Kommentar
18:39 Uhr, 14.10.2019

Was wirklich hinter dem Handelsdeal steckt

Trump wollte nie einen Teil-Deal, sondern immer das ganze Paket. Jetzt kommt die Kehrtwende. Wieso?

Die Börse hat den Fortschritt gefeiert. Schon lange gab es eine solche Kaufpanik nicht mehr. Bei so viel Grün an den Märkten, wusste man gar nicht, wohin man schauen sollte. Es war auch nicht so ganz klar, was genau alles gefeiert wurde. Es war nicht nur der Teil-Deal, sondern auch ein Brexit mit Deal und die Ankündigung der Fed in den kommenden 6 Monaten 60 Mrd. je Monat in den Markt zu pumpen.

Die Fortschritte mit China hatten zweifellos einen Anteil an der Party. Der Grund für den Erfolg liegt ebenfalls auf der Hand. Politisch ist der Präsident unter Druck. Je mehr Details im Zuge der drohenden Amtsenthebung ans Licht kommen, desto mehr Amerikaner sprechen sich für eine Amtsenthebung aus.

Es brauchte dringend einen Erfolg. Man könnte es auch Ablenkungsmanöver nennen. Daher wurde das Versprechen eines umfassenden Deals über Bord geworfen. Die Teileinigung ist dabei praktisch das, was schon vor einem halben Jahr möglich gewesen wäre. China hebt einige wenige Beschränkungen im Finanzmarkt auf, kauft mehr Agrargüter und achtet mehr auf geistiges Eigentum.

Beim letzten Punkt handelt es sich allerdings um die Einhaltung von mehr oder minder antiquierten Bestimmungen. Es geht nicht um Technologie und deren Transfer. Für US-Unternehmen ist es dennoch ein Erfolg. Wenn z.B. Videopiraterie eingedämmt wird, fließt mehr Geld in die Taschen. Schlecht ist das nicht.

China gesteht das zu, was es ohnehin schon angeboten hat. Die USA verzichten dafür vorerst auf neue Zölle. Alles muss noch im Detail ausgehandelt werden. Am Ende könnte die Teileinigung noch platzen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber deutlich geringer geworden. Trump braucht Erfolge.

Er braucht sie nicht zuletzt deswegen, weil China durch seine Zölle und Importbeschränkungen den Mittleren Westen der USA geschadet hat. Dort befinden sich viele Stammwähler und Swing-States. China hat die Region so sehr unter Druck gesetzt, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung deutlich vom Rest der USA abgesetzt hat.

Die Anzahl offener Stellen ist im freien Fall (siehe Grafik). Ein Grund sind einbrechende Exporte von Agrarprodukten. Auch das verarbeitende Gewerbe ist im Mittleren Westen überproportional wichtig. Ohne einen Deal mit China gehen diese Wähler verloren. Die Wahl ist dann im kommenden Jahr kaum zu gewinnen.

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Der Teilerfolgt ist gut. Der Grund dafür (Ablenkung, Sicherung der Wahlen) ist nicht nobel. Anlegern kann das egal sein. Jeder Fortschritt ist willkommen und die Wahrscheinlichkeit für weitere Fortschritte ist hoch, solange ein Amtsenthebungsverfahren droht.


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10 Kommentare

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  • tschak
    tschak

    Trump is dump. Und wer -wie er- in komplexen Zeiten wie diesen, genauso linear wie in den 80er und 90ern des LETZTEN Jahrungderts denkt, der kann nur EINMAL naive Wähler hinter*s Licht führen. VUKA ist angesagt, bzw. TRUMP kann sich die Wiederwahl jetz schon in seine albinoblonden Haare schmieren :-)

    14:31 Uhr, 15.10. 2019
  • JürgneDax
    JürgneDax

    Herr Schmale, bitte mal ein neues Foto einstellen. Das jetzige ist doch bestimmt schon 10 Jahre alt.

    01:10 Uhr, 15.10. 2019
  • trend-x
    trend-x

    und wann kommen jetzt Erkenntnisse, oder fehlt da noch was vom Artikel?

    21:45 Uhr, 14.10. 2019
    2 Antworten anzeigen
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    allerdings hätten sie dann lebenslänglich Schreibverbot

    20:23 Uhr, 14.10. 2019
  • JürgneDax
    JürgneDax

    wer ist Trump?

    19:14 Uhr, 14.10. 2019
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    und sie haben das ganz alleine raus gefunden ? Ich muss mich bei ihnen entschuldigen

    18:56 Uhr, 14.10. 2019
    1 Antwort anzeigen
  • kingmidas
    kingmidas

    Die Wahl ist dann im kommenden Jahr kaum zu gewinnen

    Wie kann man nur sowas sinnloses verbreiten? Worauf beruht die Aussage?

    Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Trump immer mehr Zuspruch kriegt und 2020 vermutlich deutlich gewinnen wird, ob mit oder ohne China Deal.

    Nachdem konstruierten Theater um Muller und Russland, welches nie hätte stattfinden dürfen, haben selbst die verblendeten Mainstream Lemminge mitgekriegt, dass es nur noch darum geht Trump zu stürzen, weil geeignete Kandidaten haben die Kommunis....Demokraten nicht zu bieten. Deshalb ist das Amtsenthebungsverfahren auch der einzige Strohhalm, aber man muss doch kein Prophet sein um zu wissen, dass das niemals erfolg haben wird. Dazu muss man sich nicht nur die wiedermal dünnen Argumente der Trump Gegner anschauen, sondern einfach drauf achten wie die Macht verteilt ist.

    Trump wird (wieder) nicht entmachtet. Ich frage mich wie oft die Leute auf die immer gleichen Märchen reinfallen wollen?

    18:50 Uhr, 14.10. 2019

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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