Kommentar
16:45 Uhr, 27.02.2015

WH SelfInvest im knallharten Interview

Ist der Verlust des Kunden der Gewinn des Brokers? Kann eine Nachschusspflicht ausgeschlossen werden? Diese und andere direkte Fragen beantwortet uns Dominic Schorle von WH SelfInvest ehrlich und transparent.

Beständig groß ist die Nachfrage nach mehr Informationen zum CFD- und Forex-Handel allgemein, aber auch spezifisch die einzelnen Broker betreffend. BrokerDeal wird mit einer Interviewserie über die brennendsten und zentralsten Fragen zur Qualität des Angebots und der Philosophie der Broker für Transparenz und Aufklärung sorgen. Heute im Gespräch: Dominic Schorle von WH SelfInvest.

Herr Schorle, vielen Dank für die Möglichkeit dieses aufschlussreichen Gesprächs, um unseren Lesern ein tieferes Verständnis für die Abläufe bei WH SelfInvest geben zu können. Damit zeigen Sie auch, dass Ihnen Transparenz wichtig ist.

Vielleicht möchten Sie unseren Lesern zu Beginn kurz schildern, für welche Zielgruppe sich Ihr Angebot besonders eignet?

Die Produkte CFD und Forex richten sich von ihrer Gestaltung her an erfahrene Anleger und Trader. Unser Angebot bietet für jeden etwas. Wir haben über 5.500 CFDs in allen Anlageklassen, über 130 Währungspaare zu konkurrenzfähigen Konditionen und zusätzlich eine Auswahl der bekanntesten Handelsplattformen. Unseren Fokus legen wir hier auf Heavy Trader, die zum einen eine gewisse Anzahl an Orders, zum anderen aber auch mit einer entsprechenden Größe handeln. Gerade hier erreichen wir eine ausgezeichnete Kundenbindung: Während andere CFD Broker die Kundendauer in Monaten rechnen, rechnen wir in Jahren.

Wenn man den Worst Case annimmt, wie und in welcher Höhe sind Kundengelder geschützt im Insolvenzfall sowohl des Brokers, als auch der depotführenden Bank?

WH SelfInvest arbeitet mit segregierten Konten. Dies bedeutet, dass die Gelder nicht in die Bilanz von WH SelfInvest einfließen. Eine Insolvenz von WHS hätte also nur geringe Auswirkungen. Die Kundengelder werden auf bis zu 9 Banken verteilt, um ebenfalls das Ausfallrisiko einzelner Banken zu reduzieren. Detaillierte Informationen stehen auf unserer Webseite zur Verfügung.

Welche internen Systeme schützen den Kunden vor einem negativen Kontostand, ab wann führen Margin Calls zu automatischen Positionsschließungen?

WH SelfInvest nutzt eine Kombination aus manuellen und automatischen Sicherungssystemen. Zum einen verfügen wir über ein erfahrenes Risk Team, welches manuell eingreifen kann, zum anderen verfügen wir über automatische Systeme, welche rund um die Uhr alle Konten in Echtzeit prüfen. Bei 25% der erforderlichen Margin wird eine automatische Schließung aller Positionen eingeleitet.

Falls Kunden aufgrund unvorhergesehener Ereignisse oder schlechtem Risikomanagement trotzdem ins Minus rutschen, wie wird damit umgegangen?

CFDs und Forex sind Hebelprodukte. Sie erlauben dem Kunden Gewinne zu hebeln, allerdings wirkt dies in gleicher Richtung für die Verluste. Auf diesen Umstand weisen wir in jeder Werbung und explizit mehrfach im Rahmen der Kontoeröffnung hin. Unser Verständnis ist, dass einzig der Kunde die Entscheidung über einen Trade trifft und damit sowohl für Gewinne als auch für Verluste verantwortlich ist.

Werden die Forex-Orders final über ein Dealing Desk gecleart, oder gehen sie zu 100% und ohne Zwischenschritte an den Interbankenmarkt?

WH SelfInvest hat kein Dealing Desk und leitet 100% aller Orders an die ausführenden Stellen weiter. Bei allen Ausführungen wird streng auf eine Mifid konforme Best Execution geachtet.

Wie wird ein Interessenkonflikt zwischen den Tradern und dem Broker vermieden, werden Überhangpositionen nach dem internen matchen gehedgt oder als Gegenposition geführt? Woraus besteht der Verdienst des Brokers (ungehedgtes Marktrisiko, Mark Up, internem Matching, Kommission, Finanzierungskosten)?

Wie bereits angesprochen, leitet WHS alle Orders zu 100% weiter und überwacht die Ausführung. Der Verdienst von WHS setzt sich aus Ordergebühren und/oder volumenabhängigen Zahlungen zusammen. Somit entsteht kein Interessenskonflikt.

Beim CFD-Handel ist ein Dealing Desk in der Regel ja unumgänglich, wie wird hier mit Überhangpositionen der Kunden verfahren nach dem internen matchen?

Wie bereits angesprochen, leitet WHS alle Orders zu 100% an den Executing Partner weiter, dies gilt auch für CFDs.

Sieht die ausführende Stelle wo die Orders der Kunden liegen, und können Re-Quotes notwendig werden? Bitte unterscheiden in FX- und CFD-Aufträge.

Da ich weiß, worauf die Frage abzielt: Nein, es werden keine Stop Aufträge „gefisht“ oder Kurse manipuliert. Wir nutzen als Grundlage immer die Kurse der unterliegenden Börsen bzw. für FX unsere Liquiditätspools. Jede Ausführung kann so zu jeder Zeit auf ihre Korrektheit überprüft werden.

Wichtig zu erwähnen ist auch, dass die sofortige Hinterlegung der Orders direkt auf dem Ausführungsserver einige wichtige Vorteile mit sich bringt: Zum einen die Sicherheit, dass die Order nach wie vor vorhanden ist, auch wenn das System zu Hause streikt oder man den PC ausschalten möchten. Zum anderen aber auch Geschwindigkeitsvorteile, da die Orders direkt da liegen, wo Sie ausgeführt werden und nicht erst getriggert und eventuell erst vom Heim PC geschickt werden müssen. Bei einer Marktorder werden Sie bei WHS kein Requote bekommen. Die Ausführung wird zum nächstmöglich Kurs erfolgen.

Bei extrem volatilen Events wie dem SNB-Debakel vom 15. Januar kam es bei vielen Brokern zu nachträglichen Änderungen bereits bestätigter Orderausführungen. Wie konnte es dazu kommen, und sind Kunden von WH SelfInvest davon ebenfalls betroffen?

Bei uns wurde kein Kurs im Nachhinein geändert, über interne Abläufe bei Mitbewerbern können wir nichts sagen.

Wo sehen Sie Ihre besonderen Stärken im Vergleich mit der unmittelbaren Konkurrenz, was macht WH SelfInvest einzigartig?

WH SelfInvest steht insbesondere für 3 Dinge: Service, Technologie und Innovation.

Unsere lange Erfahrung in der Branche und der enge Kontakt zu Kunden hilft uns kontinuierlich neue Produkte und Services auf den Markt zu bringen. Dazu verfügen wir über eine erstklassige Technologie, hinsichtlich der Tradingplattformen für die Kunden sowie für die Ausführungsinfrastruktur. Und am wichtigsten: Wir verfügen über hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter, die alle das dem Kunden in verständlicher Weise erklären und bei Fragen und Problemen immer als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Was haben Sie an Ideen und Innovationen in der Pipeline für 2015?

Wie bereits erwähnt, arbeiten wir ständig an neuen Produkten und an der Verbesserung bestehender Services. Auch 2015 wird dies nicht anders sein, wir werden dies dann zu gegebener Zeit an Kunden, Partner und Interessenten kommunizieren.

Wir danken für dieses äußerst spannende und transparente Interview Herr Schorle. Der interessierte Leser findet noch mehr Details zu WH SelfInvest und den Ersparnissen für Mitglieder von BrokerDeal im Steckbrief.

1 Kommentar

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  • 123ok
    123ok

    Die Philosophie und Transparenz bei WHS ist so perfekt das sie Aktien-CFD von ein Tag auf den anderen von der handelbaren Liste streichen, also genauso dubios wie alle anderen Broker !

    Was soll der Quatsch, bei der kleinen Handvoll Aktien-CFD die man bei allen Brokern nur handeln kann, also liegt doch der Verdacht nahe das gegen den Kunden gehandelt wird, und diese paar Aktien reichen um das Konto blank zu stellen, da ja bekanntlich 95% minus Trades sind !

    So lange man nicht alle Werte aus den Indizes handeln kann, sogar die Umsatz stärksten Werte aus dem MDax, TecDax EuroStoxx usw. kann man nicht auf Aktien-CFD handeln, werden also nicht Physisch aufs Konto auf Kredit-Basic eingebucht zu einem fairen Zins und Margin, so lange ist das alles ein unseriöser Müll, und alle die von Ihnen vorgestellten Broker nicht zu gebrauchen l ! ! !

    18:41 Uhr, 27.02.2015

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Über den Experten

Michael Hinterleitner
Michael Hinterleitner

Michael Hinterleitner ist seit 2006 Redakteur und Trader bei GodmodeTrader.

Bereits 1998 der Faszination Börse erlegen, wurde Trading neben dem Studium der Wirtschaftswissenschaften zu seiner Hauptbeschäftigung. Sein Fokus: Aktien. Neben der täglichen spannenden Jagd an den Börsen kam 2011 die Idee zu einem neuen Brokervergleich, der nicht nur einen detaillierten Blick hinter die Kulissen erlaubt, sondern auch handfeste Vorteile für Mitglieder bringt.

Als Mitbegründer der Vergleichsplattform BrokerDeal.de hat sich Michael Hinterleitner zum Ziel gesetzt, Licht in den Brokerdschungel zu bringen. Er erklärt, worauf es bei der Brokerwahl ankommt, welche Anbieter für welche Bedürfnisse Sinn macht und auf welche Unterschiede man bei den Produkten und der Ausführungsqualität achten sollte.

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