Kommentar
10:22 Uhr, 12.04.2021

Wochenausblick: US-Berichtsaison und Corona-Politik im Fokus

In den USA beginnt in dieser Woche mit den Banken-Schwergewichten JPMorgan, Goldman Sachs und Bank of America die Berichtssaison. In Deutschland steht eine Verschärfung der Corona-Politik auf dem Programm.

Die Aktienmärkte haben in der vergangenen Woche ihre Rekordjagd fortgesetzt. DAX, Dow Jones und S&P 500 konnten wieder auf neue Allzeithochs klettern. Auch der von den Technologieschwergewichten geprägte Nasdaq-100 hat sich wieder deutlich berappelt und ist nur noch einen Katzensprung von seinem bisherigen Rekordhoch entfernt. Die Zins- und Inflationsängste, die zuvor vor allem die Technologiewerte belastet hatten, haben sich wieder abgeschwächt. Seit Ende März ist die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen wieder leicht gesunken.

Sowohl die US-Notenbank Fed als auch die EZB wollen an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhalten, wie sie auch in der vergangenen Woche wieder betonten. Billionenschwere Konjunkturpakete werden zudem dafür sorgen, dass von der Liquiditätsflut mehr in der Realwirtschaft ankommt als etwa nach der Finanzkrise. In diesem Umfeld bleiben Aktien alternativlos, zumal weiter die Hoffnung besteht, dass die Corona-Pandemie angesichts laufender Massenimpfungen bald abgehakt werden kann.

In der neuen Woche dürften viele Börsianer ihren Fokus auf die beginnende US-Berichtssaison richten. Den Anfang machen in den USA unter anderem die Banken-Schwergewichte JPMorgan, Goldman Sachs, Wells Fargo, Bank of America und Morgan Stanley, die von Mittwoch bis Freitag über ihre Ergebnisse berichten werden. In Deutschland wird der Autozulieferer Hella die Anleger über das abgelaufene Quartal informieren.

Ein Thema am Markt bleibt auch die Corona-Politik. In Deutschland sollen die Maßnahmen erneut verschärft werden. Über eine schnelle Änderung des Infektionsschutzgesetzes will der Bund eine landesweit einheitliche Umsetzung der Notbremse mit Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverboten durchsetzen. Viele Ministerpräsidenten sowie die Fraktionen von Union und SPD haben zwar bereits ihre Zustimmung signalisiert, die Opposition könnte allerdings noch Bedenken an der Entmachtung der Länder in der Corona-Politik anmelden, zumal die Bundesregierung die Änderung im Hauruckverfahren durch den Bundestag bringen will.

Unterdessen verschärft sich der Ukraine-Konflikt. Russland verlegt offenbar Hunderttausende Soldaten an die Grenze zum Nachbarland. Beobachter schließen nicht aus, dass Russland den Osten des Landes, wo ethnische Russen die Bevölkerungsmehrheit stellen und seit Jahren bereits prorussische Separatisten das Sagen haben, besetzen könnte.

Auch Konjunkturdaten könnten in der neuen Woche für Bewegung sorgen. In den USA werden mit dem Philadelphia-Fed-Index (Donnerstag) und dem vorläufigen Uni-Michigan-Konsumklima (Freitag) wichtige Frühindikatoren veröffentlicht, außerdem Daten zum Einzelhandelsumsatz (Donnerstag) und der Entwicklung der Verbraucherpreise (Dienstag). In China stehen Daten unter anderem zu Wirtschaftswachstum im ersten Quartal (Freitag) auf dem Programm. In Deutschland ist der Terminkalender weniger prall gefüllt, hier könnten aber die ZEW-Konjunkturerwartungen (Dienstag) und die Verbraucherpreise (Donnerstag) für Bewegung sorgen. Aus Europa kommen u.a Daten zum Einzelhandelsumsatz (Montag) und zur Industrieproduktion (Mittwoch), nachdem die in der vergangenen Woche aus Deutschland veröffentlichten Daten zur Erzeugung im Produzierenden Gewerbe im Februar schwächer als erwartet ausgefallen waren. Vor allem der Halbleitermangel machte der deutschen Industrie zuletzt zu schaffen.

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Wichtige Konjunkturdaten in dieser Woche

Montag, 12.04.2021

01:50 – Japan: Kreditvergabe März y/y
01:50 – Japan: Erzeugerpreise (CGPI) März y/y
08:00 – Japan: Werkzeugmaschinenaufträge März (vorläufig) y/y
11:00 – Eurozone: Einzelhandelsumsatz Februar m/m
15:45 – Eurozone: Volumen der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS
20:00 – USA: Haushaltssaldo März in Mrd US$

Dienstag, 13.04.2021

00:00 – Neuseeland: NZIER Geschäftsklima Q1
01:01 – Vereinigtes Königreich: BRC Einzelhandelsumsatz März y/y
01:50 – Japan: Geldmenge M2 März y/y
03:30 – Australien: NAB-Geschäftsklima März
04:00 – China: Handelsbilanzsaldo März in Mrd US$
08:00 – Vereinigtes Königreich: Handelsbilanzsaldo Februar in Mrd £
08:00 – Vereinigtes Königreich: Industrieproduktion Februar m/m
08:00 – Vereinigtes Königreich: Erzeugung im Produzierenden Gewerbe Februar m/m
08:00 – Vereinigtes Königreich: Dienstleistungsindex Februar 3m/3m
08:00 – Vereinigtes Königreich: Bauproduktion Februar m/m
08:00 – Vereinigtes Königreich: Monatliches BIP Februar m/m
08:00 – Deutschland: Großhandelspreise März m/m
10:00 – Italien: Industrieproduktion Februar m/m
11:00 – Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen April (!)
11:00 – Eurozone: ZEW-Konjunkturerwartungen April
12:00 – USA: NFIB Small Business Index März
12:30 – OPEC Ölmarkt-Monatsbericht
14:30 – USA: Verbraucherpreise März m/m (!)
14:30 – USA: Realeinkommen März m/m
14:30 – USA: Verbraucherpreise März y/y
14:30 – USA: Verbraucherpreise (Kernrate) März m/m
14:30 – USA: Verbraucherpreise (Kernrate) März y/y
14:55 – USA: Redbook Einzelhandelsumsätze Vorwoche m/m
16:00 – USA: JOLTS-Daten (offene Stellen) Februar in Mio
22:30 – USA: API Öl-Lagerbestände in Mio Barrel

Mittwoch, 14.04.2021

01:50 – Japan: Maschinenaufträge (Kernrate) Februar m/m
02:30 – Australien: Westpac Verbrauchervertrauen April m/m
10:00 – IEA-Monatsbericht zum Ölmarkt
11:00 – Eurozone: Industrieproduktion Februar m/m
13:00 – USA: MBA-Hypothekenanträge Vorwoche w/w
14:30 – USA: Importpreise März m/m
16:30 – USA: Rohöllagerbestände in Mio Barrel w/w
20:00 – USA: Beige Book der Fed
23:00 – Neuseeland: RBNZ-Zinsentscheid

Donnerstag, 15.04.2021

00:00 – Deutschland: Wirtschaftsforschungsinstitute, Frühjahrsgutachten
00:45 – Neuseeland: Nahrungsmittelpreise März m/m
03:00 – Australien: MI Inflationserwartungen für die nächsten 12 Monate (März-Umfrage)
03:30 – Australien: Arbeitslosenquote März
03:30 – Australien: Erwerbstätigenzahl März m/m in Tsd
08:00 – Deutschland: Verbraucherpreise März (endgültig) y/y
08:00 – Deutschland: Insolvenzen, Januar
08:45 – Frankreich: Verbraucherpreise März (endgültig) m/m
10:00 – Eurozone: EZB-Wirtschaftsbericht
14:30 – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche in Tsd
14:30 – USA: Fortgesetzte Anträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche in Mio
14:30 – USA: Einzelhandelsumsatz März m/m (!)
14:30 – USA: Empire State Manufacturing Index April
14:30 – Kanada: Industrieumsatz Februar m/m
14:30 – USA: Philadelphia-Fed-Index April (!)
14:30 – Kanada: ADP-Beschäftigtenzahl ex Agrar März m/m in Tsd
15:15 – USA: Kapazitätsauslastung März
15:15 – USA: Industrieproduktion März m/m
15:30 – Vereinigtes Königreich: CB Index der Frühindikatoren Februar m/m
16:00 – USA: Lagerbestände Februar m/m
16:00 – USA: NAHB-Hausmarktindex April
16:30 – USA: DoE Erdgas-Lagerhaltung in BCF
22:00 – USA: Nettokapitalzuflüsse Februar in Mrd US$

Freitag, 16.04.2021

00:30 – Neuseeland: Business Manufacturing Index März
04:00 – China: BIP Q1 y/y
04:00 – China: Anlageinvestitionen März ytd/y
04:00 – China: Industrieproduktion März y/y
04:00 – China: Einzelhandelsumsatz März y/y
04:00 – China: Arbeitslosenquote im März
08:00 – EU: ACEA - Pkw-Neuzulassungen März
08:30 – Schweiz: Erzeuger- und Importpreise März m/m
10:00 – Italien: Handelsbilanzsaldo Februar in Mrd €
11:00 – Eurozone: Verbraucherpreise März (endgültig) y/y
11:00 – Eurozone: Handelsbilanzsaldo Februar (saisonbereinigt) in Mrd €
14:15 – Kanada: Baubeginne März in Tsd
14:30 – Kanada: Wertpapierkäufe von ausländischen Investoren Februar in Mrd CA$
14:30 – USA: Baugenehmigungen März (annualisiert) in Tsd
14:30 – USA: Baubeginne März (annualisiert) in Tsd
14:30 – Kanada: Großhandelsumsatz Februar m/m
16:00 – USA: Konsumklima Uni Michigan April (vorläufig) (!)
21:30 – USA: Commitments of Traders (COT) Report

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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