Was würde ein Brexit für die Märkte bedeuten?
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Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) - Nach den aktuellen Meinungsumfragen ist ein Votum der Briten für den Verbleib in der Europäischen Union (EU) das wahrscheinlichste Szenario. Dennoch gehen die Märkte alles andere als gelassen mit dem Thema um, was vor allem dem Pfund Sterling zu schaffen macht. Stimmen die Briten für die EU-Mitgliedschaft, könnte das eine Erleichterungs-Rallye beim britischen Pfund, bei risikoreicheren Anlagen sowie bei binnenorientierten und zyklischen Aktien auslösen. Auf der anderen Seite würde eine Entscheidung für den Brexit vermutlich die Talfahrt bereits schwächelnder Vermögenswerte verlängern, wie Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Schon die Debatte um den Brexit habe erhebliche Turbulenzen an den Märkten ausgelöst. Neben der Talfahrt des Pfund seien die Renditen britischer Staatsanleihen (Gilts) gesunken, und auch auf Pfund lautende Unternehmensanleihen hätten Federn lassen müssen, heißt es. „In unserem Basisszenario gehen wir davon aus, dass die Briten für den Verbleib in der Union stimmen und Anleger aus britischen Staatsanleihen in risikoreichere Anlagen, insbesondere Bankaktien, umschichten werden. Das würde auch dem britischen Pfund zu einem Wiederanstieg verhelfen. Ein Brexit wiederum dürfte dem Markt für britische Staatsanleihen Auftrieb geben“, so Roemheld.
Am Aktienmarkt belaste der mögliche Brexit die Kurse in den konjunkturempfindlicheren Branchen wie Banken, Baugewerbe und Konsum. Das schaffe auf der anderen Seite interessante Anlagechancen bei zyklischen Aktien. Ihre Kurse dürften hochschnellen, wenn sich die Mehrheit für die EU-Mitgliedschaft ausspreche, heißt es weiter.
„Die Hauptlast der Schwankungen hätten sicherlich die Devisenmärkte zu tragen. Schon jetzt wird das Pfund Sterling zum Dollar so tief gehandelt wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Kommt es zum Brexit, halten wir einen massiven Einbruch zum Dollar auf unter 1,40, dem tiefsten Stand seit über 30 Jahren, für möglich“, so der Fidelity-Experte.
Das würde Aktien von Unternehmen mit Erträgen außerhalb des Pfund Sterling für Anleger deutlich attraktiver machen. Da die Kaufkraft des Pfund in diesem Szenario schwinde, könnten die Marktteilnehmer gezwungen sein, ihre aktuelle Einschätzung zu überdenken, dass nämlich Inflation und Zinsen in Großbritannien auf absehbare Zeit so niedrig blieben wie zum jetzigen Zeitpunkt. In diesem Fall würden die Ratingagenturen das Länderrating mit negativem Ausblick auf ihre Beobachtungslisten setzen, heißt es weiter.
„Zwar bleibt ein Votum für den Verbleib in der EU das wahrscheinlichste Szenario. Dennoch ist der weniger wahrscheinliche Brexit zumindest zum Teil bereits in den Kursen berücksichtigt. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit wissen wir, dass Anleger solange an ihren Barmitteln festhalten, bis die Ungewissheit vorüber ist. Ein Ergebnis zugunsten der EU-Mitgliedschaft könnte daher erhebliches Anlegerkapital zurück in auf Pfund lautende Risikoanlagen fließen lassen. In diesem Fall dürften binnenorientierte Zykliker besser abschneiden als defensive Qualitätsaktien und den Trend der vergangenen Monate umkehren“, so Roemheld.
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