Kommentar
19:02 Uhr, 05.08.2014

Was wurde eigentlich aus dem Bitcoin?

Zuletzt wurde es still um die Digitalwährung. Der Medienhype ist vorbei. Hinter den Kulissen treten Bitcoins aber einen neuen Siegeszug an.

Vom Allzeithoch bei über 1.100 USD ist der Bitcoin derzeit weit entfernt. Heute steht die Kryptowährung bei knapp 600 USD. Vom ganz großen Hype ist nicht mehr allzu viel geblieben - weder in den Medien, noch im Preis. Die Story war dabei gut. Von Juli 2013 bis November 2013 verzehnfachte sich der Wert von Bitcoins. Jeder neue Rekord wurde von den Medien mit Pomp begleitet. Den Höhepunkt des Hypes gab es wohl mit der Insolvenz der einst größten Bitcoin Börse MtGox. Seitdem ist es ganz still geworden. Damit wird dem Bitcoin vollkommen Unrecht getan, denn hinter den Kulissen wird in Bitcoins investiert, als gäbe es kein Morgen mehr.

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Obwohl der Hype vorbei ist, gibt es immer mehr Interessenten an der Digitalwährung. Venture Capital Investoren werfen Unternehmen der Bitcoin-Branche das Geld gerade nur so hinterher. Vor einem Jahr sah das noch ganz anders aus. Im ersten Quartal 2013 wurden gerade einmal 2,6 Mio. USD in den Sektor investiert. Seit Ende 2013 sieht das anders aus. Die Investments in den Sektor haben sich von Anfang 2013 bis jetzt mehr als verdreißigfacht. Das ist sogar noch ein stärkerer Anstieg als bei der Währung selbst.

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Auch die Anzahl an Transaktionen (Geld fließt von Venture Capital Unternehmen in Bitcoin Firmen) ist gestiegen, jedoch nicht so stark wie die Investitionssumme. Die Transaktionen werden immer größer. Bitcoin Portemonnaie Anbieter konnten teils mehr als 10 Mio. pro Transaktion einsammeln. Die beiden größten Transaktionen waren ein 20 Mio. Investment in Xapo und BitGo. Die Unternehmen bieten sogenannte digitale Portemonnaies an. Darin können Bitcoins aufbewahrt werden. Man kann die Währung dann quasi bei sich auf dem Computer lagern. Man braucht keine Börse, keinen Broker, keine Bank dazu. Aus diesen Portemonnaies kann man direkt bei Unternehmen bezahlen, die das zulassen. Es muss nicht über ein Banknote bezahlt werden. Man kann die Transaktion direkt selbst abwickeln, also ohne einen Intermediär wie Banken.

Es sind aber nicht nur "Portemonnaiehersteller", in die investiert wird. Auch in die Herstellung von Bitcoins, in das Bitcoin Mining, wird investiert. BitFury Group, einer der größten Hardware-Hersteller, sammelte 20 Mio. ein. Das ist alles kein Pappenstiel. Wenn die Investitionen auf diesem Niveau bleiben, dann wird aktuell jedes Jahr mehr als 3 % des gesamten Bitcoinwertes investiert. Der Bitcoin Markt ist derzeit 7,6 Mrd. USD groß. Das aktuelle aufs Jahr gerechnete Investitionsvolumen in den Sektor beträgt ca. 280 Mio. USD. Das ist schon enorm. Für eine Währung, der keine Zukunft vorhergesagt wurde, ist das eine Menge echtes Geld. Irgendetwas scheint an dem Thema dran zu sein.

Es sieht auch so aus als könnten sich Bitcoins immer mehr gegen andere Digitalwährungen durchsetzen. Litecoins waren zeitweise eine Konkurrenz zu Bitcoins. Nach dem Hype verloren sie aber wieder knapp 90 %. Das ist deutlich mehr als Bitcoins. Auch das Transaktionvolumen ist im Vergleich zum Vorreiter kaum wahrnehmbar.

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Zumindest kann man sagen, dass Venture Capital Unternehmen auf Bitcoins setzen. Wenn weiterhin so viel Kapital investiert wird, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Investments im Markt bemerkbar machen. Venture Capitalists investieren ja nicht aus Großherzigkeit. Sie wollen letztlich Rendite sehen. Die in den letzten Quartalen investierten Millionen müssen wieder reingeholt werden. Entsprechend wird es nicht mehr allzu lange dauern, bis immer mehr Unternehmen Dienstleistungen, Produkte, Bezahldienste und sonstiges rund um den Bitcoin anbieten und auch stark bewerben werden.

Persönlich bin ich mir nicht sicher, ob Bitcoins als solche eine große Zukunft haben. Die Idee der Digitalwährung ist aber wirklich sehr gut. Banken können ausgeschaltet werden. Das ist für Konsumenten billiger und letztlich auch sicherer. Wir erinnern uns an Zypern. Von heute auf morgen wurden Gelder eingefroren und Bankkunden enteignet. Mit Digitalwährungen ist so etwas nicht zu machen.

Der Durchbruch lässt gewiss noch etwas auf sich warten. All diejenigen, die Bitcoins bzw. Digitalwährungen nach dem Hype gleich wieder abgeschrieben hatten, lagen wahrscheinlich daneben. Wenn sich Smart Money an einer Sache erst einmal festgebissen hat, dann sind sie sehr beharrlich aus ihren Investments Erfolgsgeschichten zu machen.

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4 Kommentare

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  • Corelianer
    Corelianer

    Zum Artikel: Ich verstehe Bitcoin sind neu und viele haben immer noch keinen Plan wie es funktioniert, geschwege denn sie wissen wie der Preis zu interpretieren ist.

    Alle 10Minuten kommen 25BTC zu den ca. 13 Millionen BTC hinzu bis 2017 dann sind es nur noch 12.5BTC alle 10Minuten. Ein stabiler BTC Preis bedeutet dass mehr gekauft wird als verkauft wird. Bei stabilen 600USD pro BTC kommen täglich Bitcoins im Wert von 2.1 Millionen USD Tag hinzu (24h*60min/10BTC pro Min*25BTC*600USD).

    Das ist doch sehr beachtlich für eine so junge Kryptowährung.

    09:18 Uhr, 06.08.2014
  • MysticX
    MysticX

    Die Ruhe die in letzter Zeit in das Thema eingekehrt ist tut gut. Es fließt viel Venture-Capital in das Thema und mehr und mehr Services lassen sich mit Bitcoin bezahlen. Die Kurse laufen schon einige Monate recht stabil um die 450 €. Als seriösen deutschen Handelsplatz kann ich https://www.bitcoin.de/de/r/stwnxf

    empfehlen, mehr Infos rund um Bitcoin und eine Anleitung für den Start gibt es auch unter www.bitcoinexplorer.de

    08:38 Uhr, 06.08.2014
  • Adeler
    Adeler

    Lieber Herr Schmahle,

    haben Sie sich mal damit beschäftigt, wer hinter diesen vermeintlichen "Venture Capital Unternehmen" in Sachen Bitcoin steckt?

    So ist es durchaus vorstellbar, dass man dort einige Millionen von interessierter Seite aus investiert nur mit dem Ziel die Anonymität dieses Konstruktes zu unterlaufen. Was sie als "smart money" bezeichnen sind möglicherweise nichts anderes als Gelder seitens der Geheimdienste NSA, CIA und wie sie alle heissen.

    Denn niemand aus der Reihe der Zentralbanken und jener Privatinstitutionen die für sich die Geldschöpfung beanspruchen wird freiwillig auf sein Monopol verzichten.

    Diesen Herrschaften ist es durchaus zuzutrauen dass man durch Infiltration der Systemstruktur die Besitzer von Bitcoins identifizieren will. Dafür werden virtuell ein paar Millionen auf Knopfdruck generiert - denn so funktioniert das gegenwärtige Kredit- und Giralgeldsystem - und erfährt dafür Details, die man ansonsten vermutlich nur mit wesentlich höherem Aufwand erfahren könnte. Vor allem ist man aber in der Lage die Sicherheitsstrukturen auszuspionieren und dann das Bitcoin Konstrukt kollabieren zu lassen.

    Venture Capital Firmen daher wohl eher als trojanische Pferde, denn als Wegbereiter dieses virtuellen Konstrukte.

    Aus Sicht der Charttechnik ist das im Dezember bei Bitcoin eine Blase geplatzt - genauer gesagt eine Coinblase. Dies mögen sie ignorieren oder leugnen. Es ist aber in der Form wie sie ihren Artikel schreiben nicht vertretbar, dass explizit auf das Risiko des Totalverlustes bei diesen virtuellen Konstrukten hingewiesen wird. Dies liegt schon in der Natur dieses Konstruktes, dass für seine Existenz auf Strom, Hardware und Speichermedien angewiesen ist. Sollte Bitcoin eines Tages physisch hersgestellt werden in Form von Gold und Silber und somit eine reale Bezugsgröße erhalten und zwar in physischer Form, so kann man dann darüber diskutieren ob es tatsächlich eine Geldfunktion bekommen kann. Nur braucht man dann auch keine virtuellen Lager, Bezahlsysteme oder anderen Blödsinn.

    Solange dies nicht der Fall ist heisst es Finger weg von dem Blödsinn.

    Ich kann mich noch erinnern, wie hier auf Godmode-Trader im Hype ebenfalls die Bitcoin Fan Fahne geschwungen wurde und selbst von ihren Redaktionsmitgliedern, die derzeit ihre Premium-Services hier verkaufen, kräftig mitgemischt wurde.

    Die sind alle gewaltig auf die Schnauze gefallen - haben auch zu ihren Fehlprognose geflissentlich geschwiegen und schweigen auch immer noch.

    Klären Sie die Menschen und Leser doch einfach mal richtig auf. Auch wenn sie mit ihrem jugendlichen Alter in einer virtuellen Welt aufgewachsen sind, so hat diese nichts mit der wirklichen Welt zu tun, geschweige denn mit natürlichen Zyklen.

    Hören Sie auf natürliche Aspekte und Feedback-Mechanismen in ihren Markteinschätzungen auszublenden. Unser Zentralgestirn die Sonne kann jederzeit die gesamte globale Infrastruktur durch einen GMS - also einen geomagnetischen Sturm - auf Jahre hinaus lahmlegen. Derzeit liegt die Risikoeinschätzung für einen X-Flare bei ca. 5-10%.

    Spätestens dann ist Bitcoin und Co Geschichte. Erschreckend ist, dass die Vorstände der DAX-Unternehmen, wie René Obermann, den ich mal in einem persönlichen Gespräch darauf angesprochen hatte, noch nicht eimal was von solch einem Bedrohungspotential gewusst hatten bzw. diesen bewusst zu sein scheint. Ich denke dass die geflissentliche Verdrängung dieser grundlegenden Problematik, welche die Basis für alle Entwicklungen an den Märkten darstellt auch von ihren in diesem Sektor gepriesenen Venture Capitals ausgeblendet wird, so wie von den meisten Anlegern vermutlich, die sich darauf verlassen, dass so was wie beim Carrington Even 1859 nicht passieren wird.

    Leider muss ich sie aber enttäuschen. Es wird auf jedenfall wieder passieren. Und wer seine Infrastruktur nicht vor den Folgen eines solchen globalen Black Outs schützt, der wird am Ende pleite sein und seine Existenzgrundlage verlieren. Das gilt auch für Bitcoin und welche Coins auch immer und deren Besitzer. Ebenso auch für das Giralgeldsystem in dem wir leben - mit Ausnahme jener die vielleicht Bargeld besitzen. Wobei der Fortbestand desselben mit Ende des Giralgeldsystems dann aber ebenso in Frage gestellt sein dürfte.

    Bitcoin ist kein Substitut für Gold oder Silber - und auch nicht für Sachwerte mit realem Bezug. Es ist nicht anderes als virtueller Müll um den viel berichtet und viel Wind gemacht wird. Ihr Artikel zeigt es ebenfalls.

    Wer in diesen Schrott investiert kann es tun. Darf sich aber hinterher nicht beschweren, wenn Bitcoin offline geht - und zwar für immer.

    Die Welt hat ganz andere Sorgen, als Bitcoin und die anderen Coinbubbles.

    Planen sie doch mal den Godmode-Trader Coin - und unterlegen sie diesen mit Gold und/oder Silberäquivalenten. Ich bin mir sicher, dass diese mehr Zuspruch finden wird, als Bitcoin.

    Vielleicht sollte ich auch noch einen User-Coin entwickeln. Kostet nur Bits und Bytes und ein wenig Strom, solange dieser verfügbar ist. Ist er weg, dann platzt auch das Geschäftsmodell.

    Und schon wieder haben Sie es geschafft, dass ich hier meine Zeit vergeude, für ein Thema, dass es nicht einmal wert ist näher betrachtet zu werden, weil dieser ganze Blödsinn niemals ein vollwertiger Ersatz für Bargeld sein wird. Man darf gespannt sein, wo sich die Anhänger einer bargeldlosen Gesellschaft am Tag X wiederfinden werden. Dieser Tag X kann jederzeit kommen. Daher lohnt sich eher ein Blick auf die Sonne, als auf die Charts von irgendwelchen Coinblödsinn und deren Promotion.

    Frohes Schaffen und einfach mal abschalten - auch ihren Rechner und ihre Elektronik - und sich dann bewusst machen welchen Wert ihre Bitcoins dann noch haben. Ich sage es ihnen - der Wert liegt bei null. Globaler Black Out bei Bitcoin & Co bedeutet TOTALVERLUST.

    Wahrscheinlichkeit dafür: 100 Prozent Zeitfenster: Unbekannt.

    10:44 Uhr, 05.08.2014
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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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