Was wissen diese Anleger, was wir nicht wissen?
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An den Kursständen der Indizes merkt man es nicht. An einer Stelle krankt der Markt aber noch immer. Der Stillstand der Wirtschaft hat bei vielen Unternehmen zu hohen Umsatzeinbußen geführt. In vielen Branchen wird auch in absehbarer Zeit kein Gewinn geschrieben. Da verwundert es nicht, dass Dividenden gekürzt oder ausgesetzt werden und Aktienrückkäufe zurückgehen. Noch zu Jahresbeginn kauften Unternehmen innerhalb eines Quartals Aktien im Wert von 200 Mrd. zurück. Ein Quartal später lag der Wert bei 89 Mrd. Aktienrückkäufe sind die ersten Opfer von Gewinneinbrüchen. Sie lassen sich meist von einen Tag auf den anderen stoppen. An Dividenden halten Firmen hartnäckiger fest. Trotzdem wurden zuletzt fast 10 Mrd. pro Quartal weniger ausgeschüttet als vor der Krise.
Der Rückgang an sich ist nicht verwunderlich. Stattdessen muss man fast sagen, dass Anleger mit einem blauen Auge davongekommen sind. Über 100 Unternehmen des Russell 1000 haben ihre Dividenden gekürzt oder ausgesetzt (Grafik 2). Das ist ein hoher Wert, doch die Finanzkrise war da deutlich schlimmer.
Das Problem ist nicht, was 2020 ist bzw. war, sondern das, was erwartet wird. Auf die Entwicklung von Dividenden lässt sich auf den Terminmärkten über Futures wetten. Futures werden tendenziell von professionellen Anlegern genutzt. Die Kontraktgrößen können sehr unterschiedlich ausfallen. Der aktuelle Dividenden-Future ist zu 58.000 Dollar zu haben. Der durchschnittliche Privatanleger hat häufig ein Depot, das insgesamt deutlich kleiner ist.
Man kann davon ausgehen, dass die Kurse der Dividenden-Futures nicht von Privatanlegern gemacht werden, sondern die Erwartung professioneller Anleger widerspiegeln. Diese sind äußerst skeptisch. Die Futures haben sich seit den Tiefs im Frühjahr wieder deutlich erholt. Kurzfristig wurde für 2021 von einer Halbierung der Dividenden ausgegangen.
Danach schob sich die Kurve wieder nach oben. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Dividenden nun mehrere Jahre lang sinken werden. Noch im September (gelbe Linie) wurde ab 2022 wieder mit Wachstum gerechnet. Die mittel- und langfristige Perspektive hat sich eingetrübt, obwohl die Kurse heute höher stehen als damals.
Geht man von einer unveränderten Dividendenrendite aus, lässt sich aus den Futures der Kurs des S&P 500 ableiten. Bis 2030 ginge es demnach seitwärts. Daran führt nur ein Weg vorbei: Anleger bewerten den Markt immer höher und akzeptieren geringere Dividendenrenditen. Aktuell ist diese mit 1,6 % so niedrig wie lange nicht.
Die Zukunft ist nicht in Stein gemeißelt. Es ist dennoch interessant, dass sich der Ausblick über die Monate nicht wesentlich verbessert hat. Viele Anleger erwarten goldene Jahre nach 2020. Danach sieht es nicht aus.
Clemens Schmale
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Der Schaden durch Covid-19 braucht lange ehe er geheilt ist.
Wirksame Impfstoffe können Covid-19 möglicherweise unterdrücken, aber nicht restlos beseitigen.
Darauf begründet sich die Skepsis bzw. Vorsicht.
Zwar alles richtig. Aber beim Bitcoin (BTC) liegen diese Profis meistens falsch. Zumindest, wenn man es anhand der Futures beurteilt. ;)