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Da gab es wohl in den letzten Wochen einige blöde Gesichter vor den Monitoren: Erdöl runter von 140 auf nur noch gut 110. Gold auf dem Weg zu 800 Dollar, Rohstoffe allgemein im Sturzflug. Und der US-Dollar, von allen totgesagt, erlebt ein zumindest kurzfristiges Revival - ob manipuliert oder nicht, lassen wir mal dahingestellt. Die Masse an Spekulanten lag oder liegt jedenfalls schief und hat nun ein massives Problem.
Eine Gemengelage, die innerhalb kürzester Zeit die Situation radikal verändert hat. Denn die Inflationserwartungen müssen nun zwangsweise deutlich fallen. Die Haupttreiber - Erdöl (Energie allgemein) und Nahrungsmittel sind auf dem Rückzug, die Konjunkturerwartungen mau. Es wird sicherlich einige Zeit brauchen, bis sich das in harten Statistikdaten widerspiegelt.
Aber für die Notenbanken entweicht der akute Druck (falls sich die Abwärtstrends der Rohstoffe verstetigen), die Zinsen zu erhöhen um die Teuerung im Zaum zu halten. Zumindest in Europa könnte es sogar Spielraum für eine oder zwei Senkungen geben. Und es gibt einige Stimmen, die in den USA nochmalige Zinstiefs in der Gegend um 1% sehen. Den Aktienmärkten verleihen diese Aussichten natürlich Auftrieb. Zwar ist die Rezession defacto da und nicht mehr abwendbar - aber sie könnte ein relativ kurzes Intermezzo bleiben. Die Märkte nehmen das in bekannter Manier einfach vorweg - in der Wirtschaftsbaisse erwächst die Börsenhausse und umgekehrt. Zumal weiterhin niedrige Zinsen und eine verbesserte Liquiditätsversorgung, die nach dem Ende der Finanzkrise zu erwarten ist, mittelfristig zwangsweise wieder zu erhöhter Inflation führen wird. Die nächste Spekulationsblase steht also schon vor der Tür. Wirtschaft ist heute so schnell wie nie zuvor - vielleicht sind schon morgen wieder US-Immobilien der Renner...
Daniel Kühn - Redaktionsleitung http://www.tradersjournal.de und CFD&Forex-Report
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