Optionsscheine auf Rohöl der Sorte Brent
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Die Rohöl Sorte Brent hat seit Jahresbeginn eine Wertsteigerung um 17,22 Prozent von 106,94 US-Dollar auf 125,35 US-Dollar, zeitweise auch über 128 US-Dollar, erzielt (Schlusskurs vom 19. März 2012). Damit konnten sich Anleger im neuen Jahr trotz der seit Anfang März anhaltenden Seitwärtsbewegung und marginaler Kursrückgänge in dieser Woche über deutliche Kursaufschläge freuen.
Die diese Woche aufgetretenen, allerdings auch schnell wieder dementierten Gerüchte, dass sich die USA und Großbritannien darauf verständigt hätten, ihre strategischen Ölreserven freizugeben, kann nur als teilweiser Grund für die aktuellen Kursrückschläge bei den Rohölpreisen angenommen werden. Saudi-Arabien, der aktuell größte und wichtigste Öllieferant der OPEC (Organisation Erdöl exportierender Länder) möchte laut einem Bloomberg-Bericht gegen weitere Steigerungen des Ölpreises intervenieren, indem es zuletzt stillgelegte Ölfelder reaktiviert und seine Ölproduktion erhöht. Darüber hinaus sollen die Ölexporte in die USA, die größte Volkswirtschaft der Welt, ausgeweitet werden. Zu diesem Zweck wurden bereits Anfang dieses Monats neun Supertanker mit Kapazitäten von jeweils zwei Millionen Barrel in Richtung US-Golfküste gebucht. Dies ist der Grund, warum der Preis von Brent Crude Öl Futures an diesem Dienstag unter die psychologisch wichtige Marke von 125 US-Dollar gefallen ist. Das Königreich hatte bereits in der Vergangenheit, beispielsweise während des Krieges in Libyen, durch Produktionssteigerungen gegen die Engpässe am Rohstoffmarkt entgegengewirkt. Laut der staatlichen saudischen Nachrichtenagentur gibt die Regierung in Riad nun eine Zielmarke von 100 US-Dollar pro Barrel (159 Liter). Ein zu hoher Ölpreis schadet der Weltwirtschaft und damit auch den langfristigen Interessen Saudi Arabiens.
Am 1. Juli 2012 wird das von der europäischen Union beschlossene Ölembargo gegen den Iran in Kraft treten. Sollte sich der Atomstreit mit dem gerade für asiatische Ölabnehmer wie China, Indien, Korea und Japan wichtigen Ölförderland am Persischen Golf weiter zuspitzen und möglicherweise zu einer Blockade der für den Schiffsverkehr wichtigen Straße von Hormus kommen, würde es zu einem Anstieg der Rohölpreise um 20 bis 30 Prozent kommen, warnte am Dienstag in der indischen Hauptstatt Neu Delhi Christine Lagarde, die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF). Die aktuellen Aktionen Saudi Arabiens werden von den Analysten als Vorbereitung für ein solches Szenario interpretiert, da das arabische Land im Falle von weiteren Turbulenzen als Ersatz für den Iran fungieren wird, um ernsthafte Konsequenzen für die Weltwirtschaft vorzubeugen.
Saisonal betrachtet, könnte der Rohölpreis kurzfristig vorerst weitere steigen, da es sich historisch betrachtet besonders gut in den Wochen vor und nach dem Osterfest entwickelt hat. Anleger, die sich mittelfristig keinen Schwankungen an der Rohstoffmärkten aussetzen möchten, langfristig jedoch von steigenden Rohölpreisen der Sorte Brent ausgehen, bietet die Société Générale mit dem Call Optionsschein (WKN SG2YYT) ein sehr interessante Anlagemöglichkeit an, da die Laufzeit dieses Wertpapiers bis Mai 2017 andauert.
Optionsscheine ermöglichen dem Anleger überproportional an den Wertsteigerungen des zugrundeliegenden Basiswertes zu partizipieren. Der Anleger hat das Recht, nicht aber die Pflicht, den Basiswert zum vorher festgelegten Basispreis am Laufzeitende zu kaufen (Europäische Call Option). Der Basispreis liegt bei 110 US-Dollar, womit sich der Optionsschein aktuell am Geld befindet und ein Delta von 47,92 Prozent aufweist. Das bedeutet, dass im Falle eines Anstiegs des Basiswertes um eine Einheit der Optionsschein um 0,4792 Einheiten steigt (In diesem Fall muss das Wechselkursrisiko berücksichtigt werden, da der Optionsschein keine Quantoabsicherung hat. Bei einem aktuellen Briefkurs von 1,53 Euro, einem Bezugsverhältnis von 0,1 und ausgehend von aktuellem Wechselkurs des Euros zum US- Dollar, würde dieser Optionsschein am 11. Mai 2017 bei einem Rohölpreis der Sorte Brent von 200 US-Dollar, eine Rendite von etwa 342 Prozent erzielen. Für die Berechnung des aktuellen Optionspreises werden des Weiteren noch die Volatilität des zugrundeliegenden Basiswertes und die Marktzinsen berücksichtigt.
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