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10:25 Uhr, 09.07.2013

Wie gefährlich ist die Inflation?

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Geldpolitik in den Industriestaaten, aber auch in vielen Schwellenländern, hat zu einer weltweiten Erhöhung der Liquidität in spektakulärem Ausmaß geführt. Die Frage ist, ob die aktuellen geldpolitischen Maßnahmen (Nominal- und Realzinsen, Liquidität, Zentralbankbilanzen) die künftige Preisstabilität gefährden. Existiert ein Inflationsrisiko und wie gefährlich ist dieses? Philippe Uzan, CIO bei Edmond de Rothschild Asset Management, geht diesen Fragen in seinem aktuellen Kommentar nach und kommt zu dem Schluss, dass die Zentralbanken nicht die traditionellen Antriebsfaktoren der Inflation unterschätzen sollten.

Aus Sicht der Zentralbanken sei die grundlegende Frage: Wie können die Preise nach einer Phase der Normalisierung, die zum jetzigen Zeitpunkt niemand in der Lage sei vorherzusehen, stabilisiert werden? Bankkredite würden einen fundamentalen Aspekt in der Debatte darstellen, da Zentralbanken in vielen Schwellenländern das derzeitige Wachstumstempo für übertrieben hielten. Die Währungsbehörden könnten in die Lage geraten, die Inflation bekämpfen zu müssen, zu deren Entstehung sie selbst beigetragen hätten. Die jüngste Warnung Ben Bernankes eine übertriebene Risikobereitschaft betreffend sollte nicht in den Wind geschlagen werden. Er habe zudem darauf hingewiesen, dass einige Zentralbanken sich diesem Punkt näherten, heißt es.

„Besondere Aufmerksamkeit ist außerdem auf die Verzerrung der Preise für finanzielle Vermögenswerte, aber auch auf Sachwerte und damit verbundene Finanzrisiken zu richten. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Immobilienpreise in Städten wie Phoenix erholten (plus 23 Prozent im März im Vergleich zum Vorjahr) muss für die Fed alarmierend wirken, zumal diese Erhöhungen den Maßnahmen der Fed selbst zuzuschreiben sind. Der jüngste Druck auf die Preise von Baustoffen bestätigt diesen Trend. Einen geldpolitischen Kurs zu finden, um Probleme von solchem Ausmaß anzugehen, während die Konjunktur noch derart schwach ist, stellt eine noch nie dagewesene Herausforderung dar. Die Lage in Europa bereitet derweil nicht weniger Kopfzerbrechen. Die persönlichen Ersparnisse sind umfangreich und ausgeprägt liquide. Nicht nur sind die jährlichen Mittelflüsse beträchtlich, sondern jedes Umschichten von bestehenden Bargeldersparnissen in andere Anlageklassen könnte die Geldpolitik zum Kippen bringen und zu neuen Spekulationsblasen führen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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