Wirtschaftsweiser: Deutsche Wirtschaft kann Rezession vermeiden
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Wirtschaftsweise und Präsident des ZEW-Instituts Wolfgang Franz geht davon aus, dass Deutschland nicht in eine Rezession schlittern wird. „Die bisherigen Indikatoren sprechen dafür“, sagte er im Gespräch mit der „Passauer Neuen Presse“ vom Freitag. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal 2012 preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal angestiegen. In der ersten Jahreshälfte war das BIP mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent im ersten und plus 0,3 Prozent im zweiten Quartal noch etwas stärker gestiegen. Diese nachlassende Dynamik ist für viele Experten Anlass genug, um der deutschen Wirtschaft eine kommende Rezession zu bescheinigen. So warnte Gustav Horn vom Düsseldorfer Institut für Makroökonomie (IMK) am Donnerstag: „Die Rezessionsgefahr für die deutsche Wirtschaft steigt“. Postbank-Ökonom Marco Bargel sagte gestern: „Einen deutlich negativen Wachstumsbeitrag dürfte vor allem von den Exporten kommen“. Die Staatsschuldenkrise werde die Ausfuhren schwer belasten. Positive Wachstumsimpulse erwarte er erneut vom privaten Konsum.
Wolfgang Franz ist Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Der Wirtschaftsweise bemängelte in dem Zeitungsinterview auch den laxen Umgang der Regierung mit den Staatsfinanzen. Er mahnte einen strikten Sparkurs zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte an, damit die Schuldenbremse ab 2016 auch tatsächlich eingehalten werden kann. Die staatlichen Ausgaben des Bundes seien überproportional gestiegen, so Franz. Insbesondere das Betreuungsgeld und die Zuschussrente würden Haushalt und Sozialkassen unnötig belasten. Die Sozialversicherungen können sich nicht in Sicherheit wiegen. „Die Konjunktur schwächt sich in diesem und dem nächsten Jahr ab. Das wird auf die Einnahmen durchschlagen“, sagte Franz. Für dieses Jahr prognostizieren die Wirtschaftsweisen einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 0,8 Prozent.
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