Wohnungsmärkte folgen der wirtschaftlichen Erholung

Edinburgh (GodmodeTrader.de) - Angesichts des starken Anstiegs der Preise für Häuser und Wohnungen werden Befürchtungen laut, der Immobilienmarkt könne überhitzen. Dies nehmen die Volkswirte von Standard Life Investments zum Anlass, in ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“ die Wohnungsmärkte in den verschiedenen Regionen USA, UK, Europa, den entwickelten Märkte Asiens und den Emerging Markets genauer zu untersuchen.

Für Europa stellen sie zwar fest, dass sich die Nettonachfrage nach Immobilienkrediten laut „ECB Lending Survey“ von einem Rückgang um 46 Prozent im zweiten Quartal 2012 nun auf einen Anstieg um 35 Prozent entwickelt habe. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern seien jedoch – wie auch in der Krise zuvor – erheblich. So seien etwa in Irland die Investitionen in Wohnimmobilien vom Höhepunkt um 80 Prozent gefallen und entsprechend um 65 Prozent seit dem Tief gestiegen. In Deutschland hingegen sei die Geschichte eine ganz andere: Vom Peak bis zur Talsohle seien die Investitionen nur um 13 Prozent gefallen und seitdem um 28 Prozent gestiegen, heißt es weiter.

„Es mag sein, dass die aktuelle Zinspolitik der EZB lockerer ist, als sie für Deutschland sein müsste; aber die Rallye der Immobilienpreise ist teilweise auf Basiseffekte gegenüber einem zuvor sehr niedrigen Niveau zurückzuführen, und es sind kaum Zeichen für systemische Risiken zu sehen“; schreibt die für politische Analysen zuständige Stephanie Kelly. Als Beleg weist sie auf die niedrigen Verschuldungsgrade der privaten Haushalte hin; ihr Verhältnis zum Bruttosozialprodukt liege unter dem historischen Mittel und dem der Eurozone.