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17:53 Uhr, 04.10.2019

Wirtschaftsschwäche: Indische Notenbank bleibt auf Lockerungskurs

Die Reserve Bank of India kehrte heute zu einer Zinssenkung um 25 Basispunkte zurück und hat die Tür für eine weitere Lockerung in naher Zukunft offen gelassen.

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Neu Delhi (Godmode-Trader.de) - Die indische Notenbank Reserve Bank of India hat ihren Repo-Satz zum fünften Mal in diesem Jahr gesenkt. Der geldpolitische Ausschuss MPC stimmte heute dafür, den Leitzins um 25 Basispunkte zu senken (anstatt den unkonventionellen 35 Basispunkten beim letzten Mal). Damit sinkt der Repo-Satz auf 5,15 Prozent - das niedrigste Niveau seit Anfang 2010.

Die Entscheidung wurde in erster Linie mit der jüngsten Konjunkturschwäche begründet. Die Prognose der Notenbank für das BIP-Wachstum in diesem Jahr wurde von 6,9 auf 6,1 Prozent gesenkt und in der Erklärung heißt es: „Die anhaltende Verlangsamung rechtfertigt verstärkte Anstrengungen zur Wiederherstellung der Wachstumsdynamik". Unterdessen bleibt die offizielle Politik „akkommodierend", was darauf hindeutet, dass in naher Zukunft eine weitere Lockerung folgen wird.

Nach Einschätzung des Analysehauses Capital Economics sollte das Ausmaß der Zinssenkungen letztendlich eine Belebung des Wirtschaftswachstums unterstützen. „Wir gehen wiederum davon aus, dass der Preisdruck zunehmen wird und die Gesamtinflation der Verbraucherpreise bis Mitte nächsten Jahres über das Ziel von 4 Prozent steigen wird. Da die Zinsen in den Schwellenländern selten über einen längeren Zeitraum auf Eis liegen bleiben, gehen wir davon aus, dass sich die Notenbank bis Ende 2020 für moderate Zinserhöhungen entscheiden werden“, schrieb Ökonom Shilan Shah in einem Kommentar.

Indien leidet unter einer zunehmenden Wachstumsschwäche der Weltkonjunktur. Hinzu kommen Probleme in den Binnenwirtschaft. Dazu zählen der schwache Zustand der nationalen Autobranche und Sorgen um den heimischen Bankensektor. Im Frühjahr war die indische Wirtschaft so schwach gewachsen wie seit sechs Jahren nicht mehr.

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Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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