Weber: Ausmaß der Rezession noch nicht absehbar
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Berlin (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung von Bundesbankpräsident Axel Weber erleben wir derzeit die schlimmste Wirtschaftskrise der Nachkriegsgeschichte. "Die Probleme an den Märkten und auch die Heftigkeit des Einbruchs hat es in dieser Dimension in den letzten Jahrzehnten noch nicht gegeben. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Wirtschaft weltweit fast gleichzeitig derart stark eingebrochen ist", sagte er in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung. Dabei sei das wahre Ausmaß der Rezession noch nicht absehbar. "Es macht mir Sorge, dass es noch nicht gelungen ist, die Krise an den Finanzmärkten einzudämmen. Es gibt derzeit immer neue Verwerfungen, mehr betroffene Segmente und neue Verluste, die zu weiterem Abschreibungsbedarf führen", so der Bundesbank-Chef. Deshalb sei es ja so wichtig, dass die Regierungen reagieren und die Banken stabilisieren. "Banken sind lebenswichtig für unser Wirtschaftssystem, insbesondere für Investitionen und die Finanzierung des Handels", betonte Weber.
Hoffnung macht ihm vor allem der Arbeitsmarkt. "Ich rechne nicht damit, dass die Arbeitslosenzahlen 2009 dramatisch ansteigen", so Weber. Alle Vergleiche mit der Weltwirtschaftskrise der 30er-Jahre seien übertrieben. Die gegenwärtige Krise werde nicht zu neuer Massenarbeitslosigkeit führen. Die Unternehmen seien gut gerüstet für schwere Zeiten und hätten auf den Einbruch bislang auch nicht in größerem Maß mit Entlassungen reagiert. Positiv sei auch, dass die Inflationsrate im Gefolge der Krise drastisch gesunken ist. Dadurch würden die Verbraucher spürbar entlastet.
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