Weiterer Preisanstieg bei den Rohölsorten
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Der Preis für Rohöl ist weiterhin im Aufwärtstrend. Fast alle Erzeugnisse, die aus Rohöl gefertigt werden, konnten einen starken Preisanstieg verzeichnen. Gerade am Beispiel von Benzin oder Heizöl wird der Anstieg sehr deutlich.
Die Rohöl-Sorte aus der Nordsee notiert zu Beginn der aktuellen Woche auf ihrem höchsten Stand seit September 2008. Der Preis stoppte bei etwa 114,00 US-Dollar je Barrel. Im Krisenjahr hatte Brent, kurz vor dem Crash, bei etwa 145,00 US-Dollar je Barrel notiert. Die starke Preisdynamik kommt laut einiger Analysten durch ein stark erhöhtes Anlegerengagement zustande. Dies sei vor allem daran zu erkennen, dass an der in London sitzenden ICE (Intercontinental Exchange Futures Europe, diese Börse ist die Handelsplattform der europäischen Rohöl-Sorte Brent) zurzeit so viele Kontrakte gehandelt werden wie nie zuvor. Allein im Aprilkontrakt können Spitzenwerte von bis zu 1,065 Millionen Einzelkontrakte mit einem Volumen von jeweils 1.000 Fass und einem Wert von bis zu 127 Milliarden Dollar beobachtet werden. In einen verständlichen Rahmen gebracht, bedeuten diese Zahlen, dass aktuell allein in diesem Markt und diesem einzelnen Kontrakt täglich die Menge an Öl gehandelt wird, die etwa 3,2 Prozent der gesamten Nachfrage des vergangenen Jahres entspricht. Die Preisveränderung entsteht durch mehrere Faktoren, darunter auch die anhaltenden Unruhen, besonders in Ägypten und Libyen. Aufgrund der unsicheren Lage in Libyen haben sich einige internationale Ölkonzerne dazu entschieden, die Produktion des begehrten Rohstoffes vorerst einzustellen. Die dadurch entstehende Versorgungslücke des fünftgrößten Rohöllieferanten Deutschlands lässt sich jedoch kurzfristig mit Lagerbeständen auffangen. Zudem können andere wichtige Lieferanten, beispielsweise Saudi-Arabien, mittelfristig die Produktion ausweiten. Das amerikanische West Texas Intermediate - WTI hat im Verlauf der vergangenen Woche eine Performancesteigerung von rund sechs Prozent hingelegt. Am Mittwoch notierte der Preis für das qualitativ hochwertigere WTI bei rund 100,00 US-Dollar je Barrel. Dadurch konnte sich der Spread der beiden Rohöl-Sorten wenigstens etwas annähern und beträgt momentan etwa 14,00 US-Dollar. Der Preisverlauf des amerikanischen Pendants ist immer noch recht verhalten. Dies liegt vor allem am steigenden Angebot des in Amerika lagernden Rohstoffes. Die Vorräte in Cushing, dem Versorgungspunkt für das amerikanische Öl, erreichten im Januar den höchsten Stand seit 2004. Analysten erwarten eine weitere Annäherung der Preisspanne. Eine solche Anomalie im Preisverhalten könne nicht von Dauer sein und würde sich kurz- bis mittelfristig wieder in normalen Bahnen bewegen.
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