World Silver Survey 2008 zeichnet schwaches Bild für Silbermarkt
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Aus fundamentaler Sicht lässt sich derzeit keine eigene Stärke des Silberpreises ableiten. Die jüngste World Silver Survey 2008 zeigt, dass der Silbermarkt in diesem Jahr den höchsten Angebotsüberschuss seit 20 Jahren ausweisen wird. Da die industrielle Nachfrage in diesem Jahr stagnieren wird, und die Schmucknachfrage zurückgeht, muss der Großteil des überschüssigen Angebots durch die Investmentnachfrage gedeckt werden. Sollte diese aus verschiedenen Gründen schwächer wachsen, besteht ein hohes Risiko für deutliche Preisrückschläge bei Silber.
Neben dem neuen Angebot, das in diesem Jahr an den Markt kommen wird, liegen auch die Lagerbestände auf einem hohen Niveau.
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008e |
|
Minenproduktion |
18,678 |
19,321 |
20,027 |
20,138 |
20,858 |
22,223 |
% Veränderung |
1.2% |
3.4% |
3,7% |
0,6% |
3,6% |
6,5% |
Angebot gesamt |
27,158 |
26,915 |
27,864 |
28,401 |
27,821 |
28,811 |
% Veränderung |
3,9% |
-0,9% |
3,5% |
1,9% |
-2% |
3,6% |
Bilanz Angebot/Nachfrage |
335 |
1378 |
2367 |
-1581 |
-1345 |
541 |
ETF-Nachfrage |
? |
? |
? |
3768 |
2146 |
17502 |
Silberpreis $/oz |
4,88 |
6,66 |
7,3 |
11,55 |
13,37 |
15,2 |
Angaben in Tonnen
Quelle: World Silver Survey 2008
Das Angebot
Die Minenproduktion von Silber stieg im letzten Jahr auf einen neuen Rekord, als sie sich um 3,6% auf 20,9 Tonnen ausweitete. Fast alle großen Produzentenländer verzeichneten starke Zuwächse ihrer Produktion, allen voran Chile, China und Australien. Die chilenische Silberproduktion wuchs um 327 Tonnen, was vor allem auf die hohen Erträge des La Coipa Minenkomplexes zurückzuführen war. Die australische Produktion weitete sich um 151 Tonnen aus, als BHP Billiton seine Bergbauaktivitäten in Cannington wieder aufnahm. Trotz eines viertägigen Streiks weitete auch Peru seine Produktion aus (+1%) und behauptete sich damit als weltgrößter Silberproduzent. Die Produktionsaufnahme an den großen Bergwerken in San Cristobal führte dort zu einem Anstieg der Fördermenge um 68 Tonnen. 2008 wird das erste volle Jahr der Produktion an dieser Mine sein. Die kanadische Silberproduktion fiel aufgrund der Probleme bei der Barrick Gold Mine in Eskay Creek leicht.
Gemessen an der zusätzlich produzierten Silbermenge war das Jahr 2007 das erfolgreichste seit dem Beginn des Jahrzehnts, und 2008 soll noch erfolgreicher werden. Der Anstieg soll in diesem Jahr auf dem höchsten Niveau seit 1990 liegen.
Die Nachfrage
Die weltweite Industrienachfrage nach Silber wuchs im Jahr 2007 um 0,9%. Die Nutzung von Silber in industriellen Anwendungen wuchs das sechste Jahr in Folge und legte um 7,2% zu, auf einen neuen Rekordwertt von 14,100 Tonnen. Die Zuwächse waren am größten in Indien, China und den USA. Am stärksten wirkte sich dabei die Nachfrage nach Silber in elektrischen Leitern und Elektronikgeräten aus. In allen anderen Bereichen fiel die Nachfrage. Die Photonachfrage fiel das achte Jahr in Folge, dieses Mal um 487 Tonnen auf 3999 Tonnen. Hauptgrund hierfür ist der zunehmende Trend hin zur digitalen Photographie. Die Schmucknachfrage fiel das vierte Jahr in Folge und erreichte das niedrigste Niveau seit 1999. Ein Anstieg in der chinesischen Schmucknachfrage reichte nicht aus, um den Rückgang der Nachfrage aus Italien und Indien zu kompensieren. Die indische Schmucknachfrage ging aufgrund der hohen Preise zurück. Außerdem spielte die Vorliebe der Inder für Goldschmuck eine wichtige Rolle. Insgesamt stieg die industrielle Nachfrage am Silbermarkt im Jahr 2007 stärker an, als die Nachfrage aus der Photo-, Schmuck- und Münzindustrie zurückging. Laut dem GFMS, den Herausgebern der World Silver Survey 2008, wird die industrielle Nachfrage in diesem Jahr jedoch zurückgehen.
Zusammenfassung
Wie man sieht, ist der Silbermarkt aufgrund der elastischen Schmucknachfrage und der schwach erwarteten industriellen Nachfrage anfällig für Preiskorrekturen, wenn die spekulative Nachfrage nachlassen sollte. Diese wächst jedoch weiter. Aufgrund der schwachen Fundamentaldaten dürfte sich Silber in diesem Jahr aber weiterhin größtenteils an der Entwicklung des Goldpreises orientieren.
Quelle: Rohstoff-Report
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