„Wer am wenigsten Geld druckt, der verliert"
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Hamburg (BoerseGo.de) - „Japan lässt die Masken fallen. Das Land des Lächelns macht als erste bedeutende Volkswirtschaft nach dem zweiten Weltkrieg Tabus sichtbar: Sparen ist eine Illusion, für Wachstum ist die Zentralbank zuständig und eine stabile Währung sei nicht erwünscht, wenn die Volkswirtschaft international wettbewerbsfähig bleiben möchte. Diese Wahrheiten, die durchaus auch in den USA und in der Eurozone gelten, hat zuvor noch kein Land so direkt ausgesprochen. Die Weltrekordverschuldung von fast 500 Prozent des Bruttoinlandsproduktes konnte das Verharren in der wirtschaftlichen Stagnation nicht verhindern. Dem folgt nun nicht etwa ein Kurs der Ausgabenkürzungen und des Schuldenabbaus. Ganz im Gegenteil: Das Parlament in Tokio mit seinem im Dezember 2012 neu gewählten Regierungschef Shinzo Abe setzt auf große Anreizprogramme – das Geld dafür kommt aus der Notenpresse der japanischen Zentralbank“, schreibt Robert Vitye, Geschäftsführer der Solit Kapital GmbH, in seinem aktuellen Marktkommentar.
„Dass der heutige Chef der US-Notenbank Ben Bernanke diese Maßnahme bereits 2003 öffentlich als ‚eine brillante Art und Weise, das Land durch eine Politik der Reflationierung vor einer großen Depression zu retten‘ bezeichnete, lässt tief blicken. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die USA derzeit einen ähnlichen Weg gehen wie Japan. Das so genannte ‚Quantitative Easing Program‘ zur Stimulierung der Wirtschaft wird durch ein monatliches Anleihekaufprogramm der US-Notenbank in Höhe von 85 Milliarden US-Dollar finanziert. Das offene Währungsdumping in Japan ist in den USA noch versteckt: Es findet über negative Realzinsen und weitere massive staatliche Aufschuldung statt – ähnlich wie in der Eurozone“, so Vitye.
„Angesichts der eskalierenden globalen Währungskrise und der daraus folgenden Explosion der Menge an Papiergeld können Edelmetalle nur gewinnen. Denn sie sind weder bestechlich, noch lassen sie sich beliebig vermehren. Das wird sich auch in der Preisentwicklung bemerkbar machen – spätestens dann, wenn die Europäische Zentralbank in den Währungswettlauf eintritt“, so der Solit-Experte.
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