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16:27 Uhr, 30.04.2004

Wichtige Wirtschaftsdaten des Tages

Bundesregierung senkt die Wachstumsprognose

Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognosen für das laufende und das kommende Jahr gesenkt. Das 1. Quartal habe sich nach den bisherigen Erkenntnissen schwächer entwickelt als noch im Herbst angenommen, so der Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement heute in Berlin. Die Wachstumsprognose für 2004 müsse daher von 1,7 % auf 1,5 % zurückgenommen werden. Für das kommende Jahr rechnet die Bundesregierung nunmehr nur noch mit einem BIP-Wachstum von 1,8 % anstatt bisher 2,25 %.

Dennoch sieht Clement Zeichen einer konjunkturellen Erholung. Er verwies in seinen Ausführungen auf die jüngsten Konjunkturdaten und Branchenschätzungen. Derzeit werde der Aufschwung in Deutschland zwar noch von den Impulsen aus dem Ausland getragen, so Clement, für den weiteren Jahresverlauf sei jedoch auch mit einer Belebung der Binnennachfrage zu rechnen.

Das Wirtschaftsklima in der Eurozone hellt sich auf

Das Wirtschaftsklima in der Eurozone hat sich im April überraschend aufgehellt. Wie die Europäische Kommission mitteilte, stieg der ESI-Indikator um 0,5 Punkte auf 96,6 Punkte. Damit liegt der Indikator wieder über dem langjährigen Durchschnitt von 96,2 Punkten.

Einzelhandelsumsätze steigen um 0,7 %

Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes setzte der Einzelhandel in Deutschland im März 2004 nominal (in jeweiligen Preisen) 0,7% und real (in konstanten Preisen) 1,2% mehr um als im März 2003. Damit wurde erstmals in diesem Jahr eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat ermittelt. Allerdings hatte der März 2004 auch 27 Verkaufstage, einen mehr als der März 2003. Das vorläufige Ergebnis wurde aus Daten von sechs Bundesländern berechnet, in denen 81% des gesamten deutschen Einzelhandelsumsatzes getätigt werden. Nach Kalender- und Saisonbereinigung der Daten (Berliner Verfahren 4 - BV 4) wurden im Vergleich zum Februar 2004 nominal und real jeweils 0,5% weniger abgesetzt.

In den ersten drei Monaten des Jahres 2004 setzte der Einzelhandel damit nominal 0,9% und real 0,4% weniger um als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Im Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren erhöhte sich der Umsatz im März 2004 nominal um 1,3% und real um 0,7% gegenüber dem Vorjahresmonat. Von diesem Umsatzplus profitierten aber nur die Lebensmittelgeschäfte mit einem breiten Sortiment (Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte), deren Umsätze um nominal 1,5% und real 1,0% stiegen. Im Facheinzelhandel mit Lebensmitteln hingegen
- dazu gehören z.B. Getränkemärkte und Fischgeschäfte - sank der Umsatz um nominal 2,1% und real 4,1%.

Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln (dazu gehört der Einzelhandel mit Gebrauchs- und Verbrauchsgütern) wurde das Ergebnis des Vorjahresmonats ebenfalls übertroffen (nominal + 0,2% , real + 1,6%). Vier Branchen erzielten hier nominal und real höhere Umsätze als im März 2003: Der Versandhandel (nominal + 3,5%, real + 4,4%), der Facheinzelhandel mit kosmetischen, pharmazeutischen und medizinischen Produkten (nominal + 2,6%, real + 2,8%), der sonstige Einzelhandel mit Waren verschiedener Art, zu dem die Waren- und Kaufhäuser gehören (nominal + 2,3%, real + 2,7%) und der Facheinzelhandel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf (nominal + 0,3%, real + 0,7%). Nominal unter, real aber über den Umsätzen des Vorjahresmonats lag der sonstige Facheinzelhandel (z.B. Bücher, Zeitschriften, Schmuck, Sportartikel) (nominal - 0,6%, real + 1,5%). Einen nominalen und realen Umsatzrückgang gegenüber März 2003 verbuchte lediglich der Facheinzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren (nominal - 3,9%, real - 3,4%).

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