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10:02 Uhr, 24.03.2015

Yuan soll unbedingt Dollar-Rivale werden

China forciert nach Meinung von Angelika Millendorfer, Leiterin des Teams Emerging Markets Aktien bei Raiffeisen Capital Management, Anstrengungen, um seine Währung als globale Handels- und Reservewährung zu etablieren.

Wien (BoerseGo.de) - Chinas Wirtschaftsdynamik lässt weiter nach. Das tatsächliche Wirtschaftswachstum scheint in den letzten Monaten sogar schon deutlich unter die bereits reduzierten offiziellen Wachstumsprognosen abgerutscht zu sein. Der Immobilienmarkt schwächt sich weiterhin ab, wie von Notenbank und Regierung angestrebt, doch dieses Manöver bleibt gesamtwirtschaftlich ein sehr heikler Balanceakt. Industrieproduktion, Güterverkehr, Investitionen und auch Einzelhandelsumsätze zeigen nur noch Zuwächse weit unter den Werten der letzten Jahre, wie Angelika Millendorfer, Leiterin des Teams Emerging Markets Aktien bei Raiffeisen Capital Management, im aktuellen Kapitalmarktbericht zu den globalen Emerging Markets schreibt.

Peking dementiere angesichts dessen hartnäckig, dass die Notenbank zu geldpolitischen Lockerungen ähnlich denen der USA, Japans und der Eurozone greifen werde. Die weitgehende Koppelung des Yuan an den US-Dollar stelle durch die globale Aufwertung der US-Währung unterdessen zunehmend ein Problem für chinesische Exporteure dar – daher dürfte früher oder später eine deutlichere Abwertung der chinesischen Währung gegenüber dem Dollar anstehen, heißt es weiter.

„Zugleich treibt Peking energisch seine Maßnahmen voran, um die eigene Währung als globale Handels- und Reservewährung neben dem US-Dollar zu etablieren. Dazu gehört auch die Schaffung von eigenen internationalen Transaktions- und Abwicklungssystemen, um die Abhängigkeit von der aktuell bestehenden globalen Finanzinfrastruktur zu verringern, die auf dem Dollar basiert und von den USA dominiert wird. Ähnliche Schritte geht übrigens auch Russland. Chinas Aktienmärkte konsolidierten nach den kräftigen Anstiegen der Vormonate weiter; die Indizes in Shanghai und Hongkong veränderten sich im Februar nur wenig“, so Millendorfer.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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