Warum Pokémon Go nicht nur die Welt der Online-Spiele durcheinander wirbelt
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Nintendo: Warum Pokémon Go nicht nur die Welt der Online-Spiele durcheinander wirbelt
Der japanische Online-Spiele-Hersteller Nintendo hat mit dem überraschenden Download-Erfolg des Smartphone-Spiels „Pokémon Go“ einen neuen Coup gelandet. Seit der Markteinführung am 6. Juli in den USA steht auch die Nintendo-Aktie im Fokus der Anleger in aller Welt.
Das Unternehmen aus dem japanischen Kyoto stellt bereits seit den 1970er-Jahren Spielekonsolen aller Art her und konnte daher bereits mehrfach die Welt der Computerspiele nachhaltig beeinflussen. Als bedeutendste Entwicklung von Nintendo gilt dabei der 1989 eingeführte „Game Boy“. Seit diesem Erfolg ist das Unternehmen, vor allem dank der kontinuierlich weiter entwickelten Konsolensysteme, wie Nintendo DS oder Wii, aus den Kinderzimmern dieser Welt nicht mehr wegzudenken.
Durch den neuen Erfolg von Applikationen auf Smartphones angezogen, entwickelte Nintendo eine entsprechende mobile Form des Nintendo-Klassikers „Pokémon“. Dabei fängt der Spieler über sein per GPS mit einer virtuellen Spielkarte verbundenes Smartphone virtuelle „Pokémon“-Figuren. Diese Fantasiewesen sind nicht nur aus Videospielen, sondern auch aus animierten Kinofilmen und von Sammelkarten bekannt.
Entscheidend für den Spielerfolg sind nicht nur Anzahl der gesammelten Figuren, sondern auch die Seltenheit der gefundenen „Pokémon“. Das besondere an „Pokémon Go“ ist die Einbindung von Sehenswürdigkeiten, Wahrzeichen und besonderen Orten der realen Welt im Augmented-Reality-Modus des Online-Spiels. Selbst am Nordpol und in der Antarktis haben die Entwickler die Spielfiguren platziert.
Das Spiel selbst ist über die beiden am meisten verbreiteten Smartphone-Betriebssysteme Android von Alphabet und iOS von Apple kostenlos downloadbar. Einen wirtschaftlichen Nutzen zieht Nintendo erst durch ebenfalls angebotene In-App-Käufe. Die Spieler können so etwa spezielle Kleidungs- und Ausrüstungsgegenstände erwerben.
Der wirtschaftliche Erfolg von „Pokémon Go“ lässt sich wenige Tage nach der Einführung noch nicht beziffern. Das Spiel stellt jedoch für Nintendo einen Neuanfang dar, denn bislang erzielte das Unternehmen vorrangig durch den Verkauf von spezieller Hardware und entsprechender Spiele-Software seine Umsätze. Bei „Pokémon Go“ wird das Basisspiel, wie üblich im Mobile Gaming-Sektor, jedoch verschenkt. Umsatzerlöse werden erst durch Intensivspieler und deren In-App-Käufe generiert.
Nintendo erzielte im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 mit 504 Mrd. Yen rund 8 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr (Quelle: Thomson Reuters). Der Nettogewinn war sogar um 60 Prozent auf 16,5 Mrd. Yen eingebrochen (Quelle: Thomson Reuters). In der Folge war die Dividende auf Jahressicht von 180 Yen auf 150 Yen reduziert worden(Quelle: Thomson Reuters). Ein Erfolg von „Pokémon Go“ wird also seitens der Nintendo-Aktionäre gerne gesehen.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Nintendo-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DL54FG) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 2,65, die Knock-Out-Schwelle bei 24.200 Yen. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DL54FH, aktueller Hebel 2,82; Knock-Out-Schwelle bei 36.000 Yen) auf fallende Kurse der Nintendo-Aktie setzen.
Stand: 19.07.2016
© Deutsche Bank AG 2016
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