Yen-Fundamental: Gemischte Impulse durch Konjunkturdaten
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Von der Zuspitzung der Finanzkrise in den USA und den einhergehenden Aktienmarktturbulenzen Mitte März konnte der Yen wie in ähnlichen Situationen im Februar und Juli 2007 sowie Januar 2008 deutlich profitieren. Gegenüber dem Euro erreichte er mit 151,72 EUR-JPY das stärkste Austauschverhältnis seit zwölf Monaten und gegenüber dem US-Dollar mit 95,78 USD-JPY den höchsten Stand seit 1995. Die anschließende Beruhigung an den Finanzmärkten brachte den Yen aber wieder etwas unter Druck. In den letzten Tagen gaben die veröffentlichten volkswirtschaftlichen Daten keine einheitliche Richtung für den Yen vor. Auf der einen Seite haben die Inflationsrate, die Einzelhandelszahlen und die Industrieproduktion den Yen gestützt und auf der anderen Seite haben der Arbeitsmarktbericht und die Zahlen zur Bautätigkeit den Yen eher belastet.
Konjunktur/Inflation: Abschwächung, kein Einbruch
Nach dem kräftigen Schlussquartal 2007 deutet sich in Japan bislang auch im ersten Quartal 2008 trotz der weltweiten Konjunkturdelle keine starke Abschwächung der Expansionsdynamik an. Die privaten Konsumausgaben bleiben eine wichtige Konjunkturstütze, wenngleich die Arbeitslosenquote im Februar geringfügig auf 3,9 % angestiegen ist. Die Einzelhandelsumsätze legen, gestützt durch kräftige Autoabsatzzahlen, seit einigen Monaten eine recht kräftige Dynamik an den Tag. So wurden die Umsätze im Einzelhandel im Februar um 3,1 % yoy ausgeweitet, der stärkste Anstieg seit fast drei Jahren. Schwächere Wachstumsimpulse als 2007 dürften nunmehr aber vom Außenhandel kommen. Die Exporttätigkeit wird trotz der anhaltend hohen Nachfragedynamik aus den asiatischen Schwellenländern etwas unter der konjunkturellen Schwäche der USA und der EU-Länder leiden. Die Gesamtinflationsrate ist im Februar überraschend auf 1,0 % angestiegen, ebenso wie die Kernrate (ohne frische Lebensmittel). Damit erreichte die Kernrate ein Zehnjahreshoch.
BoJ: Unveränderte Leitzinsen im März
Die japanische Zentralbank hat auf ihrer Sitzung im März die Leitzinsen bei 0,5 % belassen. Im gleichzeitig veröffentlichten Monatsbericht hat die BoJ ihren grundsätzlich positiven Ausblick für die wirtschaftliche Entwicklung beibehalten, allerdings auf eine leichte Abschwächung der japanischen Konjunktur hingewiesen. In einer Rede am 22. März hat das Zentralbankratsmitglied Suda die Geldpolitik als sehr akkommodierend bezeichnet und grundsätzlich an der Absicht festgehalten, die Leitzinsen erhöhen zu wollen. Dies wird für 2008 vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden konjunkturellen Abschwächung aber immer unwahrscheinlicher. Nichts desto trotz stärkt die japanische Geldpolitik mit ihrer abwartenden Haltung den Yen im Vergleich zum Euro und dem US-Dollar, aufgrund der erwarteten Zinssenkungen in Euroland und den USA.
Finanzmärkte: Longpositionen etabliert
Mit der anhaltenden Finanzkrise bleibt auch die über dem Durchschnitt der letzten zwölf Monate liegende Nettolongpositionierung der Spekulanten an der Chicago Mercantile Exchange erhalten. Die hohe Nettolongpositionierung der spekulativen Anleger birgt ein deutliches Belastungspotenzial für den Yen.
Prognose
Gegenüber dem Dollar ist nach der starken Aufwertung in den letzten Wochen mit einer leichten Korrektur zu rechnen. Der konjunkturelle und geldpolitische Ausblick für Japan im Vergleich zu den USA dürfte aber keine stärkere Abwertung des Yen zu lassen. Gegenüber dem Euro ist über die nächsten zwölf Monate eine Aufwertung des Yen zu erwarten. Hierfür ist in erster Linie die von uns erwartete Lockerung der Geldpolitik der EZB verantwortlich.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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