Warum steigen die Löhne nicht?
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Edinburgh (GodmodeTrader.de) - Die Arbeitslosenquote ist in den USA im April auf 4,4 Prozent gefallen – unter den langfristigen Durchschnitt. Eigentlich müssten angesichts des knappen Angebots an Arbeitskraft die Löhne steigen, wundern sich die Volkswirte von Standard Life Investments in ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“. Warum sie es trotzdem nicht tun – nur 2,5 Prozent Lohnsteigerung in den USA und knapp über ein Prozent in der Eurozone erklärt Chefvolkswirt Jeremy Lawson mit akademischen und strukturellen Argumenten.
Zum einen könne es sein, dass die Arbeitsmärkte nicht so angespannt seien, wie die Arbeitslosenquoten signalisieren. Das absolute Niveau an freier Kapazität hänge damit zusammen, inwieweit es einer Volkswirtschaft überhaupt gelinge, ihre Bevölkerung für Erwerbstätigkeit zu mobilisieren. Typischerweise würden die Annahmen über die freien Kapazitäten auf historischen Durchschnittslevels für das zur Verfügung stehende Angebot beruhen. „In einer Welt, in der der technologische und medizinische Fortschritt die Trends bezüglich der Teilnahme am Arbeitsmarkt verändert, ist es gut möglich, dass Konzepte wie die NAIRU (Non Accelerating Inflation Rate of Unemployment), die eine Arbeitslosenquote, die sich bei konstanter Inflationsrate auf Dauer einstellen wird, postulieren, eine hohe Fehlerquote haben“, schreibt Lawson.
Zum anderen gebe es dauerhafte strukturelle Kräfte wie den zunehmenden Wettbewerb durch Maschinen. Es gebe empirische Belege dafür, dass die aktuellen technologischen Innovationen zunehmend kapitalgetrieben seien und möglicherweise den Anteil von Arbeitseinkommen am Gesamteinkommen schmälerten. Ein weitere Vermutung sei, dass die Globalisierung – obwohl sie aggregiert die Einkommen auf globaler Ebene erhöht habe – die Preissetzungsmacht auf lokaler Ebene und in bestimmen Segmenten geschwächt habe. „Insgesamt denken wir, dass die Politiker die Volkswirtschaften wohl ‚heißer fahren‘ müssen als früher“, so Lawson. Wenn es keine Lohn-Preis-Spirale mehr gebe, verringerten sich auch die Stabilitätsgefahren.
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