Werden Bondmärkte die Banken ersetzen?
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Frankfurt/Paris (BoerseGo.de) - Europas Schuldenkrise hat die Angst vor einer Kreditklemme geschürt, als die Banken den Kredithahn zudrehten. In Europa, wo sich über 70 Prozent der Unternehmen über Bankdarlehen finanzieren, ist das ein echtes Problem. In den USA dagegen nutzen Unternehmen überwiegend die Anleihemärkte als Finanzierungsquelle und nur 30 Prozent nehmen Bankkredite in Anspruch. Dieser Trend zur Disintermediation erreicht nun auch Europa, wie Raphael Chemla, Deputy Head of Investment, Corporate Debt bei Edmond de Rothschild Asset Management in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Der Euro-Hochzinsmarkt sei ein gutes Beispiel für diese Entwicklung. In seiner Anfangsphase im Jahr 2000 sei dieser Markt hochkonzentriert gewesen und habe wenig Tiefe aufgewiesen. 47 Gesellschaften aus zehn Ländern seien hier vertreten gewesen. Bis zu 70 Prozent des Marktvolumens seien auf Telcos und Medienunternehmen entfallen, heißt es.
„Knappe 13 Jahre später hat sich das Bild grundlegend gewandelt. 229 Emittenten aus 32 Ländern und 17 Branchensektoren sind jetzt an diesem ausgesprochen aktiven Markt vertreten. Das Volumen ist auf 300 Milliarden Euro angewachsen. 2012 belief sich die Emissionstätigkeit auf über 50 Milliarden Euro; bereits in den ersten beiden Monaten 2013 wurden mehr als 10 Milliarden Euro am Markt aufgenommen, das entspricht 20 Prozent des für das Gesamtjahr erwarteten Betrags“, so Chemla.
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