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10:35 Uhr, 28.06.2005

Weiteres Wachstum bei offenen Dachfonds

In Deutschland gibt es immer mehr offene Dachfonds. Dies ergab die aktuelle Dachfondsstudie von der US-Fondsgesellschaft Fidelity International. Danach stieg die Zahl der in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Dachfonds, deren Portfolios auch Fonds von Drittanbietern enthalten, um 17 auf 269. Diesen standen Ende 2004 nur 128 (Ende 2003: 115) geschlossene Dachfonds gegenüber, deren Manager ausschließlich auf hausgemachte Produkte setzen.

Klaus-Jürgen Baum, Geschäftsführer von Fidelity International in Deutschland, begründet den starken Zuwachs bei offenen Dachfonds mit deren starken Performance-Vorteilen. "Drittfonds sind die klaren Renditebringer in den Portfolios von Dachfonds. Dieser Trend hat sich 2004 deutlich verfestigt. Deshalb werden offene Dachfonds immer beliebter."

Bei Dachfonds mit dem Schwerpunkt Aktienfonds gehen in der Ein-Jahres-Betrachtung die ersten acht von zehn Plätzen an offene Dachfonds. Der Spitzenreiter erzielte 15,0 Prozent Wertentwicklung; der Sektordurchschnitt lag lediglich bei einem Plus von 4,6 Prozent. Geschlossene Dachfonds folgen erst an neunter und zehnter Stelle.

Noch deutlicher ist das Ergebnis über drei Jahre: Hier sind alle zehn Bestplatzierten offene Dachfonds. Der Führende brachte hier 25,7 Prozent Rendite, während der Schnitt 13,7 Prozent an Wert verlor.

Auch in den Kategorien ausgewogene und flexible Dachfonds siegten offene Produkte jeweils im Ein- und Drei-Jahres-Vergleich. Erst in der Kategorie Dachfonds mit Schwerpunkt Rentenfonds setzte sich über ein Jahr ein offener und über drei Jahre ein geschlossener Dachfonds an die Spitze.

Der Volumenanteil der geschlossenen Dachfonds sank seit 2000 kontinuierlich von 77,1 Prozent auf aktuell 72,5 Prozent. Das Volumen aller geschlossenen Dachfonds ist mit 19,3 Milliarden Euro aber noch mehr als doppelt so groß wie das Volumen der offenen Dachfonds mit 7,3 Milliarden Euro.

Die größten Dachfonds in allen Kategorien sind nach wie vor geschlossen. Klaus-Jürgen Baum führt dies auf die Vertriebspraxis der Anbieter zurück: "Einige Fondsgesellschaften bestücken ihre Dachfonds nahezu ausschließlich mit hauseigenen Fonds und drücken diese über ihre Vertriebskanäle in den Markt - zum Leidwesen der Anleger. Hervorragende Renditen erzielen Fondsmanager nur, wenn sie das wirklich Beste für ihre Portfolios frei wählen können."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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