Wer fürchtet sich hier ernsthaft vor dem Knock-Out?
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Nach Aussage der Deutschen Bank verletzten etwa 20 Prozent der Bonus-Zertifikate in der "Horrorwoche" im Januar nach dem "Socgen-Crash" ihre Absicherungsschwellen. Ein besonders für Anleger in länger laufenden Produkten höchst unvorteilhaftes Ereignis, wird der Kurs des Papiers nach dem „Knock-Out“ doch zusätzlich vom Dividendenabschlag belastet. Auch wenn das „Kind schon einmal in den Brunnen gefallen ist“ gibt es am Markt dennoch eine wenn auch sehr seltene Spezies, die von der Zerstörung der Bonus-Struktur sogar profitieren kann, sofern es anschließend wieder deutlich nach oben gehen sollte, die sogenannten „Revival“-Bonus-Zertifikate, für die die alte Boxer-Regel „they never come back“ nicht zu gelten scheint. Zwar funktioniert das Erneuerungsprodukt zunächst einmal wie ein klassisches Bonus-Papier, allerdings mit dem Unterschied, dass es sich in dem Moment, wenn die Absicherungsschwelle „geknockt“ wird, automatisch in ein Outperformance-Produkt mit einer je nach Underlying deutlich erhöhten Partizipationsrate verwandelt, wobei gleichzeitig über eine zusätzliche Option quasi der „Turbo“ zugeschaltet wird.
Der Anleger kann bezogen auf den Basiswert Euro STOXX 50 aktuell zwischen zwei unterschiedlichen Alternativen mit einer deckungsgleichen Laufzeit bis Juli 2012 wählen, deren Ausgangsposition unterschiedlicher kaum sein könnte. So bietet das HVB-Produkt mit einer noch intakten Barriere bei 2324,60 Punkten ausgehend von einem Indexstand bei 3688,17 auch jetzt noch einen relativ komfortablen Puffer von knapp 37 Prozent bei einer inzwischen auf über 54 Prozent angewachsenen Bonusrendite. Sollte in den verbleibenden 4,5 Jahren dennoch das Schwellenereignis eintreten, besteht ab der Barriere mit einer Aufholpartizipation von 200 Prozent die Möglichkeit, verlorenes Terrain umso schneller wieder zurückzuerobern bzw. weiteres hinzuzugewinnen, auch wenn die Bonus-Chance dann nicht mehr besteht. Kommt es bis zur Fälligkeit allerdings nicht zum erwünschten „Outperformance-Effekt“, bleibt es bei der einfachen Partizipation.
Dagegen sieht die Ausgangslage bei dem Rebound-Papier von HSBC gänzlich anders aus, wurde die Absicherungsschwelle von ursprünglich 80 Prozent (3591,82 Punkte) im Januar bereits verletzt und die Bonus-Struktur mit einer ursprünglich anvisierten Rendite von 25 Prozent damit ad acta gelegt. Das muss bei diesem Zertifikat allerdings noch nicht viel heißen, greift der Wiederbelebungsfaktor hier doch nicht erst ab der Barriere wie bei der Variante der HVB, sondern infolge eines zusätzlichen Bruchteiles eines sogenannten Zero Strike Calls schon ab 0 Prozent, d.h. nach dem Schwellenbruch wird jeder Indexstand mit dem Faktor 1,25 gehebelt und sichert dem Investor, der zukünftig wieder von steigenden Märkten ausgeht, so in jedem Fall ein um 25 Prozent höheres Indexniveau zu. Auf der anderen Seite wirkt dieser Effekt bei einem aktuell nur leicht erhöhten Einstiegskurs auch wieder als entsprechende Absicherung nach unten.
Der Börse Go Tipp:
Wie man sieht, versprüht der „Revival-Mechanismus“ in Abhängigkeit von der Variante selbst nach einem Schwellenereignis noch durchaus Charme, auch wenn speziell dann beim Anleger eine positive Grundhaltung zum Basiswert vorherrschen sollte. Hätte es diesen Produkttyp beispielsweise bereits zu Zeiten des „Salami-Crashs“ 2000 bis 2003 gegeben, so wäre damit von den Tiefstkursen bis heute möglicherweise eine außergewöhnliche Rendite erzielbar gewesen. Nur der jahrelange Bullenmarkt hat deshalb wohl eine Ausbreitung der „Revivals“ verhindert.
Euro STOXX 50 Rebound-Bonus-Zertifikat |
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Emittent/WKN: |
HSBC Trinkaus & Burkhardt / TB0TZL |
Laufzeit: |
06.07.2012 |
Preis: (11.02.08) |
Geld / Brief: 83,43 € / 84,43 € |
Euro STOXX 50 Revival-Bonus-Zertifikat |
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Emittent/WKN: |
HypoVereinsbank / HV1A54 |
Laufzeit: |
06.07.2012 |
Preis: (11.02.08) |
Geld / Brief: 89,90 € / 90,80 € |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview
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