Wie man angesichts der Alterung der Weltbevölkerung investieren kann
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Prognosen zufolge wird die Weltbevölkerung bis 2050 um etwa 20 Prozent zunehmen, wobei die Senioren einen überproportionalen Anteil am Gesamtwachstum haben werden. Es wird erwartet, dass sich die Zahl der über 65-Jährigen in diesem Zeitraum von 800 Millionen auf 1,6 Milliarden verdoppeln wird.
Abb. 1: Zahl der über 65-Jährigen bis 2050
Der Chart zeigt die gegenwärtige Weltbevölkerung nach Altersgruppen in Milliarden. Die Zahl der über 65-Jährigen wird sich bis 2050 voraussichtlich verdoppeln, während die Zahl der Neugeborenen konstant bleibt.
Quelle: UN-Bevölkerungsprognose 2024
Diese globalen demographischen Trends sind wahrscheinlich an einem Wendepunkt angelangt. Die Zahl der unter 19-Jährigen hat bereits ihren Scheitelpunkt überschritten, was darauf hindeutet, dass die Weltbevölkerungszahl insgesamt auf einen Höchststand zusteuert. In der Hälfte aller Länder der Welt liegt die Fruchtbarkeitsrate unter dem Ersatzniveau von 2,1 Geburten pro Frau.
Die Verschiebungen werden eine große Herausforderung für die politischen Entscheidungsträger darstellen, da eine abnehmende Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter das Risiko eines Arbeitskräftemangels verschärft und die Regierungen unter Druck setzen könnte. Auch die Investoren sollten aufmerksam sein, denn die am schnellsten wachsenden Wirtschaftssektoren werden sich verändern. Die Nachfrage nach Gesundheitsfürsorge, Seniorenwohnungen und -pflege sowie bestimmten Unterhaltungs- und Erlebnisangeboten wird wahrscheinlich steigen, schreibt Evan Tylenda, Analyst bei Goldman Sachs Global Investment Research, im Bericht des Teams.
Abb. 2: Globales Bevölkerungswachstum nach Altersgruppen
Der Chart zeigt den Anteil des Bevölkerungswachstums gegenüber 2023. Die Zahl der über 65-Jährigen steigt beträchtlich, während die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter zurückgeht.
Quelle: UN-Bevölkerungsprognose 2024
„Gesundheitsdienstleister werden von den Ausgabenverschiebungen in Verbindung mit einer alternden Bevölkerung profitieren“, schreibt Tylenda. „Wir erwarten weiterhin steigende Ausgaben für Pflegeeinrichtungen, stationäre Langzeitpflegeeinrichtungen, häusliche Pflege und Rehabilitationsdienste, insbesondere da die Lebenserwartung weiter steigt.“ Ein weiterer Bereich, in dem die Ausgaben steigen könnten, sind die Arten von Unterhaltung und Erlebnissen, die Senioren bevorzugen.
Die Researchanalysten haben bestimmte Branchen und Unternehmen identifiziert, die von den demographischen Trends und den damit verbundenen Veränderungen bei den Ausgaben profitieren könnten:
Gesundheitswesen: Da die Zahl der älteren Menschen in den kommenden Jahrzehnten stark ansteigen wird, „werden sowohl die privaten als auch die öffentlichen Ausgaben für das Gesundheitswesen steigen, um die allgemeinen Gesundheitsprobleme einer alternden Bevölkerung zu behandeln“, schreibt Tylenda. Dies könnte Medizintechnikunternehmen, Arzneimittelherstellern, die altersbezogene Behandlungen anbieten, und Gesundheitsdienstleistern, die sich auf altersbezogene Probleme konzentrieren, Auftrieb geben.
In den USA entfallen laut dem Medical Expenditure Panel Survey 36 Prozent der Gesundheitsausgaben auf Menschen über 65, obwohl sie nur 18 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Bei Senioren steigen die Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologische Störungen, Diabetes und eine Reihe anderer Erkrankungen im Vergleich zu jüngeren Menschen stark an.
Wohnen im Alter: Der demographische Rückenwind könnte auch die Nachfrage nach Betreibern von Pflege- und Langzeitpflegeeinrichtungen sowie nach Anbietern von Rehabilitationsdiensten erhöhen. Die Ausgaben für die Pflege sind in den USA seit 1960 gestiegen, aber es gibt immer noch nicht genügend Einrichtungen, um die alternde Bevölkerung unterzubringen. Schätzungen zufolge werden im Vereinigten Königreich innerhalb von drei Jahren zahreiche Wohneinheiten für Senioren fehlen. In Italien, Deutschland und Frankreich gibt es nicht genügend Betten in Pflegeeinrichtungen für die alternde Bevölkerung.
Überwiegend altern die meisten Senioren zu Hause, entweder allein, mit ihrem Ehepartner oder in einer Wohngemeinschaft mit Familienmitgliedern. In den USA sind nur 2 Prozent der über 65-Jährigen in einer Gruppen- oder Pflegeeinrichtung untergebracht. Daher wird der Markt für häusliche Pflegedienste wahrscheinlich wachsen. Auch die Nachfrage nach Technologien, die die häusliche Pflege in Bereichen wie Medikamentenverwaltung, Telemedizin und Hygiene erleichtern, dürfte steigen.
Unterhaltung und Erlebnisse: Ältere Menschen verbringen ihre Zeit anders als jüngere Menschen und geben ihr Vermögen anders aus. Personen über 60 Jahre machen beispielsweise ein Drittel aller Buchungen für Kreuzfahrtschiffe aus, und 47 Prozent aller Nutzer von Wohnmobilen sind über 55 Jahre alt, was eine potenzielle Chance für Anbieter dieser Dienstleistungen und Produkte darstellt. Der potenzielle Nutzen für die Hersteller von Motorrädern könnte ein weiterer Bereich sein, dem die Aufmerksamkeit der Investoren gilt. Im Vereinigten Königreich zum Beispiel sind fast zwei Drittel der Motorradführerscheine im Besitz von Personen über 55 Jahren.
Wie sich diese Trends auswirken werden, hängt natürlich auch davon ab, wie die Gesellschaft auf die Herausforderungen reagiert. Goldman Sachs Research weist darauf hin, dass Regierungen und Unternehmen reagieren könnten, indem sie unter anderem versuchen, die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu erhöhen, die Bildung und Qualifizierung von Menschen im erwerbsfähigen Alter zu fördern und die Zuwanderung zu erhöhen. Automatisierung, humanoide Roboter und künstliche Intelligenz könnten ebenfalls eine Chance sein, da die Unternehmen nach Möglichkeiten suchen, dem Arbeitskräftemangel zu begegnen.
Aktuelle Analysen und Trends aus dem Finanzsektor finden Sie auch im kostenlosen KnowHow-Magazin von Goldman Sachs unter www.gs.de
Dieser Artikel wird ausschließlich zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen stellen keine Empfehlung einer Goldman Sachs-Einheit für den Empfänger dar, und Goldman Sachs erteilt weder durch diesen Artikel noch für den Empfänger eine Finanz-, Wirtschafts-, Rechts-, Anlage-, Buchhaltungs- oder Steuerberatung. Weder Goldman Sachs noch eines seiner verbundenen Unternehmen gibt eine ausdrückliche oder stillschweigende Zusicherung oder Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der in diesem Artikel enthaltenen Aussagen oder Informationen, und jegliche Haftung (einschließlich in Bezug auf direkte, indirekte oder Folgeschäden) wird ausdrücklich abgelehnt.
Quelle: Dieser Beitrag erschien am 29. Januar 2025 auf www.goldmansachs.com unter dem Titel „How to invest as the global population ages“ im Bereich Insights/Articles. Bitte beachten Sie, dass die darin getroffenen Aussagen keine Anlageempfehlungen darstellen.
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Und manche verbringen ihre letzten Lebensjahre im Knast von Den Haag ....wie z.bsp. Rodrigo Duterte ...(philippinischer Präsident a.D. )..In einer Nacht und Nebel Aktion außer Landes geschafft!😏