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23:06 Uhr, 01.07.2010

Wie in Europa: Auch in den USA weniger Notkreditnachfrage

Washington, D.C. (BoerseGo.de) - Banken haben - ähnlich wie in Europa - auch in den USA weniger stark auf Kredite der US-Notenbank Fed zurückgegriffen. Das so genannte Diskontfenster wurde in der Woche zum Mittwoch nur im Umfang von 162 Mio. Dollar angezapft, nach 151 Mio. Dollar in der Woche davor. Inmitten der Finanzkrise im Herbst 2008 erreichten die wöchentlichen Ausleihungen innerhalb des Diskontfensters noch 110 Mrd. Dollar. Zu dieser Zeit wandten sich Banken an die Fed als Kreditgeber letzter Instanz, um ihre eigene Liquidität zu erhalten. Seither hat die US-Notenbank ihre während der Finanzkrise auferlegten Notfallkreditprogramme stetig zurückgefahren oder beendet. Trotzdem hat sich die Bilanz der Fed auf 2,3 Bln. Dollar verlängert, nach weniger als einer Billion Dollar vor Beginn der Finanzkrise.

Das Auslaufen des EZB-Einjahrestenders hat am Donnerstag nicht zu den befürchteten Verwerfungen an den Geldmärkten geführt. Mehr als 1.100 Banken im Euroraum zahlten zusammen den Rekordbetrag von 442 Milliarden Euro zurück, den sie vor einem Jahr auf dem Höhepunkt der Finanzkrise geliehen hatten. Zur Überbrückung bot die EZB frisches Geld für sechs Tage an. 78 Banken liehen sich insgesamt 111 Milliarden Euro zum festgelegten Zinssatz von 1,0 Prozent. Das war weniger als erwartet. Die Liquiditätslage der Banken sei offenbar nicht so angespannt wie befürchtet, sagten Marktbeobachter.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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