierten ein negatives BIP-Wachstum von jeweils einem Prozent im letzten und laufenden Quartal, doch sei dies bereits voll in den aktuellen Kursen eskomptiert, so Callies.

Man dürfe ferner die marktstabilisierende Wirkung der historisch sehr niedrigen Zinsen nicht unterschätzen, zumal diese noch weiter fallen könnten. Aus diesem Grund solle man sich Unternehmen wie SBC Communications oder Verizon Communications aus dem Telekommunikationsbereich sowie ausgewählt Unternehmen aus dem Security-Sektor genauer anschauen.

Der Chefvolkswirt Bruce Steinberg fügt zu seiner Prognose eines vor der Tür stehenden Aktienmarktes (BörseGo berichtete) hinzu, daß das Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr wieder deutlich zulegen könnte, dank der fiskal- und geldpolitischen Aktivitäten. "Wenn die Erholung erst einmal einsetzt, können die Unternehmensgewinne in den ersten drei oder vier Jahren leicht doppelt so stark gegenüber dem Durchschnittswert zulegen", meint er.

01.10. 18:54
Prudential: Erholung nach 1990er Vorbild?

Prudential Securities´ Analyst Ed Keon weist heute darauf hin, daß Technologieaktien in den nächsten Monaten eine ähnliche Erholung erfahren könnten wie es bereits 1990 während der Golfkrise der Fall war.

Außer Frage stehe nämlich, daß Technologie in Zukunft weiter dringend benötigt werde, zumal der Bedarf nach den Terroranschlägen vom 11.September steigen dürfte, so der Analyst. Überhaupt hätten die Ereignisse des 11.September nur den unvermeidlichen Abschwung beschleunigt und damit eine Erholung in absehbare Nähe gerückt. Doch solle nicht vergessen werden, daß Technologieaktien nach traditionellen Bewertungskriterien keinesfalls als "günstig" bezeichnet werden können. Zwar seien die Aktienkurse heftig gepurzelt, mindestens ebenso stark aber auch die Unternehmensgewinne, so daß die KGV´s am Ende sich nicht wesentlich verbessert hätten.

Bereits am 17.September stufte Ed Keon die Technologieaktien allgemein von "untergewichten" auf "neutral gewichten" hoch.

01.10. 19:05
Blodget: Schnäppchen im Internetsektor?

Merrill´s bekannter Internetanalyst Henry Blodget, der sich in den vergangenen beiden Jahren durch spektakuläre Kursziele auf substanzschwache Internetunternehmen mehrfach in die Schußlinie gebracht hatte (BörseGo berichtete), berichtet heute, daß sich die Lage vieler Internetunternehmen in den letzten Wochen weiter verschlechtert habe, insbesondere nach den Ereignissen des 11.Septembers. Einige stünden kurz vor der Insolvenz.

Dennoch solle man nicht den gesamten Sektor abschreiben. Einige Unternehmen würden ganz gut dastehen, so Blodget. Aktien von AOL TimeWarner, Yahoo!, Goto, EBay, Priceline und Amazon würden ein gutes Chance-Risiko-Profil auf aktuellem Niveau bieten, so der Experte. Insbesondere EBay und Goto würden die stärkste Substanz aufweisen und im laufenden Quartal die Markterwartungen überbieten können, meint Blodget.

01.10. 19:46
Morgan Stanley: "Leute, kauft Aktien ein!"

Den positiven Stimmen von Merrill Lynch zu der günstigen Bewertung der Aktienmärkte schließt sich heute auch das Analystenhaus Morgan Stanley an. Der Stratege Byron Wien erklärte zuletzt, daß er eine großartige Kaufgelegenheit auf aktuellem Niveau sehe. Sein Bewertungsmodell verrate ihm, daß der S&P um ca. 20% unterbewertet sei, wenn man historische Kriterien zu Rate ziehen würde.

"Wenn die Märkte in vergangenen Krisen nach unten übertrieben haben, konnte man mittelfristig mit Aktien sehr viel Geld verdienen", erklärte Wien. Er erwarte zwar ein erneutes Testen der Tiefstände, dennoch sei das Abwärtspotenzial derzeit ziemlich begrenzt.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen