Zahl der Aktienfondsbesitzer sinkt deutlich
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Aktienfondsbesitzer haben Konsequenzen aus der miserablen Kursentwicklung im vergangenen Jahr gezogen. Im zweiten Halbjahr 2008 sei die Zahl der Aktionäre und Aktienfondsbesitzer um über eine Million gegenüber dem ersten Halbjahr auf nunmehr 8,8 Millionen gesunken, teilte das Deutsche Aktieninstitut (DAI) mit. Das entspricht nur noch 13,5 Prozent der Bevölkerung.
Die Zahl der Anleger, die direkt Aktien halten, konnte sich stabilisieren und ist mit 3,6 Millionen im Vergleich zum ersten Halbjahr nahezu unverändert, wie die Aktionärszahlen des Deutschen Aktieninstituts auf Basis einer Infratest-Befragung von 30.000 Anlegern zeigen. 5,5 Prozent der Bevölkerung sind damit derzeit direkte Aktionäre. Die Zahl der Besitzer von Anteilen an Aktienfonds oder Gemischten Fonds sank dagegen um 1,1 Millionen bzw. 13,7 Prozent auf 6,6 Millionen. Jeder siebte Anleger in Aktienfonds hat sich damit im zweiten Halbjahr 2008 von seinen Fondsanteilen getrennt.
"Die seit Jahren rückläufige Aktienakzeptanz breiter Bevölkerungsschichten entwickelt sich zu einem gravierenden Problem", kommentierte DAI-Chef Rüdiger von Rosen die jüngsten Aktionärszahlen.
"Neben der aktuellen Vertrauenskrise sind vor allem die steuer- und gesellschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen als nicht aktienfreundlich anzusehen", so von Rosen.
Es liege im ureigensten Interesse einer nachhaltig orientierten Politik, die Aktienanlage bei breiten Bevölkerungskreisen zu fördern statt zu behindern. Die überwiegende Mehrzahl der Aktionäre seien bereits Arbeitnehmer. Aber für noch mehr Arbeitnehmer müsste eine Beteiligung am Produktivkapital attraktiv sein.
Eine breite Beteiligung der Bevölkerung am Produktivkapital entlaste nicht nur langfristig die sozialen Sicherungssysteme und stärke die Akzeptanz unserer Wirtschaftsordnung. Auch würde es den Unternehmen erleichtert, ihre Eigenkapitalausstattung zu stärken, wenn die Aktienfinanzierung steuerlich nicht diskriminiert würde.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.