Fundamentale Nachricht
13:22 Uhr, 15.04.2019

Westeuropas größter Erdölproduzent verliert die Liebe zum Öl

Auf den Lofoten wird vorerst nicht weiter nach Öl gesucht. Norwegens Arbeiterpartei hat entschieden, den einstweiligen Stopp der Erkundung von Öl- und Gasvorkommen auf diesen Inseln nahe der Arktis nicht aufzuheben. Schätzungen zufolge lagern dort große Vorkommen an Öl im Meeresboden.

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Oslo (Godmode-Trader.de) - Zur Bestürzung der mächtigen Ölindustrie hat die oppositionelle Arbeiterpartei in Norwegen vergangene Woche beschlossen, ihre Unterstützung für die Ölförderung vor den Lofoten-Inseln in der Arktis zurückzuziehen. Dadurch wurde eine solide Mehrheit im Parlament geschaffen, um Öl-Bohrungen in dem sensiblen Gebiet zu untersagen. „Die dramatische Meinungsänderung durch die größte norwegische Partei ist ein bedeutender Schlag gegen die Ölindustrie und könnte signalisieren, dass sich die skandinavische Nation dem Ende einer Ära nähert, die sie zu einem der wohlhabendsten der Welt gemacht hat“, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Norwegische Ölgesellschaften unter der Führung des größten Produzenten Equinor ASA erklärten, dass der Zugang zu den Lofoten unerlässlich ist, wenn das Land sein Produktionsniveau aufrechterhalten will, da die anderweitigen Ressourcen in der Nordsee erschöpft sind. Schätzungen zufolge könnte sich vor dem Archipel ein Ölfeld von 1 bis 3 Mrd. Barrel befinden. „Die gesamte Branche ist überrascht und enttäuscht", sagte Karl Eirik Schjott-Pedersen, Leiter des norwegischen Öl- und Gasverbandes, zu Bloomberg.

Doch die Entscheidung der Arbeiterpartei war keine große Überraschung. Die Norweger beginnen, ihren wichtigstes Exportprodukt und größte Wohlstandsquelle vor dem Hintergrund des Klimawandels in Frage zu stellen. Wahrscheinlich konzentrieren sich Politik und Ölindustrie nun darauf, ob die Bohrungen in der Barentssee fortgesetzt werden sollen.

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    Genosuizid und Deindustrialiseirung liegen mächtig im Trend.

    15:08 Uhr, 15.04.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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