Widerstandskraft der Aktienmärkte wird getestet
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Das Kapitalmarkanalyseteam von Allianz Global Investors erwartet in den kommenden Wochen eine Probe der Widerstandskraft der Aktienmärkte. Die Serie aus eher schwachen US-Konjunkturdaten sowie erneuten Abschreibungen im Bankensektor setzte sich auch in den letzten Wochen fort. Doch im Gegensatz zum Januar, als jede schlechte Nachricht noch mit einem Donnerschlag ihren Nachhall auf dem Börsenparkett fand, zeigten sich die Aktienmärkte zuletzt sehr widerstandsfähig.
Dennis Nacken aus dem Kapitalmarktanalyseteam beleuchtet die damit verbundene Frage, ob das bereits die ersten Anzeichen einer Trendwende sind oder ob es sich nur um ein kurzes Aufbäumen an den Kapitalmärkten handelt. Von einer Trendwende zu sprechen, wäre seiner Ansicht nach verfrüht. Zumindest in den nächsten Wochen sei davon auszugehen, dass die Widerstandskraft der Märkte noch auf die eine oder andere Probe gestellt wird, solange sich der Nebel über dem Konjunkturhimmel der USA nicht endgültig gelichtet hat und die Risikobücher im Finanzsektor noch nicht vollends aufgedeckt sind. Denn Unsicherheit sei ein Feind der Märkte.
Unternehmensdaten sprechen für langfristige Stabilisierung
Andererseits scheint das Fundament der Aktienmärkte solide genug, um weiteren Belastungsproben standhalten zu können. So stehe nicht nur die globale Konjunktur mit der zunehmenden Bedeutung der Schwellenländer auf breiteren Füßen, sondern auch die Unternehmensgewinne scheinen besser gefeit vor Abschwächungsphasen. Denn im Gegensatz zu früheren Zyklen ist der Anteil aufstrebender Staaten am Erlöswachstum internationaler Konzerne größer geworden, werden gleichzeitig globale Standortvorteile intensiver genutzt und waren die Unternehmen bisher sehr vorsichtig mit Kapazitätserweiterungen. Die Folgen: tendenziell stabileres Umsatzwachstum, hohe Auslastungen der Maschinen, schlanke Unternehmensstrukturen sowie höhere Gewinnmargen. Ein Indiz dafür sind u. a. die Konzerngewinne für das vierte Quartal 2007, die mit Ausnahme der Banken die Markterwartungen überwiegend übertroffen haben.
Der aktuelle Bewertungsabschlag – gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) – von rund 30 bis 40 Prozent zum langjährigen Durchschnitt erscheint daher sehr hoch. Bei den Banken hat das KGV sogar ein historisches Tief erreicht.
Gleichzeitig ist der Pessimismus der Marktteilnehmer hoch. Nacken wertet das als gutes Zeichen. Denn wenn kaum noch jemand ins Bärenlager wechseln kann, haben sich die Investoren überwiegend auf den Abschwung eingestellt und bereits verkauft, was sie verkaufen wollten.
Für risikobewusste Investoren kann es durchaus eine Überlegung wert sein, die gefallenen Kurse zum Einstieg für längerfristige Investments zu nutzen. Dieser Einstieg kann auch in mehreren Schritten erfolgen, um im derzeit volatilen Marktumfeld die Durchschnittskosten zu nutzen. Dabei sollte auch die Abgeltungssteuer nicht aus dem Blick verloren werden.
Quelle: Allianz Global Investors
Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 900 Milliarden Euro ist Allianz Global Investors einer der größten Fondsmanager der Welt. Seit 2007 ist das gesamte Vermögensverwaltungsgeschäft der Allianz-Gruppe in Deutschland unter dem Dach von Allianz Global Investors vereint. Dazu gehört auch der im Jahr 1955 gegründete "Deutsche Investment Trust" (dit). Weltweit unterhält Allianz Global Investors mehr als 25 Standorte in allen wichtigen Wirtschafts- und Wachstumszentren.
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