Fundamentale Nachricht
12:33 Uhr, 14.07.2016

Welchen Einfluss hat der Brexit auf europäische Aktien?

Die meisten Unternehmen können den Brexit nach Meinung von Investec-Fondsmanager Ken Hsia besser verkraften als angenommen.

Erwähnte Instrumente

  • FTSE 100
    ISIN: GB0001383545Kopiert
    Kursstand: 6.724,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (GodmodeTrader.de) - Die Bilanzen europäischer Aktiengesellschaften sind so gesund wie noch nie. Daher können die meisten Unternehmen den Brexit auch besser verkraften als angenommen. Die Entwicklung von Schlüsselindustrien, wie Automobilbau und Baustoffindustrie deuten sogar auf einen Aufschwung hin, wie Ken Hsia, Fondsmanager des Investec GSF European Equity Fonds des Londoner Asset Managers Investec AM, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

In Großbritannien sei zunächst weiter von einer Anti-EU-Stimmung auszugehen, da Camerons Nachfolgerin die Aufgabe habe, die Brexit-Verhandlungen gemäß Artikel 50 des EU-Vertrages zu beginnen. Die Erfahrungen in Griechenland hätten jedoch gezeigt, dass die Verhandlungen hinter geschlossenen Türen oft viel nüchterner und zielorientierter betrieben würden, als es in den Medien zu lesen sei, heißt es.

„Von Winston Churchill ist das Zitat überliefert: ‚Verschwende nie eine Krise; sie gibt uns die Gelegenheit, große Dinge zu tun.‘ Genau danach sollte jetzt gehandelt werden. Unsicherheit hemmt dabei zunächst Wachstum. So ist es nachvollziehbar, dass langfristige Kapitalprojekte zunächst so lange aufgeschoben werden, bis über den weiteren Prozessverlauf Klarheit herrscht. Das operative Geschäft ist davon jedoch kaum betroffen“, so Hsia.

Der Investec European Equity Fonds habe vor allem jene britischen Unternehmen untergewichtet, die vom voraussichtlich abgeschwächten Binnenkonsum betroffen seien; britische exportorientierte Titel hingegen profitierten eher vom Auftrieb des geschwächten Pfunds. Zudem sei ein stärkerer Fokus auf Energie- und Bergbautitel gelegt worden, was nicht zuletzt auch mit dem zuletzt wieder gestiegenen Ölpreis zusammenhänge. Insgesamt sei Großbritannien im Fonds um drei Prozent untergewichtet. Die Länder mit der stärksten Übergewichtung seien dagegen Frankreich und die Niederlande, heißt es weiter.

„Die Entwicklung der Automobilindustrie gilt als konjunkturelles Signal für die Volkswirtschaft. So ist die Kaufnachfrage nach Fahrzeugen im ersten Quartal 2016 fast überall in Europa angestiegen, in Italien sogar um 21 Prozent, in Deutschland und Großbritannien um je fünf Prozent. Auch Titel der Zulieferindustrie, wie Michelin oder der niederländische Halbleiterhersteller NXP Semiconductors sind daher für den Investec GSF European Equity Fonds interessant. Ein weiterer Signalgeber für die Konjunktur ist die Baustoffindustrie. Hier ist Investec Asset Management beispielsweise an HeidelbergCement beteiligt“, so Hsia.

Europäische Aktien stellten auch in Zeiten von Unsicherheiten eine attraktive Assetklasse dar. Der MSCI Europe liefere für europäische Aktien eine Dividendenrendite von vier Prozent, während europäische zehnjährige Staatsanleihen maximal eine Rendite von 1,5 Prozent erzielten oder in einigen Fällen sogar negativ seien. Auch die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), europäische Unternehmensanleihen im Rahmen des Quantitative Easing anzukaufen, spreche eher für den Europäische Aktienmarkt, der solche Beeinflussungen nicht kenne. Es sei sogar von einem weiteren Anstieg der Dividendenrenditen auszugehen, wenn die Unternehmen weiter an ihrem Cashflow und an ihren Bilanzen arbeiteten, so der Investex-Fondsmanager.

„Das Ergebnis des Brexit-Referendums führte zu einer kurzfristigen Unsicherheit, die jedoch durch Dialoge und einer Neuordnung der innereuropäischen Beziehungen behoben werden kann. Auch kann eine neue Debatte über Zweck, Rolle und Ausrichtung der EU nicht nur für alle europäischen Staaten, sondern auch in globaler Hinsicht von Nutzen sein“, lautet Hsias Fazit.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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