Kommentar
09:20 Uhr, 21.07.2008

Was ist, wenn die Barriere fällt?

Zertifikate ohne Kapitalgarantie haben den lästigen Nebeneffekt, dass sich der Anleger für eine gewisse Zeit in Sicherheit wiegen kann und dann plötzlich, ganz unverhofft, werden Barrieren gerissen. Aus einem Bonus-Zertifikat wird dann ein Tracker-Zertifikat ohne Dividendenanspruch.

So jedenfalls ging es am Mittwoch vielen Anlegern in Zertifikaten, deren Barrieren von fallenden Kursen berührt oder unterschritten wurden.

Für unser Alpha-Manager-Produkt ([Link "www.alpha-manager.de" auf www.alpha-manager.de/... nicht mehr verfügbar]) auf den DAX, Cap-Bonus mit Barriere 6.000 Punkte, ist der Mittwoch besonders ungünstig verlaufen. Der DAX erreichte intraday kurzzeitig einen Stand von 5.999,34 Punkten und somit wurde der Bonusmechanismus ausgeknockt. Zertifikate auf einzelne Aktien waren in den letzten Tagen ebenfalls reihenweise betroffen.

Welche Lehren sollten Anleger aus diesen Erfahrungen ziehen:

1. Sicherheit statt Hoffnung! Einmal mehr zeigt sich, dass Umschichtungen rechtzeitig
durchgeführt werden sollten.
2. Ein Engagement in Zertifikate auf Einzelaktien birgt zusätzlich das Einzelaktien-
Risiko.
3. Ausreichend Spannung bieten bereits Zertifikate auf Indizes.
4. Man kann es nicht oft genug betonen: Das Verfolgen realistischer Renditeziele sollte
der Antrieb der Kapitalanlage sein, nicht das Erreichen von Überrenditen mit
spekulativen Maßnahmen (Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel).

Was sollen Anleger mit ausgeknockten Zertifikaten nun tun? Wie immer gibt es auf diese Frage unterschiedliche Antworten. Entscheidend ist letztlich, welche zukünftige Entwicklung des Underlyings der Anleger in der Folgezeit erwartet:

1. Wer wieder stark steigende Aktienmärkte sieht, mag das Zertifikat im Bestand halten
und die Erholungsphase zum Umsteigen nutzen.
2. Wer unter Schwankungen einen Seitwärtstrend erwartet, der sollte das Zertifikat
verkaufen und den Anlagebetrag in ein Bonus- oder Cap-Bonus-Zertifikat mit ausreichendem Sicherheitspolster investieren.
3. Wer mit weiter fallenden Kursen rechnet, der sollte verkaufen und in ein Reverse-
Bonus-Zertifikat tauschen.

Der Anleger, welcher 1. erwartet, muss nur abwarten, für 2. und 3. stellen wir, bezogen auf den DAX, im Folgenden jeweils ein Zertifikat vor.

Cap-Bonus oder Reverse-Bonus auf den DAX – je nach Markterwartung!

Bezüglich der Erwartung einer weiter fallenden Markttendenz verweisen wir auf unsere Depesche Nr. 47 (kann unter www.cafp.de/publikationen eingesehen werden) von letzter Woche! Und stellen abermals das Reverse-Bonus-Zertifikat auf den DAX (WKN BN2Z3G) in den Vordergrund und liefern unten die aktuellen Daten.

Wer von einem eher seitwärts tendierenden DAX ausgeht kann sich das Cap-Bonus-Zertifikat auf den DAX von der Commerzbank AG (WKN CB745P) ansehen. Hier ist es aber besonders wichtig, dass der DAX innerhalb der Laufzeit keine extremen Schwankungen aufweist. Sonst stimmt vielleicht am Ende der Indexstand, aber der Anleger hat dennoch nichts verdient! Hier die Daten:

Bonus-Zertifikate auf den DAX (aktuell 6.270 Punkte)
Cap-Bonus Reverse-Bonus
Emittent: Commerzbank AG BNP Paribas
ISIN: DE000CB745P4 DE000BN2Z3G5
Reverse-Level: 12.600 Punkte
Barriere: 4.950,00 Punkte 7.500,00 Punkte
Bonuslevel: 7.000,00 Punkte 4.725,00 Punkte
Bonuszahlung: 70,00 EUR/Zertifikat (max.) 78,75 EUR/Zertifikat (max. 126,00 EUR/Zertifikat)
aktueller Kurs: 63,73 EUR (Brief) 63,93 EUR (Brief)
Bonusrendite p.a.: 14,22% 18,37%
Absicherung: 21,05% 20,45%
Rückzahlungstag: 26.03.2009 24.09.2009

Stand 17.07.2008 / Berechnungen berücksichtigen keine Transaktionskosten

Ausstattungsmerkmale der Anlage: Die genauen Ausstattungen der Zertifikate und die aktuellen Kursübersichten finden Sie in jeder Zertifikatedatenbank oder allen gängigen Finanzportalen wie z.B. www.godmode-trader.de.

Handelbarkeit: Die Zertifikate sind an den Börsen Stuttgart und scoach zum Handel gelistet.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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