Kommentar
17:10 Uhr, 24.02.2025

Was ist vom DAX nach den Wahlen zu erwarten?

Der Wahlsieger steht fest. Das Ergebnis ist ungefähr so wie erwartet. Damit steht die zukünftige Politik allerdings noch nicht fest. Was ist jetzt vom DAX zu erwarten?

Der DAX verhält sich vor und nach Bundestagswahlen nicht wesentlich anders als z.B. der S&P 500 vor und nach den Präsidentschaftswahlen. Vor den Wahlen gibt es eine gewisse Nervosität. Der Index korrigiert moderat. Sind die Wahlen vorüber, gibt es Sicherheit. Es kommt zu einer moderaten Rally.

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Der Verlauf bei den aktuellen Wahlen ähnelt diesem durchschnittlichen Muster ganz und gar nicht. Seit Wochen befindet sich der DAX im Rallymodus. Anstatt 5 % zu fallen, ging es 15 % nach oben. Nach einer so starken Rally drängt sich die Vermutung auf, dass es zu Gewinnmitnahmen kommen könnte (Grafik 1).

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Ob Bürger oder Anleger, der Gedanke dürfte ähnlich gewesen sein: Schlimmer kann es nicht werden. In Erwartung einer anderen Politik wurde gekauft. Das entspricht dem Muster "Buy the Rumor, Sell the Facts". Anleger kaufen in Erwartung eines Ereignisses und verkaufen dann, wenn es eintritt.

Damit macht man es sich zu einfach. Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen den Verläufen, wenn CDU/CSU bzw. die SPD die Wahlen gewinnen. Andere Gewinner gab es bisher nicht. Gehen CDU/CSU als Gewinner hervor, was sich in den Umfragen meist zuverlässig ankündigt, steigt der Markt vor den Wahlen und steigt auch danach weiter (Grafik 2).

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Ein CDU-Kanzler wird die Regierung anführen. Für den DAX ist das eine gute Nachricht. Historisch betrachtet kann die Rally weitergehen. Es gibt sogar eine frühere Wahl, die den bisherigen DAX-Verlauf gut beschreibt. Es war die Wahl 1983. Der Kurs des Aktienmarktes von damals und heute ist nicht die einzige Parallele (Grafik 3).

Deutschland wurde zuvor von der SPD regiert. Das Land kam wie viele andere aus einer Hochinflationsphase, die mit einer Rezession Anfang der 1980er-Jahre endete. Helmut Kohl gewann die Wahl, nicht zuletzt wegen des Wirtschaftsprogramms, welches einfach für den Wahlkampf als "Weg von mehr Staat, hin zu mehr Markt" zusammengefasst wurde.

Es war eine freundlichere Wirtschaftspolitik und Deregulierung zu erwarten. Heute kann Deutschland vieles tun, ist aber auch auf die EU angewiesen. Auch dort wird vieles reguliert. Nicht zuletzt als Reaktion auf die neue US-Regierung beginnt Europa Anstrengungen für eine wirtschaftsfreundlichere Politik.

Deswegen wird der DAX nun nicht wie 1983 geradlinig steigen. Die Mehrheit der CDU war damals eine ganz andere als heute. Grundsätzlich spricht jedoch nichts dagegen, dass sich der Trend mittelfristig fortsetzen sollte.

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