Kommentar
11:55 Uhr, 24.04.2021

Wochenausblick: Zahlen der US-Technologiegiganten und Fed-Zinsentscheid im Fokus

In der kommenden Woche erreicht die US-Berichtssaison ihren Höhepunkt mit Zahlen u.a. von Amazon, Apple und Microsoft. Im Fokus stehen außerdem der Fed-Zinsentscheid sowie wichtige Wirtschaftsdaten.

Die Aktienmärkte kann scheinbar nichts aufhalten. Rasant steigende Corona-Zahlen in Indien und Berichte über eine geplante Anhebung der Kapitalertragsteuer für reiche US-Amerikaner haben wichtigen Indizes zwar zeitweise einen Dämpfer verpasst, der S&P 500 schaffte es am Freitagabend aber trotzdem wieder auf ein neues Rekordhoch. Der DAX markierte am vergangenen Montag sein letztes Rekordhoch.

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Wochenperformance wichtiger Basiswerte

Für US-Amerikaner mit einem Einkommen von mehr als einer Million Dollar im Jahr könnte sich die fällige Kapitalertragsteuer ungefähr verdoppeln, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend. Am Markt geht die Sorge um, dass noch viele Anleger vor Umsetzung der Reform Kasse machen und beispielsweise Aktien verkaufen könnten. Anleger reagierten vorsorglich bereits am Donnerstagabend und drückten auf den Verkaufsknopf. Die Kursgewinne am Freitag egalisierten das aber wieder.

Noch viel stärker nach unten ging es in der zurückliegenden Woche bei den Kryptowährungen, wo neben den US-Steuerplänen auch die Angst vor einer stärkeren Regulierung und ein Betrugsfall bei einer türkischen Kryptobörse für Verunsicherung sorgten. Der Preis der Kryptowährung Bitcoin fiel am Freitag erstmals seit Anfang März wieder unter die Marke von 50.000 Dollar. Im Internet machten sogar unbestätigte Gerüchte die Runde, US-Finanzministerin Yellen wolle Gewinne mit Kryptowährungen mit bis zu 80 Prozent besteuern. Auch dies könnte zum jüngsten Kursrutsch beigetragen haben.

US-Berichtssaison: US-Technologiegiganten legen Zahlen vor

In der kommenden Woche erreicht die US-Berichtssaison einen vorläufigen Höhepunkt mit Quartalszahlen u.a. von Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet, Facebook und Tesla.

An der Wall Street werden u.a. die folgenden Unternehmen über das zurückliegende Quartal berichten:

  • Montag: Tesla, NXP Semicounductor
  • Dienstag: 3M, AMD, Alphabet, Amgen, Eli Lilly, General Electric, Hasbro, Microsoft, MSCI, Raytheon Technologies, Starbucks, Texas Instruments, UPS, Visa
  • Mittwoch: Apple, Boeing, CME Group, Discovery, Facebook, Ford, General Dynamics, Public Storage, Qualcomm, Yum! Brands
  • Donnerstag: Amazon, American Tower, Citrix Systems, Comcast Corp., Domino's Pizza, Gilead Sciences, Keurig Dr. Pepper, McDonald's, Seagen, Skyworks Solutions, Twitter
  • Freitag: AbbVie, Chevron, Colgate-Palmolive, ExxonMobil, The Clorox Company

In Deutschland stehen Quartalszahlen bzw. -berichte der folgenden Unternehmen an:

  • Dienstag: Befesa, Hamborner REIT
  • Mittwoch: Beiersdorf, Covestro, Delivery Hero, Deutsche Bank, Deutsche EuroShop, Deutsche Rohstoff AG, DWS, Kion Group, Puma, Symrise
  • Donnerstag: 2G Enery, Airbus, Aixtron, BASF, Deutsche Lufthansa, Drägerwerk, Fielmann, Fuchs Petrolub, Klöckner & Co., LPKF Laser, Nemetschek, Takkt, Vossloh
  • Freitag: Corsus Real Estate, fashionette, FinLab, Grenke, MTU Aero Engines, Vectron Systems, Wacker Chemie

International werden die folgenden Unternehmen über das abgelaufene Quartal berichten:

  • Montag: Bawag, Canon, Check Point Software, Kühne & Nagel
  • Dienstag: ABB, BP, Novartis, HSBC, UBS
  • Mittwoch: Banco Santander, Dassault Systems, Kone, Sanofi, Sony
  • Donnerstag: Airbus, China Construction Bank, Orsted, Royal Dutch Shell, Total
  • Freitag: AstraZeneca, Barclays, BBVA, BNP Paribas, Eni, Lyondellbasell, Schindler, Siemens Gamesa, Swedish Match, Swiss Re, Tokyo Electron

Wichtige Konjunkturdaten und Fed-Zinsentscheid im Fokus

Während Europa weiter im Lockdown-Blues verharrt und in Indien die Corona-Fallzahlen rasant ansteigen, nimmt in den USA die wirtschaftliche Erholung an Fahrt auf. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken abermals auf den tiefsten Stand seit Beginn der Pandemie. Daten der Foto-App Snapchat zeigen zudem, dass die US-Amerikaner mit der fortschreitenden Impfkampagne zunehmend wieder zum Alltag zurückkehren und wieder mehr ausgehen, Freunde treffen und an den Arbeitsplatz und in die Schulen zurückkehren, wie Snapchat-Gründer und CEO Evan Spiegel sagte.

Die Rückkehr zur Normalität beflügelt nicht nur die Wirtschaft, sondern sorgt auch für ordentlich Preisdruck. In der kommenden Woche dürfte deshalb der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwochabend wieder besonders im Fokus stehen. Bisher hatte die Notenbank nur einen "vorübergehenden" Anstieg gesehen und einer baldigen Straffung ihrer Geldpolitik eine Absage erteilt. Spannend dürfte werden, wie lange die Fed an diesem Narrativ festhalten kann und wann wieder Spekulationen über eine Reduzierung der Anleihenkäufe aufkommen. Bisher war die unbegrenzt von den Notenbanken zur Verfügung gestellte Liquidität eine der wichtigsten Triebfedern für steigende Notierungen an den Aktienmärkten und bei anderen Vermögenswerten.

Neben dem Fed-Zinsentscheid treffen sich am Mittwoch auch Vertreter der wichtigsten Ölförderländer (Opec/Opec+) per Videokonferenz zu ihrem nächsten Gipfel und werden dort über künftige Öl-Fördermengen entscheiden.

Auch handfeste Wirtschaftsdaten könnten in der kommenden Woche für frische Impulse sorgen. Am Montag steht mit dem ifo-Geschäftsklima der wichtigste Frühindikator der deutschen Wirtschaft auf dem Programm, zudem wird der US-Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter veröffentlicht. Am Dienstag folgt das US-Verbrauchervertrauen des Conference Board. Daten zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal werden am Donnerstag für die USA und am Freitag für Deutschland und die Eurozone veröffentlicht. Inflationsdaten für Deutschland werden am Donnerstag und für die Eurozone am Freitag veröffentlicht. Die EZB hatte bei ihrem Zinsentscheid in dieser Woche einer baldigen Straffung der Geldpolitik zwar eine Absage erteilt, spekuliert wird aber, dass die EZB ab Juni das Tempo ihrer Anleihenkäufe wieder reduzieren könnte.


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Montag, 26.04.2021

01:50 – JP: Dienstleistungspreise (SPPI) März y/y
10:00 – DE: ifo-Geschäftsklimaindex April (!)
10:00 – DE: ifo-Geschäftslage April
10:00 – DE: ifo-Geschäftserwartungen April
14:30 – US: Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter März m/m (!)
15:00 – BE: Geschäftsklimaindex April
15:45 – EWU: Volumen der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS
16:00 – China: Index der Frühindikatoren März m/m

Dienstag, 27.04.2021

00:00 – JP: Bekanntgabe der geldpolitischen Entscheidungen
07:00 – JP: BoJ-Kernrate Verbraucherpreise März y/y
09:30 – SE: Sveriges Riksbank, Zinsentscheid
12:00 – GB: CBI-Index Einzelhandelsumsatz April
14:55 – US: Redbook Einzelhandelsumsätze Vorwoche m/m
15:00 – US: Case Shiller Hauspreisindex Februar y/y
15:00 – US: FHFA-Hauspreisindex Februar m/m
16:00 – US: Verbrauchervertrauen Conference Board April (!)
16:00 – US: Richmond Fed Manufacturing Index April
22:30 – US: API Öl-Lagerbestände in Mio Barrel

Mittwoch, 28.04.2021

00:00 – AT: OPEC+, Ministertreffen
01:01 – GB: BRC-Einzelhandelspreise März y/y
01:50 – JP: Einzelhandelsumsatz März y/y
03:30 – AU: Handelsbilanzsaldo Februar in Mrd AU$
03:30 – AU: Verbraucherpreise Q1 q/q
08:00 – DE: GfK-Konsumklima für Mai
08:00 – DE: Umsatzentwicklung der gewerblichen Wirtschaft, März
08:00 – DE: Baugenehmigungen Februar y/y
10:00 – CH: Credit Suisse Konjunkturerwartungen März
13:00 – US: MBA-Hypothekenanträge Vorwoche w/w
14:30 – CA: Einzelhandelsumsatz Februar m/m
14:30 – US: Handelsbilanz für Waren März in Mrd US$
14:30 – US: Lagerbestände Großhandel März (vorläufig) m/m
16:30 – US: Rohöllagerbestände in Mio Barrel w/w
20:00 – US: Fed-Zinsentscheid (!)
20:30 – US: Fed-Pressekonferenz (!)

Donnerstag, 29.04.2021

00:45 – NZ: Handelsbilanzsaldo März in Mio NZ$
03:30 – AU: Importpreise Q1 q/q
08:00 – DE: Erwerbstätigenzahl März y/y
08:00 – DE: Importpreise März m/m
09:00 – SP: Verbraucherpreise April (Vorabschätzung) y/y
09:00 – SP: Arbeitslosenquote Q1
09:55 – DE: Arbeitslosenzahl April (saisonbereinigt) m/m in Tsd (!)
09:55 – DE: Arbeitslosenquote April
10:00 – EWU: Geldmenge M3 März y/y
10:00 – EWU: Kredite an den privaten Sektor März y/y
11:00 – EWU: Wirtschaftsstimmung April
11:00 – EWU: Geschäftsklima-Indikator April
11:00 – EWU: Verbrauchervertrauen April (endgültig)
11:00 – EWU: Industrievertrauen April
11:00 – EWU: Dienstleistervertrauen April
14:00 – DE: Verbraucherpreise April (Vorabschätzung) y/y (!)
14:30 – US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche in Tsd
14:30 – US: Fortgesetzte Anträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche in Mio
14:30 – US: BIP Q1 (1. Veröffentlichung) q/q (!)
16:00 – US: Schwebende Hausverkäufe März m/m
16:30 – US: DoE Erdgas-Lagerhaltung in BCF

Freitag, 30.04.2021

01:30 – JP: Arbeitslosenquote März
01:30 – JP: Verbraucherpreise Großraum Tokio (Kernrate) April y/y
01:50 – JP: Industrieproduktion März (vorläufig) m/m
03:00 – China: CFLP Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe April
03:00 – China: CFLP Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor April
03:30 – AU: Kredite an den privaten Sektor März m/m
03:30 – AU: Erzeugerpreise Q1 q/q
07:00 – JP: Baubeginne März y/y
07:00 – JP: Verbrauchervertrauen März
07:30 – FR: Konsumausgaben März m/m
07:30 – FR: BIP Q1 (1. Veröffentlichung) q/q
08:30 – CH: Einzelhandelsumsatz März y/y
08:45 – FR: Verbraucherpreise April (vorläufig) m/m
09:00 – CH: KOF-Konjunkturbarometer April
09:00 – SP: BIP Q1 (1. Veröffentlichung) q/q
10:00 – IT: Arbeitslosenquote März
10:00 – DE: BIP Q1 (1. Veröffentlichung) q/q (!)
10:00 – IT: BIP Q1 (1. Veröffentlichung) q/q
11:00 – IT: Verbraucherpreise April (Vorabschätzung) m/m
11:00 – EWU: Arbeitslosenquote März
11:00 – EWU: Verbraucherpreise (Vorabschätzung) y/y (!)
11:00 – EWU: BIP Q1 (1. Veröffentlichung) q/q (!)
14:30 – US: Konsumausgaben März m/m
14:30 – US: Persönliche Einkommen März m/m
14:30 – CA: Monatliches BIP Februar m/m
14:30 – CA: Rohstoffpreise März m/m
14:30 – CA: Erzeugerpreise März m/m
14:30 – US: PCE-Kernrate März m/m
14:30 – US: Arbeitskostenindex Q1 q/q
15:45 – US: Einkaufsmanagerindex Chicago April
16:00 – US: Konsumklima Uni Michigan April (endgültig)
21:30 – US: Commitments of Traders (COT) Report

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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