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16:11 Uhr, 10.02.2009

Wirtschaftskrise: Zahl der Firmenpleiten steigt deutlich

Neuss (BoerseGo.de) - Die anhaltende Wirtschaftskrise treibt immer mehr Unternehmen in Europa in die Pleite. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in den EU-15 Staaten plus Norwegen und der Schweiz sei im Jahr 2008 um knapp elf Prozent auf gut 150.000 (2007: 135.500) Fälle gestiegen, teilte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Dienstag mit.

Den höchsten Anstieg weist mit einem Plus von 138,6 Prozent auf 2.100 Fälle Spanien auf. Es folgen Irland mit einer Zunahme von 120,8 Prozent auf 700 (Vorjahr: 317 betroffene Betriebe) und Dänemark mit einem Anstieg von 54,5 Prozent auf 3.710 Insolvenzen (Vorjahr: 2.401). Die dramatische Entwicklung zeige, dass diese europäischen Staaten bereits 2008 voll vom globalen Wirtschaftsabschwung und den härteren Finanzierungsbedingungen für Unternehmen erfasst wurden. In der Mehrzahl der westeuropäischen Länder sei die Insolvenzwelle allerdings noch nicht mit voller Wucht angekommen, betont Creditreform. So stieg die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland nur um 2,2 Prozent auf 29.800 (29.150) Fälle.

Infolge der weltweiten Wirtschaftskrise und den Erschütterungen in der Finanzwelt sei aber 2009 mit einer deutlichen Zunahme der Firmenpleiten in sämtlichen europäischen Ländern zu rechnen. Creditreform rechnet mit einem Anstieg der Pleiten in Europa auf 170.000 bis 175.000, davon 30.000 bis 35.000 in Deutschland.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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