Kommentar
17:46 Uhr, 10.06.2011

Wissen Sie, wo der Dax am 16.9. stehen wird?

Alternativ ließe sich auch fragen, wo der Dax in wenigen Wochen oder zu Jahresende stehen wird. Die Antworten dürften ähnlich ausfallen. Kurzfristig ist der Dax noch immer angeschlagen und ist bärisch zu werten, bestenfalls als neutral. Mittel- bis langfristig bewegt sich der Dax jedoch noch immer in einem stabilen Aufwärtstrend. Seit Jahresbeginn hat der Dax 3% gewonnen, dazwischen 15% verloren und wieder 20% gewonnen. Die derzeitigen korrektiven Tendenzen sind noch nicht vollkommen ausgestanden, auch wenn es dem Dax gelang ein sofortiges Abgleiten an die EMA 50 bei 6.830 zu verhindern. Trotz eines beeindruckenden Rebounds vom 9.6. ist nicht damit zu rechnen, dass der Index in einem massiven Aufwärtsimpuls gegen 8.000 Punkte strebt. Auf dem Weg dahin stehen in unmittelbarer Nachbarschaft zum derzeitigen Kurs eine Abwärtstrendlinie, die EMA 50 auf Tagesbasis und das Hoch vom 6.4. bei 7.243. Die Phantasie nach oben ist also zunächst einmal begrenzt. Nach unten ist allerdings auch nicht mehr allzu viel Platz. Bei ca. 6.970 verläuft eine Trendlinie, die bisher als gute Unterstützung gedient hat. Darunter – bei 6.911 – verläuft die SMA (200) und letztlich die EMA 50 bei den bereits genannten 6.830. Zusammenfassen lässt sich dies mit der Feststellung, dass wir derzeit keine klaren Trendmuster haben. Vielmehr ist eine volatile Seitwärtsbewegung wahrscheinlich, die zwischen dem MA (200) und vergangenem Hoch von 7.600 verläuft. Nach unten sind das ca. 4%, nach oben ca. 6%. Neben der klassischen Charttechnik und der Elliott Wellen Analyse (ich empfehle die hervorragende Analyse von André Tiedje: http://www.godmode-trader.de/nachricht/DAX-Tagesausblick-fuer-Freitag-10-Juni-2011,a2562461,b71.html) sprechen saisonale Faktoren ebenfalls für einen eher uninteressanten Sommer. Mit klaren Signalen ist wohl erst wieder im Herbst mit dann fällig werdender Jahresendrally zu rechnen. Die Situation in diesem Jahr ähnelt leicht dem Verlauf vom vergangenen Jahr. Wie kann ein Anleger von dieser Situation dennoch profitieren?

Wie die anfangs gestellt Frage schon andeutet ist es unerheblich eine genaue Kursprognose zu haben, um von der derzeitigen Situation zu profitieren. Hier bieten sich zahlreiche (exotische) Produkte an, die es ermöglichen gute Renditen einzufahren. Aus heutiger Sicht gibt es aber nur wenige, die vertretbar sind. So genannte Inline Optionsscheine setzen auf eine bestimmte Range eines Basiswerts, aus der er nicht ausbrechen darf. Da es bei mittelfristigen Engagements nicht vollkommen auszuschließen ist, dass der Dax nach oben ausbricht, ist das Chance Risiko Verhältnis suboptimal. End High oder End Low Produkte setzen voraus, dass eine bestimmte Kursbewegung eintritt und eignen sich bei höherer Volatilität nur bedingt, da die Wahrscheinlichkeit steigt am Ende der Laufzeit „Pech“ zu haben. Ich persönlich favorisiere in dieser Situation Stay High Optionsscheine. Diese Scheine haben ein KO – in unserem Fall eine untere KO Schwelle, aber keine obere (im Gegensatz zu Inline OS). Stay High OS sind in zwei Fällen günstig bewertet. Der erste Fall ist der Preis des Basiswerts nahe der KO Schwelle, der zweite tritt bei hoher Volatilität ein, da ein KO Ereignis wahrscheinlicher wird. Die Vola im Dax nimmt seit einigen Tagen wieder ab, hat aber noch einen positiven Effekt auf Stay High Scheine. Ich möchte Ihnen zwei unterschiedliche Stay High Produkte vorstellen. Der erste ist mit einem KO bei 6.300 und Laufzeit bis 16.9. hat die ISIN DE000SG143J2und notiert derzeit bei ungefähr 8 Euro, was einer Rendite bis 16.9. von ca. 20% entspricht. Der zweite Schein DE000SG143K0 mit KO 6.450 bringt derzeit eine Rendite von ungefähr 30% bis 16.9. Fällt der Dax unter die KO Schwellen verfallen die Scheine wertlos.

Natürlich gibt es auch spekulativere Produkte dieser Art. Davon rate ich aber ausdrücklich ab. Trotz der leicht neutralen Tendenzen im Dax ist noch nicht sicher, dass wir nicht doch an die EMA 50 bei 6.830 heranlaufen. Da in solchen Fällen die charttechnisch relevanten Marken kurzfristig gerissen werden können, sind die Scheine so gewählt, diesen Fall auszuhalten. Wollen Sie auf jedoch auf Nummer sicher gehen, greifen Sie unbedingt zu dem Schein mit niedrigerem KO. Dennoch ist es nicht notwendig bis zum 16.9. mit dem Realisieren von Gewinnen zu warten. Kann der Dax nämlich über 7.250 springen und auf über 7.400 steigen, können Gewinn zwischen 10-20% realisiert werden. Ein mögliches Einstiegszenario für die Scheine ist ein Limit bei 7 und 6 Euro (oder alternativ ein Dax Stand von ca. 6.970 und darunter), Verkauf ab 8,50 Euro bzw. 8. Laufen Sie den Kursen nicht hinterher. Sollte der Einstieg hier nicht optimal funktionieren werden sich andere gute Gelegenheiten ergeben!

Viele Grüße,

Clemens Schmale

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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