Was hat die Bank of Japan mit der EZB gemeinsam?
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Frankfurt/ Tokio (Godmode-Trader.de) - Der Chef der japanischen Notenbank, Haruhiko Kuroda, und der Chefvolkswirt der Europäischen Notenbank, Peter Praet hören sich ungewöhnlich deckungsgleich an. Beide sind der Meinung, dass ein Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik kein zweckdienliches Mittel sein kann. Jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
Im Falle von Peter Praet liest sich das so: Derzeit seien Diskussionen über einen Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik verfrüht. Die Notenbank müsse nach wie vor Bedingungen für nachhaltiges Wachstum schaffen. Trotz der zuletzt steigenden Inflation in der Eurozone sieht er keinen Handlungsbedarf für die EZB. Mit Blick auf die Entwicklung der Kerninflation will Praet keine Beschleunigung der Preisentwicklung erkennen. Die Kernrate der Preisentwicklung lag zuletzt nur bei 0,9 Prozent.
Auch Kuroda sieht in Japan derzeit keinen Möglichkeit, die Geldpolitik in Japan zu straffen. Bloß weil es Zinsanhebungen andernorts gebe, werde man den Zielwert für die langfristigen Zinsen nicht anheben, stellte er am Freitag lapidar fest. Es gebe derzeit auch keinen Grund, die kurzfristigen Zinsen zu erhöhen.
In Japan herrscht an der Preisfront aber anders als in Europa nach wie vor Flaute. Die Bank of Japan musste das Zwei-Prozent-Inflationsziel bereits mehrere Male nach hinten schieben. Seit Februar 2016 gilt ein negativer Zinssatz von minus 0,1 Prozent. Zudem kauft die Bank in massiven Umfang Wertpapiere, um die Marktzinsen niedrig zu halten und die Kreditvergabe an Unternehmen zu beschleunigen. Selbst wenn sie das Volumen der Käufe künftig reduzieren würde, sei es für die Notenbank angesichts eines enger werdenden Angebots möglich, damit den gleichen Einfluss auf die Anleihezinsen zu erzielen, sagte Kuroda. Man werde nicht die Kontrolle über den langfristigen Zins verlieren.
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