Nachricht
18:12 Uhr, 22.08.2003

Wichtiger Teilbereich der Wirtschaft: Studien

Gartner: Halbleitersektor "deutlich" erholt

Laut den Marktforschern von Gartner hat sich das Wachstum im Halbleitersektor in den letzten Wochen deutlich gesteigert. Der Markt sei in einer "beschleunigten Wachstumsphase", so die Marktforscher wörtlich. Im laufenden Jahr 2003 werde die weltweite Halbleiterindustrie $173 Milliarden umsetzen, ein Wachstum von 11% gegenüber dem Vorjahr. Die Nachfrage nach Siliziumbausteinen wachse, die Kapazitätsausnutzung liege über 80%, der Preisdruck im Bereich Wafer habe nachgelassen und die Lagerbestände seien auf normale Niveaus zurückgekommen. All dies deute auf eine Erholung im Sektor hin.

Intel kann AMD weitere Marktanteile abjagen

Wie die Marktforscher von IDC berichten, hatte der Branchenprimus Intel (WKN: 855681, Nasdaq: INTC) im zweiten Quartal 2003 im Prozessorgeschäft einen Marktanteil von 81.5%, 1.2 Prozentpunkte mehr als noch im ersten Quartal. Der kleinere Konkurrent AMD (Advanced Micro Devices, WKN: 863186, US: AMD) brachte es auf 17.2% und musste damit eine Schrumpfung um 1.1 Prozentpunkte einstecken. Im Bereich Notebook-Prozessoren hatte Intel im Juniquartal einen Weltmarktanteil von 88.1% - 2.5 Prozentpunkte mehr als noch im Vorquartal. AMD vereinte 10.6% des Marktumsatzes auf sich - 2.5 Prozentpunkte weniger als noch im Vorjahr.

Speicherchipindustrie ist auf dem Weg nach oben

Nach einem zweijährigen Abschwung, der Verluste und rezessive Entwicklungen mit sich brachte, befindet sich der DRAM (dynamic random access memory) Speicherchipmarkt wieder auf Erholungskurs. Dieser Meinung sind die Marktforscher von Gartner. Der weltweite Umsatz mit DRAM Speicherchips soll im dritten Quartal 2003 $5.1 Milliarden erreichen, 37.8% mehr als noch im Vorjahr. Im Gesamtjahr soll das Volumen bei $18.9 Milliarden liegen, ein Anstieg um 21.8% gegenüber dem Vorjahr. Jedoch weisen die Marktforscher darauf hin, dass sich die Erholung schrittweise entwickeln wird. Es mangle an Angebot, nicht an Nachfrage, so Gartner.

Halbleiterindustrie: Deutliche Erholungstendenzen

Der internationale Verband der Halbleiterindustrie Semiconductor International Capacity Statistics (SICAS) meldet, dass die Kapazitätsauslastung im zweiten Quartal 2003 bei Chipfabriken weltweit bei über 85% und damit auf der Höhe des historischen Durchschnitts gelegen habe. In den drei Monaten zum Juni lag die Kapazitätsausnutzungerate bei 85.9%, nach 82.8% im ersten Quartal. Die Kapazität stieg auf 1,308,000 Wafer Starts pro Woche von 1,250,000 im ersten Quartal. Die tatsächlich hergestellte Zahl von Wafern lag bei 1,124,000 nach 1,035,000 im ersten Quartal.

Lehman Brothers Analyst Ulrich Pelzer weist darauf hin, dass die Rate von über 85% der höchste Wert seit dem dritten Quartal 2001 sei. Raten über 90% führen normalerweise dazu, dass Chiphersteller neue Fabriken bauen. Pelzer stufte den europäischen Chip- und Halbleitermarkt von "neutral" auf "positiv".

Halbleiter: Diese Sektoren profitieren am stärksten...

Analyst Christopher Danely von J.P. Morgan zeigt sich vor dem Hintergrund besserer Fundamentaldaten, saisonaler Faktoren und einer besseren Wirtschaftslage positiver über den weltweiten Chipsektor. Zudem zeigte er sich "überrascht über den positiven Ton" in vielen Chip-Unternehmen, die er in den letzten Wochen besucht habe. Die Mobilfunk-Endmärkte zeigen das größte Wachstum, was Aktien wie RF Micro Devices (WKN: 907250, US: RFMD) oder Texas Instruments (WKN: 852654, US: TXN) zu Gute kommen dürfte. Die Auftragslage bei Chipherstellern für den PC-Sektor sei wie erwartet bis bestenfalls leicht über den Erwartungen. Chiphersteller, die sich auf die Telekommunikationsbranche als Absatzmarkt fokussiert haben, müssen sich weiterhin mit einer schwachen Geschäftslage abfinden, so Danely weiter. Dies könnte bei Unternehmen wie Altera (WKN: 875650, US: ALTR) und Xilinx (WKN: 880135, US: XLNX) zu Ergebnissen führen, die am unteren Ende der Erwartungen liegen.

Chinas Chipindustrie: Alles ausländische Anbieter...

Chinas Halbleitermarkt ist stark auf ausländische Chipanbieter angewiesen. So befindet sich laut einem Bericht von iSuppli kein chinesischer Chipfabrikant in der Top 30 Liste der umsatzstärksten Chipanbieter für China. Erst weiter hinten in der Top 100 Liste würden Unternehmen wie Shanghai Belling, Hangzhou Silan Microelectronics, Jinlin Sino-Microelectronic und Wuxi China Resources Semic auftauchen. Marktführer, gemessen am Ausfuhrvolumen nach China, ist Intel (WKN: 855681, Nasdaq: INTC). Der weltgrößte Chiphersteller konnte seinen Umsatz in China von 2001 auf 2002 um 34.6% auf $3.123 Milliarden vergrößern. Nvidia (WKN: 918422, US: NVDA), der zweitgrößte Chiplieferant in China, wuchs um 60.4% auf $956 Millionen. STMicroelectronics (WKN: 893438, US: STM) lag auf dem dritten Platz und vergrößerte seinen China-Umsatz um 39.3% auf $942 Millionen. Auf dem vierten Platz liegt Philips (56.6% Wachstum), gefolgt von Toshiba (14.9%), Texas Instruments (WKN: 852654, US: TXN, 57.9%), Samsung Electronics (WKN: 881823, 87.5%), Motorola (WKN: 853936, US: MOT, 22.9%) und Infineon (36.2%). Während der globale Halbleitermarkt im Jahr 2001 um nur 1.5% wuchs, expandierte er in China um 40.8% auf $20.1 Milliarden, so iSuppli weiter.

Quelle: [Link "BörseGO Marktstudien" auf marktstudien.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen