Kommentar
15:15 Uhr, 12.02.2015

Zahl der Aktienbesitzer sinkt weiter

Trotz Niedrigzinsphase hat sich die Aktienkultur in Deutschland 2014 weiter verschlechtert. Nur noch 6,4 Prozent der Menschen in Deutschland besitzen Aktien.

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Zahl der Aktienbesitzer in Deutschland ist 2014 erneut stark gesunken. Rund 500.000 Menschen trennten sich im vergangenen Jahr von Aktien oder Anteilen an Aktienfonds, wie eine Studie des Deutschen Aktieninstituts (DAI) ergab. Nur noch rund 8,4 Millionen Menschen oder 13,1 Prozent der Bevölkerung sind am Aktienmarkt engagiert.

Vor allem die Zahl der Menschen, die direkt in Aktien investieren, ist im vergangenen Jahr gesunken. Die Zahl der Aktionäre verringerte sich 2014 um rund 400.000 auf jetzt 4,1 Millionen (bzw. 6,4 Prozent der Bevölkerung).

Angesichts der aktuellen Niedrigzinsphase und der guten Entwicklung der Aktienmärkte in den vergangenen Jahren ist der Rückgang der Zahl der Aktienbesitzer problematisch. Durch ihre konservative Anlagephilosophie verschenken die Menschen in Deutschland nach Berechnungen des DAI jedes Jahr viel Geld. So wäre das Geldvermögen der Deutschen laut DAI heute um grob geschätzte 106 Milliarden Euro höher, wenn sie seit 2001 nur jeden vierten auf ein Bankkonto eingezahlten Euro stattdessen in Aktien investiert hätten. Dies entspricht einem Betrag von über 2.600 Euro je Haushalt.

Um die Aktienkultur in Deutschland zu fördern, fordert das DAI von der Politik bessere Rahmenbedingungen für Aktieninvestments und einen Verzicht auf die geplante Finanztransaktionssteuer. „Die Steuer schmälert nicht nur die Rendite von Aktieninvestments, sondern sie ist auch ein fatales psychologisches Signal an die Menschen, die sich gerade im derzeitigen Zinsumfeld Anlagen mit höheren Renditeaussichten zuwenden sollten“, schreibt das DAI. „Insgesamt wird die Finanztransaktionssteuer der ohnehin wenig entwickelten Aktienkultur in Deutschland weiteren Schaden zufügen.“

Wegen der schlecht entwickelten Aktienkultur in Deutschland ist die Mehrzahl der Anteilsscheine an börsennotierten deutschen Unternehmen inzwischen in ausländischem Besitz. An einigen DAX-Konzerne halten ausländische Investoren sogar 75 Prozent der Anteile.

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3 Kommentare

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  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    RWE steht ja sogar bei 23,50!

    omg

    10:16 Uhr, 13.02.2015
  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    Moin,

    Viele Anleger wurden am neuen Markt brutal abgezogen und haben etliche Milliarden verloren. Man müsste diese Milliarden mal von der Summe, die ihnen seit 2001 entgangen ist abziehen (106 Milliarden - XXX Milliarden Verlust)

    Daher finde ich es nicht verwunderlich, dass soviel Zurückhaltung herrscht.

    Bei 11 000 lohnt sich der Einstieg auch nicht mehr wirklich.

    Ich finde die Berechnungen des DAI auch ziemlich naiv.

    Nehmen wir einen typischen Kleinanleger:

    Was wird der wohl im Depot haben?

    Vermutlich hauptsächlich RWE, EON, Deutsche Bank und Commerzbank.

    Man muss ja nur mal in die Aktienforen schauen, bei den oben genannten sind tausende Beiträge und Millionen Klicks, bei Henkel, Bayer, Fresenius und Co ist Totentanz.

    Also wird ein Großteil der Anleger eh nicht von der laufenden Hausse profitieren.

    Was nützt ein Indexstand von 11 000, wenn RWE immer noch bei 26 Euro rumkrebst.

    Das Interesse für die Stars im Dax kommt erst bei den durchschnittlichen Anlegern Höchsständen, weil dann viel Werbung für diese Aktien gemacht wird, vor allem, wenn sie schon langsam am Fallen sind.

    10:12 Uhr, 13.02.2015
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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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