WM-Spezial - Auftaktgegner Portugal im Börsencheck

Heute wird es ernst für Joachim Löw und seine Jungs. Die Deutsche Nationalmannschaft trifft in ihrem ersten Spiel der WM 2014 auf Portugal. Anpfiff ist um 18.00 Uhr. Als Angstgegner kann man die portugiesische Elf allerdings nicht bezeichnen. Die letzte Niederlage liegt über 10 Jahre zurück. Bei der Europameisterschaft 2000 unterlag die DFB-Elf Portugal mit 0:3. In den letzten drei wichtigen Turnieren (EM und WM) dagegen konnten jeweils Siege eingeholt werden. Rein börsentechnisch dagegen hat der PSI, der Leitindex der Börse Lissabon (Portuguese Stock Index), den DAX in den letzten Monaten überholt. Vielleicht kein gutes Omen für das heutige Spiel für die Deutsche Mannschaft?

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Im PSI sind die 20 größten und liquidesten Aktien Portugals gelistet. Im Gegensatz zum DAX ist der PSI ein Kursindex, dessen Gewichtung entsprechend dem Streubesitz nach der Marktkapitalisierung erfolgt. Die Schwergewichte im Index ähnlich dem italienischen FTSE MIB vor allem aus dem Banken und Versorger-Bereich. Doch auch ein Einzelhandelsunternehmen gehört dazu. Die fünf „gewichtigsten“ Werte sind Banco Comercial Portugués, Banco Espirito Santo, Energias des Portugal, Galp Energia sowie Jeronimo Martins. Diese fünf Werte werden jeweils mit ca. 12% bis 13% im Index gewichtet – ein weiteres Schwergewicht mit ca. 7% Portugal Telecom. Interessant jedoch auch die „Stürmer“ im Index – so zum Beispiel Mota-Engil, ein Unternehmen aus dem Hoch- und Tiefbau mit ausgesprochen dynamischen Kurszuwächsen in den letzten Wochen. Einen Guidants-Desktop speziell zu Portugal finden Sie hier.

Nachfolgend die Fakten (von Oliver Baron) zu Portugal – sowie ein Index-Check und Aktien-Kurzanalysen. Doch zuvor die Fakten:

Portugal war in den letzten Jahren aus wirtschaftlicher Sicht eines der Sorgenkinder der Eurozone. Wegen einer drohenden Staatspleite erhielt das hochverschuldete Land als dritter Staat ein milliardenschweres Hilfspaket der anderen Euro-Länder und des Internationalen Währungsfonds. Insgesamt hatte das 2011 beschlossene Rettungspaket ein Volumen von 78 Milliarden Euro. Inzwischen hat Portugal das Hilfspaket verlassen und kann sich wieder selbst an den Märkten refinanzieren. Auch wirtschaftlich zeichnet sich langsam eine Erholung ab, obwohl viele Portugiesen noch unter den Sparanstrengungen der Regierung leiden. In den vergangenen Jahren wurden auf Druck der Geldgeber zahlreiche Reformen umgesetzt, so wurde der Kündigungsschutz gelockert und Bürokratie abgebaut. Diese Maßnahmen haben die Wettbewerbsfähigkeit der portugiesischen Wirtschaft wieder erhöht. Der Anteil der Exporte an der portugiesischen Wirtschaftsleistung ist von 28 auf 41 Prozent gestiegen. Das portugiesische Verfassungsgericht hat allerdings wiederholt auch Sparmaßnahmen der Regierung für verfassungswidrig erklärt. Wegen einer solchen Gerichtsentscheidung nahm Portugal die letzte Tranche aus dem Hilfspaket nicht in Anspruch. Nach dem Verlassen des Hilfspakets steht Portugal vor der Herausforderung, weitere Reform- und Sparanstrengungen umzusetzen. Die Staatsverschuldung ist weiterhin hoch und die Arbeitslosenquote ist bisher nur leicht gesunken.

Im Jahresvergleich konnte der PSI den DAX vor allem seit Jahresanfang hinter sich lassen. In den letzten Wochen eine leichte Gegenreaktion.

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Der PSI jedoch noch mit einer besseren Performance. Ein Aufwärtstrend wurde jedoch verlassen. Die Outperformance des PSI gegenüber dem DAX könnte sich damit für die kommenden Wochen umkehren.

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Von März bis Mai 2014 bildete sich eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation die mit Break eines Aufwärtstrends und Break der Nackenlinie vollendet wurde. Deutliche Verluste setzten hierauf ein. Das Kursziel aus der SKS wurde so gut wie abgearbeitet. Seitdem konnte sich der PSI wieder aufwärts bewegen, die Wirkung des Verkaufssignals aus der SKS ist damit hinfällig geworden. Die SKS selbst fungiert jedoch weiterhin als kräftiges Widerstands-Niveau. Eine Konsolidierung, ein Sägezahnmarkt in den kommenden Wochen zwischen einer Widerstands-Zone im Bereich 7.800/7.600 Punkten und einer Unterstützungs-Zone zwischen ca. 7.200 bis 7.000 Punkten wäre damit wahrscheinlicher als ein schneller Durchmarsch nach oben.

Welche Aktien aus dem PSI sind nun interessant? Einerseits natürlich die Schwergewichte. Doch auch einige „Nebenwerte“ versprechen interessante Trading-Chancen.

Wochenkerzen - EDP – Energias de Portugal SA

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Seit 2013 im Aufwärtstrend. Die Aufwärtsbewegung konnte sich zudem innerhalb des Trendkanals seit Anfang 2014 wieder beschleunigen. Kursziel ist ein Kreuz-Widerstand, der von den beiden oberen Begrenzungen der Trendkanäle gebildet wird. Damit besteht jedoch nicht mehr allzu viel Aufwärtspotenzial. Der Kurs sollte sich somit eine Verschnaufpause durchlaufen, auch um die Gewinne der letzten Monate zu verarbeiten. Rücksetzer bieten hier im langfristigen Aufwärtstrend die Chance auf gute Gewinne. Im Bereich 3,32 bis 3,17 Euro wäre auf Kaufsignale zu achten.

Wochenkerzen – EDP RENOVÁVEIS

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EDP Renováveis ist ein portugiesisches Unternehmen mit Sitz in Spanien, Tochtergesellschaft des größten portugiesischen Industriekonzerns EDP (Energias de Portugal) mit Schwerpunkt Windenergie. In der letzten Woche zeigte sich noch deutliches Kaufinteresse in Form einer langen weißen Wochenkerze. In dieser Woche leichte Gewinnmitnahmen. Solange jedoch der Kurs innerhalb des Aufwärtstrend-Kanals verläuft, besteht die Chance in Richtung 5,75 Euro aufzubrechen. Negativ wäre ein Fall unter die runde 5-Euro-Marke per Weekly-Close.

Wochenkerzen – Mota-Engil

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Als ein „Stürmer“ in den letzten Monaten erwies sich die Aktie des portugiesischen Baukonzerns MOTA-ENGIL. Doch hier sollte noch Aufwärtspotenzial in Richtung 7 Euro vorliegen. Denn Kursziel ist die obere Begrenzung des langfristigen Aufwärtstrend-Kanals. Aus Sicht der Wochenkerzen ein positives Chartbild, das auch im best-case-Szenario steigende Kurse über 8 Euro zulässt. Negativ wäre ein Rückfall unter 5,20 Euro per Weekly-Close.

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Soweit "börsentechnisch" zum heutigen Gegner der Deutschen Nationalmannschaft. Ich drücke allen Fußballbegeisterten die Daumen! Unsere WM-Spezial-Reihe endet damit aber nicht für heute - Rene Berteit, mein rasender Kollege, Motorrad-Freak und "Co-Sport-Börsen-Moderator", wird für Sie heute Nachmittag einen Ausblick auf die "Deutsche-Börsen-Mannschaft" werfen.

Viel Erfolg

Ihr Stefan Salomon