Kommentar
10:50 Uhr, 01.02.2024

Welche Folgen hat der Konflikt am Roten Meer für die Aktienmärkte?

Ein Großteil des Warentransports aus Asien erfolgt über das Rote Meer. Der Suezkanal als Verbindung zum Mittelmeer ist auf dem Seeweg die kürzeste Verbindung nach Europa. Wegen der jüngsten Angriffe der Huthi-Rebellen wird diese Route aber seit einiger Zeit von Logistikern gemieden.

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Ein Großteil des Warentransports aus Asien erfolgt über das Rote Meer. Der Suezkanal als Verbindung zum Mittelmeer ist auf dem Seeweg die kürzeste Verbindung nach Europa. Wegen der jüngsten Angriffe der Huthi-Rebellen wird diese Route aber seit einiger Zeit von Logistikern gemieden. Das hat verschiedene Auswirkungen – nicht nur auf Lieferzeiten und Kosten, sondern auch auf die Börsenkurse.

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Die globale geopolitische Lage ist zugespitzt. Ein Brandherd ist der Konflikt im Nahen Osten mit den seit Wochen anhaltenden Attacken der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer. Vor kurzem haben die USA und Großbritannien mit Angriffen auf Ziele im Jemen reagiert. Die Bürgerkriegspartei Huthi ist Teil der pro-iranischen „Achse des Widerstands“ und hat Israel und seine Verbündeten im Westen als zu bekämpfende Feinde definiert. In Folge griffen die Milizen Handelsschiffe auf der Passage vom oder zum Suezkanal an.

Längere Lieferzeiten zu höheren Kosten

Aus Sicht der Börse ist dieser Konflikt vor allem relevant, weil das Krisengebiet in einem Bereich liegt, der normalerweise stark von Transportschiffen frequentiert wird. Der ägyptische Suezkanal gilt als bevorzugter Seeweg, um Waren aus Asien und dem Nahen Osten nach Europa zu transportieren. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer.

Wegen der unkalkulierbaren Risiken und der zunehmenden Sorge vor Angriffen oder Entführungen meiden die westlichen Reedereien diese Route aber seit einigen Wochen. Das hat zu einem deutlichen Rückgang des Schifffahrtaufkommens geführt. Die Frachtschiffe müssen nun den Seeweg um das Kap der Guten Hoffnung nehmen. Die Route um die Südspitze Afrikas ist allerdings einige Tausend Kilometer länger, was zu Verzögerungen und höheren Transportkosten führt.

Firmen müssen Produktion unterbrechen

Der Kreditversicherer Allianz Trade berichtet, dass die Preise für Schiffstransporte von November bis Anfang Januar um satte 240 Prozent gestiegen sind. Im Vergleich zu den Höchstständen im Jahr 2021 seien sie zwar immer noch relativ niedrig. Doch wenn die Krise über das erste Halbjahr hinaus andauert, könnten sich die Auswirkungen auf die globalen Lieferketten verschärfen. Dann würden – wenn auch in geringerem Ausmaß – ähnliche Probleme drohen wie während der Corona-Pandemie. Schon jetzt mussten erste Firmen wie Tesla und Volvo Teile ihrer Produktion stoppen, weil aus Asien bezogene Akkus bzw. Getriebe noch nicht verfügbar waren.

Die am meisten betroffenen Unternehmen sind Reedereien. Die deutsche Hapag-Lloyd als weltweit fünftgrößter Branchenplayer zum Beispiel spricht von finanziellen Belastungen, die pro Monat im hohen zweistelligen Millionenbereich liegen. Aus diesem Grund wechselt das Unternehmen jetzt die Transportwege und bietet seinen Kunden als Notlösung an, die Ladung auf dem Landweg quer durch Saudi-Arabien zu liefern, was etwas weniger Zeit kostet.

Paradoxerweise haben die Aktien der börsennotierten Reedereien zuletzt sogar zulegen können. Marktbeobachter begründen das mit den massiv gestiegenen Frachtraten und dadurch erhöhten Einnahmen der Firmen. In solchen Phasen seien vor allem die Kunden die Leidtragenden, die auf ihre Ware angewiesen sind und am Ende das Ganze bezahlen müssen.

Hapag-Lloyd korrigiert nach starker Rally

In der vergangenen Woche hat Hapag-Lloyd zusammen mit dem dänischen Konkurrenten Maersk unter dem Namen Gemini eine neue Kooperation im Containertransport verkündet. Ab Februar 2025 soll hier ein Flottenpool von rund 290 Schiffen zusammengestellt werden, der Kapazitäten von 3,4 Millionen Standardcontainern anbieten kann. Erklärtes Ziel ist, den Kunden nach der vollständigen Einführung des gemeinsamen Netzes eine Fahrplanzuverlässigkeit von über 90 Prozent zu bieten. Die Aktie von Hapag-Lloyd konnte davon kurzzeitig profitieren, befindet sich nach dem steilen Anstieg von rund 75 Prozent rund um den Jahreswechsel übergeordnet aber noch in einer Konsolidierungsphase.

Mini Long Future auf Hapag-Lloyd

Wer diese Phase nutzen möchte, um auf eine sich anschließende Fortsetzung der Aufwärtsbewegung bei der Hapag-Lloyd-Aktie zu spekulieren, der kann an potenziell steigenden Kursen mit Hilfe von Hebelprodukten auch überproportional stark partizipieren. Für risikobereite Anleger könnten sich zum Beispiel endlos laufende Mini Long Futures eignen. Der Hebel wirkt bei diesen Papieren allerdings auch umgekehrt. Sollte sich die Markterwartung der Anleger nicht erfüllen, kann es daher auch zum Totalverlust des Einsatzkapitals kommen – etwa dann, wenn der Basiswert die Knock-out-Schwelle berührt oder wenn der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann. Eine denkbare Option wäre beispielsweise der Mini Long Future der DZ BANK auf Hapag-Lloyd mit der WKN DJ7UWF. Das Bezugsverhältnis beträgt bei diesem Schein 1/10.

Auch die Öl-Industrie ist betroffen

Zu Beginn dieser Woche haben sich nun auch die EU-Staaten auf einen Militäreinsatz zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer verständigt. Nach den bereits erfolgten Vergeltungsangriffen der USA und Großbritannien gegen die Huthi-Rebellen wird auch an den Rohstoffmärkten zunehmend ein geopolitischer Risikoaufschlag vorgenommen. Das betrifft vor allem den Ölpreis, da Experten befürchten, dass sich der Konflikt noch weiter ausbreitet und die Ölexporte aus dem Persischen Golf bedroht. Die Notierungen für Rohöl haben daher in den vergangenen Tagen bereits spürbar angezogen. Hinzu kommt, dass durch das Rote Meer und den Suezkanal auch rund zehn Prozent aller weltweiten Öltransporte abgewickelt werden. Da sich auch hier durch die in Kauf genommenen Umwege der Transport verzögert, verringert sich das zur Verfügung stehende Angebot.

Von einem solchen Umfeld könnten womöglich die großen Ölkonzerne produzieren. Branchenkenner gehen davon aus, dass der starke Free-Cashflow-Trend für die Produzenten voraussichtlich auch im laufenden Jahr anhalten wird. Daran partizipieren auch die Aktionäre, da Unternehmen wie der

französische Energieriese TotalEnergies üppige Dividenden ausschüttet. Für das abgelaufene Geschäftsjahr wird eine Zahlung von rund 2,90 Euro erwartet, was einer Dividendenrendite von fünf Prozent entspricht.

Sinnvoller Einsatz der Dividendenzahlungen

Die Höhe der erwarteten Dividenden hat auch einen Einfluss auf die Konditionen vieler strukturierter Produkte. Weil die Käufer von Aktienanleihen oder Zertifikaten im Unterschied zu einem Aktionär keinen Anspruch auf die Dividendenzahlungen haben, kann die Emittentin die Ausschüttungen nutzen, um damit die unterschiedlichen Produkt-Features wie zum Beispiel einen Risikopuffer zu finanzieren. Je höher die Dividenden ausfallen, desto besser sind tendenziell die Konditionen der Produkte. Aktien mit einer attraktiven Dividendenrendite sind deshalb oftmals sehr beliebte Basiswerte.

Discount-Zertifikat auf TotalEnergies

Für Anleger, die der Aktie von TotalEnergies bis zum Ende des Jahres zumindest eine Seitwärtsbewegung zutrauen, könnten nicht zu offensive Discount-Zertifikate daher eine interessante Option sein. Das Discount-Zertifikat der DZ BANK auf TotalEnergies mit der WKN DW8NB2 etwa läuft bis zum 31. Dezember 2024. Das Produkt bietet Anlegern gegenüber dem Direktinvestment in die Aktie aktuell einen spürbaren Abschlag und ermöglicht dadurch eine attraktive Laufzeitrendite. Einzige Voraussetzung: TotalEnergies notiert am Bewertungstag (20.12.) auf oder über dem Cap von 50,00 Euro. Dann können Anleger die vollen Ertragschancen des Discount-Zertifikats ausschöpfen. Auch ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich, etwa dann, wenn der Wert des zugrundeliegenden Basiswerts auf null fällt oder der Emittent den Verpflichtungen aus dem Produkt aufgrund von Insolvenz oder behördlicher Anordnung nicht nachkommen kann.

Erläuterungen und Risikohinweise zu den Produkten

Diese Werbung richtet sich nur an Personen mit Wohn-/Geschäftssitz in Deutschland. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.

Der gemäß gesetzlicher Vorgaben von der DZ BANK bezüglich des öffentlichen Angebots erstellte Basisprospekt sowie etwaige Nachträge und die zugehörigen endgültigen Bedingungen sind auf der Internetseite der DZ BANK www.dzbank-derivate.de veröffentlicht und können unter https://www.dzbank-derivate.de/DJ7UWF bzw. https://www.dzbank-derivate.de/DW8NB2 dort unter „Dokumente“) abgerufen werden. Sie sollten den Prospekt lesen, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Prospekts von der zuständigen Behörde ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Das von der DZ BANK erstellte Basisinformationsblatt ist in der jeweils aktuellen Fassung ebenfalls auf der Internetseite der DZ BANK unter https://www.dzbank-derivate.de/DJ7UWF bzw. https://www.dzbank-derivate.de/DW8NB2 (dort unter „Dokumente“) abrufbar. Dies gilt, solange das Produkt für Privatanleger verfügbar ist.

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Über den Experten

Marcus Landau
Marcus Landau
Derivate-Sales-Experte der DZ BANK

Marcus Landau ist Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK. Er verfügt über ca. 15 Jahre Branchenerfahrung und ist Fachmann für die Bereiche Vertrieb, Strukturierung und Vermarktung von derivativen Anlagelösungen. Der gebürtige Frankfurter studierte Wirtschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank gehört mehrheitlich den rund 1.000 Genossenschaftsbanken in Deutschland und ist deren Spitzeninstitut. Das Unternehmen ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland.

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