Kommentar
19:04 Uhr, 26.03.2021

Wochenausblick: Konjunkturdaten sorgen für Optimismus

DAX und Dow Jones beenden die Woche nur knapp unter den in der Vorwoche erreichten Rekordständen. Gute Wirtschaftsdaten und Fortschritte bei der Bekämpfung der Pandemie in den USA sorgten zuletzt für Optimismus.

Die Stimmung an den Aktienmärkten bleibt gut. Wichtige Indizes wie der DAX und der Dow Jones Industrial Average beenden die Woche nur knapp unter den in der Vorwoche erreichten Rekordständen. Obwohl die Zinsen nach dem starken vorherigen Anstieg in der zurückliegenden Woche etwas nach unten korrigierten, entwickelten sich Technologieaktien und Nebenwerte erneut schwächer als der Gesamtmarkt.

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Wochenperformance wichtiger Basiswerte (Stand: Freitag, ca. 19:00 Uhr)

In der zurückliegenden Woche sorgten Konjunkturdaten für einigen Optimismus. Das von der Uni Michigan ermittelte US-Konsumklima stieg auf den höchsten Stand seit einem Jahr, die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken auf den tiefsten Stand seit Ausbruch der Corona-Pandemie und die Stimmung in der deutschen Wirtschaft, gemessen am ifo-Geschäftsklima, ist sogar so positiv wie seit Sommer 2019 nicht mehr. Die guten Daten mögen augenscheinlich nicht ganz zum fortgesetzten Corona-Lockdown in Deutschland und der Angst vor der dritten Welle zu passen. Die USA unterdessen gehen mit großen Schritten in Richtung Pandemie-Ende, so hat US-Präsident Joe Biden sein Impfziel auf 200 Millionen verabreichte Impfstoffdosen in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit verdoppelt. Und auch in Deutschland dürfte die Impfkampagne demnächst einen Zahn zulegen, nachdem das neue BioNTech-Werk in Marburg bald die ersten Impfstoffe zur Abfüllung nach Belgien verschicken dürfte.

Nachdem die USA erst kürzlich ein neues 1,9 Billionen Dollar schweres Konjunkturpaket verabschiedet haben und das Weiße Haus ein drei Billionen Dollar schweres Infrastrukturpaket plant, stocken die Konjunkturhilfen in Europa. Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts darf Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das von Bundestag und Bundesrat beschlossene Gesetz zum EU-Eigenmittelbeschluss vorerst nicht unterzeichnen. Bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung dürfe das Gesetz durch den Bundespräsidenten nicht ausgefertigt werden, teilte das Gericht am Freitag mit. Durch das Gesetz wird die EU erstmals ermächtigt, eigene Schulden aufzunehmen. Das Gesetz ist die Grundlage des 750 Milliarden Euro schweren Corona-Aufbaufonds. Kritiker halten das Gesetz allerdings für verfassungswidrig.

In der verkürzten Handelswoche vor Ostern dürften die Märkte erneut hin- und hergerissen sein zwischen der schleppenden Pandemie-Bewältigung in Europa und den deutlichen Fortschritten in den USA. Wichtige Wirtschaftsdaten stehen in der kommenden Woche insbesondere mit den US-Arbeitsmarktdaten für März auf dem Programm. Die Daten werden an Karfreitag veröffentlicht. An den deutschen Börsen können Händler und Anleger darauf erst am Dienstag nach Ostern reagieren, deshalb könnten sich viele Marktteilnehmer in der kommenden Woche in Zurückhaltung üben. Weitere wichtige Konjunkturdaten sind des ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie (Donnerstag) und dem US-Verbrauchervertrauen (Dienstag).

Am Donnerstag treffen sich die 13 Mitgliedsstaaten des Ölkartells OPEC sowie 11 weitere Ölförderländer zu ihrem monatlichen OPEC+-Treffen. Jüngsten Informationen zufolge dürfte die OPEC+ im April den Output wahrscheinlich nicht ändern, da europäische Länder wieder in den Lockdown gehen und damit die Nachfrage schwächeln dürfte. Die Blockade des Suezkanals durch ein Containerschiff hatte den Ölpreis zuletzt nach oben getrieben und könnte auch das OPEC+-Treffen beeinflussen.


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Unternehmenstermine und Quartalszahlen

Da sich das Quartal dem Ende neigt werden in der kommenden Woche noch zahlreiche Unternehmen endgültige Quartalszahlen- bzw. ihre Jahresberichte veröffentlichen. Eckdaten der Zahlen sind allerdings meist schon bekannt, der Neuigkeitswert ist damit oft auf den Ausblick begrenzt.

In Deutschland werden die folgenden Unternehmen aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX in der kommenden Woche (überwiegend endgültige) Quartalzahlen bzw. -berichte vorlegen:

Montag: Hypoport, Takkt
Dienstag: Cancom, Dermapharm, Eckert & Ziegler, ElringKlinger, Sixt, Ströer, Westwing
Mittwoch: Aareal Bank, Adler Group, Hochtief, home24, Knorr-Bremse, Medios, Stratec, Varta

An der Wall Street stehen die folgenden Termine auf dem Programm:

Dienstag: Carnival, Lululemon, Mcormick, PVH Corp.
Mittwoch: Micron Technology, Walgreens Boots Alliance
Donnerstag: Carmax

Terminübersicht zu Konjunkturdaten der Woche

Montag, 29.03.2021

01:50 – Japan: Kurzfassung des Protokolls der geldpolitischen Notenbanksitzung
08:00 – Deutschland: Umsatzentwicklung der gewerblichen Wirtschaft, Februar
10:30 – Vereinigtes Königreich: BoE Hypothekengenehmigungen Februar in Tsd
10:30 – Vereinigtes Königreich: Geldmenge M4 Februar m/m
10:30 – Vereinigtes Königreich: Verbraucherkredite Februar m/m in Mrd £
15:45 – Eurozone: Volumen der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS
23:45 – Neuseeland: Baugenehmigungen Februar m/m

Dienstag, 30.03.2021

01:30 – Japan: Arbeitslosenquote Februar
01:50 – Japan: Einzelhandelsumsatz Februar y/y
08:00 – Deutschland: Importpreise Februar m/m
09:00 – Schweiz: KOF-Konjunkturbarometer März
09:00 – Spanien: Verbraucherpreise März (Vorabschätzung) y/y
14:00 – Deutschland: Verbraucherpreise März (Vorabschätzung) y/y (!)
14:55 – USA: Redbook Einzelhandelsumsätze Vorwoche m/m
15:00 – USA: Case Shiller Hauspreisindex Januar y/y
15:00 – USA: FHFA-Hauspreisindex Januar m/m
16:00 – USA: Verbrauchervertrauen Conference Board März (!)
22:30 – USA: API Öl-Lagerbestände in Mio Barrel

Mittwoch, 31.03.2021

00:00 – Österreich: OPEC+, Sitzung des gemeinsamen ministeriellen Überwachungsausschusses
01:01 – Vereinigtes Königreich: BRC-Einzelhandelspreise Februar y/y
01:50 – Japan: Industrieproduktion Februar (vorläufig) m/m
02:00 – Neuseeland: ANZ Geschäftsklima März
02:30 – Australien: Kredite an den privaten Sektor Februar m/m
02:30 – Australien: Baugenehmigungen Januar m/m
03:00 – China: CFLP Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März
03:00 – China: CFLP Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor März
07:00 – Japan: Baubeginne Februar y/y
08:00 – Vereinigtes Königreich: Leistungsbilanzsaldo Q4 in Mrd £
08:00 – Vereinigtes Königreich: BIP Q4 (endgültig) q/q
08:00 – Vereinigtes Königreich: Unternehmensinvestitionen Q4 (endgültig) q/q
08:00 – Deutschland: Erwerbstätigenzahl Februar y/y
08:00 – Vereinigtes Königreich: Nationwide Hauspreisindex März m/m
08:00 – Deutschland: Insolvenzen, Dezember und Gesamtjahr 2020
08:00 – Deutschland: Erzeugerpreise für Dienstleistungen, Q4 2020
08:45 – Frankreich: Konsumausgaben Februar m/m
08:45 – Frankreich: Verbraucherpreise März (vorläufig) m/m
09:55 – Deutschland: Arbeitslosenzahl März (saisonbereinigt) m/m in Tsd (!)
09:55 – Deutschland: Arbeitslosenquote März
10:00 – Schweiz: Credit Suisse Konjunkturerwartungen Februar
11:00 – Italien: Verbraucherpreise März (Vorabschätzung) m/m
11:00 – Eurozone: Verbraucherpreise März (Vorabschätzung) y/y (!)
13:00 – USA: MBA-Hypothekenanträge Vorwoche w/w
14:15 – USA: ADP-Beschäftigtenzahl ex Agrar Februar m/m in Tsd (!)
14:30 – CA: Monatliches BIP Januar m/m
14:30 – CA: Rohstoffpreise Februar m/m
14:30 – CA: Erzeugerpreise Februar m/m
15:00 – Schweiz: SNB-Quartalsbericht zur Geldpolitik und zur Wirtschaftsentwicklung Q4
15:45 – USA: Einkaufsmanagerindex Chicago März
16:00 – USA: Schwebende Hausverkäufe Februar m/m
16:30 – USA: Rohöllagerbestände in Mio Barrel w/w
23:30 – Australien: AIG Manufacturing Index Februar

Donnerstag, 01.04.2021

00:00 – Österreich: OPEC+, Ministertreffen (via Videokonferenz)
01:50 – Japan: Tankan-Report Verarbeitendes Gewerbe Q1
01:50 – Japan: Tankan-Report Nicht-Verarbeitendes Gewerbe Q1
02:30 – Australien: Einzelhandelsumsatz Februar m/m
02:30 – Australien: Handelsbilanzsaldo Februar in Mrd AU$
02:30 – Japan: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März (endgültig)
03:45 – China: Caixin Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März
07:30 – Australien: Rohstoffpreise März y/y
08:00 – Deutschland: Einzelhandelsumsatz Februar (real) m/m
08:30 – Schweiz: Verbraucherpreise März m/m
08:30 – Schweiz: Einzelhandelsumsatz Februar y/y
09:15 – Spanien: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März
09:30 – Schweiz: Einkaufsmanagerindex März
09:45 – Italien: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März
09:50 – Frankreich: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März (endgültig)
09:55 – Deutschland: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März (endgültig)
10:00 – Eurozone: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März (endgültig)
10:30 – Vereinigtes Königreich: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März
13:30 – USA: Challenger Stellenstreichungen März in Tsd
14:30 – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche in Tsd
14:30 – USA: Fortgesetzte Anträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche in Mio
14:30 – CA: Baugenehmigungen Februar m/m
15:30 – CA: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März
15:45 – USA: Markit Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März (endgültig)
16:00 – USA: ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe März (!)
16:00 – USA: Bauausgaben Februar m/m
16:30 – USA: DoE Erdgas-Lagerhaltung in BCF

Freitag, 02.04.2021

01:50 – Japan: Geldbasis März y/y
08:45 – Frankreich: Staatshaushalt Februar in Mrd € ytd
14:30 – USA: Neugeschaffene Stellen ex Agrar März in Tsd (!)
14:30 – USA: Arbeitslosenquote März
14:30 – USA: Durchschnittliche Stundenlöhne März m/m
21:30 – USA: Commitments of Traders (COT) Report

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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